Shooting Brake: Mercedes CLA erhält Kombi-Ableger
Die Markteinführung ist erst im März 2026 geplant, wie Mercedes mitteilt. Preise werden noch nicht genannt, dürften aber etwas über jenen der CLA-Limousine liegen. Als CLA 250+ ist die Limousine ab 55.858,60 Euro bestellbar, der Allradler CLA 350 4MATIC steht mit 60.380,60 Euro in der Preisliste. Mit diesen beiden Antrieben wird auch der CLA Shooting Brake starten.
Daher weichen die technischen Daten kaum von den bekannten Werten ab – außer bei der Reichweite. Der Hecktriebler leistet 200 kW und verfügt über die von Mercedes selbst entwickelte Antriebseinheit der zweiten Generation, eine permanenterregte Synchronmaschine mit einem Zwei-Gang-Getriebe. Beim 350 4MATIC kommt noch zusätzlich eine zugekaufte Asynchronmaschine an der Vorderachse hinzu, die Systemleistung steigt auf 260 kW. Das Drehmoment liegt bei bis zu 335 Nm (250+) bzw. 515 Nm (350 4MATIC). Mit Werksangaben von 6,8 bzw. 5,0 Sekunden für den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h ist der Shooting Brake jeweils eine Zehntelsekunde langsamer als die Limousine, die Höchstgeschwindigkeit beträgt aber ebenfalls 210 kW.
Da sich der Shooting Brake die 800-Volt-Plattform MMA mit der Limousine teilt, kommt in den beiden Antriebsvarianten auch dieselbe Batterie zum Einsatz. Bei den genannten Motorisierungen ist eine 85 kWh große Batterie mit NMC-Zellen verbaut, eine 58 kWh große LFP-Batterie für die Basisversion ist angekündigt, aber in beiden Karosserieformen noch nicht verfügbar. Der große Akku ermöglicht im CLA 250+ Shooting Brake (das Plus markiert die Reichweiten-stärkste Variante bei Mercedes) bis zu 761 Kilometer nach WLTP, also 31 Norm-Kilometer weniger als die Limousine. Beim Allradler sind es 41 Kilometer Differenz: Der Shooting Brake ist mit bis zu 730 Kilometern angegeben. Die maximale Ladeleistung von 22 kW AC und 320 kW DC ist identisch mit der Limousine, die Ladezeit für den Bereich von zehn auf 80 Prozent beträgt am Schnelllader 22 Minuten.








Von der Limousine soll sich der sportliche Kombi oder Shooting Brake auch nicht über seinen Antrieb, sondern über die Platzverhältnisse abheben. Der Kofferraum hat laut Mercedes ein Ladevolumen von 455 bis 1.290 Liter, weitere 101 Liter fasst der beleuchtete Frunk unter der Fronthaube. Und auf der Dachrehling können bis zu 75 Kilogramm transportiert werden. Die Anhängelast des 250+ beträgt bis zu 1.500 Kilogramm (100 Kilogramm mehr als beim Verbrenner-Vorgänger), der Allradler kann wie zuvor bis zu 1.800 Kilogramm an den Haken nehmen. „Ob wöchentlicher Großeinkauf, Urlaub mit der ganzen Familie oder Wochenend-Trip mit Freunden: Er bietet Platz für alles, was gebraucht wird“, preist Mercedes die neue Variante an.
„Mit dem neuen CLA Shooting Brake sprechen wir alle an, die die Dynamik eines sportlichen Fahrzeugs schätzen, im Alltag aber nicht auf Raum und Flexibilität verzichten möchten“, sagt Mathias Geisen, Vertriebs-Vorstand der Mercedes-Benz Group AG. „Er vereint intelligente Technologie und Effizienz zu einem völlig neuen Fahrerlebnis. Für unsere Kundinnen und Kunden heißt das: mehr Platz für Individualität, für Reisen – und für ihren ganz persönlichen Lebensstil.“
CLA 250+ Shooting Brake | CLA 350 4MATIC Shooting Brake | |
---|---|---|
Antrieb | RWD | AWD |
Leistung | 200 kW | 260 kW |
Drehmoment | 335 Nm | 515 Nm |
Beschleunigung | 6,8 s | 5,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h | 210 km/h |
WLTP–Reichweite | 761 km | 730 km |
Batteriekapazität | 85 kWh | 85 kWh |
Ladeleistung DC | 320 kW | 320 kW |
Ladezeit DC 10-80% | 22 min | 22 min |
Preis | – | – |
Bis zur B-Säule entspricht der Shooting Brake der im März vorgestellten Limousine, ab dort ist das Dach weiter nach hinten gezogen, fällt aber Shooting-Brake-typisch immer noch flach ab. Ein „echter“ Kombi mit steilerer Heckscheibe würde daher aufgrund der zusätzlichen Höhe hinten wohl mehr transportieren können als die 1.290 Liter, allerdings soll der Shooting Brake in der Mercedes-Definition „Eleganz, Sportlichkeit und Intelligenz des CLA mit viel Raum für Passagiere und Gepäck“ verbinden. Und eleganter ist eben eine flach abfallende Dachlinie anstelle eines kastigen Kombi-Hecks. Für den besonders eleganten Eindruck zieht sich das einteilige Glasdach fugenlos vom Frontscheibenrahmen bis zum Heck. „Die Abrisskante ist innen schwarz und außen in Wagenfarbe lackiert. Dies erweckt den Eindruck, als würde sich das Glasdach in der Heckscheibe fortsetzen. Das verleiht dem Heck zusätzlich eine einzigartige Eleganz“, so Mercedes.
Allerdings hat sich auch der Nutzwert im Vergleich zum CLA Shooting Brake der Vorgänger-Generation verbessert. Der Elektroauto-typisch längere Radstande von 2,79 Metern (+6,1 Zentimeter) ermöglicht mehr Platz im Innenraum. Bein- und Kopffreiheit fallen auf allen fünf Sitzplätzen größer aus, auch der Einstieg hinten soll dank der größeren Türausschnitte komfortabler sein. Allerdings ist das neue Modell auch 3,5 Zentimeter länger (4,72 Meter) und 2,7 Zentimeter höher (1,47 Meter). Einen genauen Vergleich aller Maße finden Sie in der untern verlinkten Mitteilung von Mercedes.
Bei der Innenausstattung sind die Unterschiede zur Limousine minimal. Eine für viele Kunden interessante Neuerung versteckt Mercedes schon fast in der langen Mitteilung: Es gibt ein neues Mulitfunktionslenkrad, das wieder haptische Bedienelemente anstelle von Touch-Flächen erhält. „Mercedes‑Benz hat auf vielfachen Kundenwunsch das Bedienkonzept mit Wippe für den Limiter und DISTRONIC sowie die Walze für die Lautstärkeregelung wieder eingeführt. Die kapazitiven Schalterfelder sind fugenlos integriert und bieten haptische Fühlhilfen zur besseren Orientierung“, so der Hersteller. Und es wurden auch „zur besseren Übersicht und Bedienbarkeit einige Funktionen aus dem Bedienfeld herausgenommen“.
Übrigens: Die Problematik der Batteriespannung erwähnt Mercedes bei der Vorstellung des CLA Shooting Brake nicht. Die Limousine wurde als reines 800-Volt-Modell vorgestellt, das nicht an 400-Volt-Schnellladern laden kann – auf einen dafür nötigen DC-DC-Converter hat Mercedes verzichtet. Nach Kritik wird ein solches Bauteil zum nächsten Modelljahr nun angeboten. Es ist davon auszugehen, dass das auch beim CLA Shooting Brake verfügbar ist.
Anfang kommenden Jahres sollen zudem weitere Batterie-elektrische Versionen des CLA vorgestellt werden. Ob es dann schon die angekündigte LFP-Batterie in einem günstigeren Basismodell gibt oder ob erst einmal stärkere Varianten (bis in zu einem AMG-Modell) kommen, geben die Stuttgarter aber noch nicht an.
1 Kommentar