Millionen-Förderung für zwei Lithium-Projekte von Vulcan Energy
In der Förderung beider Projekte sieht das BMWE einen weiteren Schritt hin zu einer sicheren und bezahlbaren Versorgung der deutschen Wirtschaft mit Rohstoffen – wobei Lithium vor allem für die Herstellung von Elektroautos wichtig ist: Das Metall wird für die Produktion von E-Auto-Batterien benötigt. Vulcan Energy gibt an, dass das Unternehmen mit dem „Sauberes Lithium für die Batteriezellfertigung“ (Li4BAT) genannten Vorhaben künftig Lithium für ca. 500.000 E-Auto-Batterien pro Jahr liefern kann. Bisher gibt es in Deutschland und Europa noch keine nennenswerte Lithium-Produktion, der Rohstoff wird bislang größtenteils in China und Südamerika gewonnen.
Vulcan Energy beziffert das Gesamtinvestitionsvolumen für beide Anlagen auf 690 Millionen Euro, wovon nun 103,6 Millionen Euro vom Bund, Hessen und Rheinland-Pfalz übernommen werden. Vulcan-Energy-Chef Cris Moreno kommentiert: “Wir freuen uns über die starke und konkrete Unterstützung der Bundesregierung sowie den Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Hessen. Die Förderung wird es uns ermöglichen mit unserem Projekt nachhaltiges, inländisches Lithium für die deutsche und europäische Elektromobilbranche bereitzustellen. Der Rohstoff ist der Treiber der Energiewende und entscheidend für den Umstieg zur Elektromobilität.“
Vulcan Energy hat mit Testanalagen an beiden Standorten bereits unter Beweis gestellt, dass die Lithium-Förderung und -Verarbeitung in Deutschland funktioniert: Im April 2024 meldete das Unternehmen die erste erfolgreiche Produktion von Lithiumchlorid in der LEOP („Lithiumextraktions-Optimierungsanlage“) in Landau, die im Maßstab 1:50 deutlich kleiner ausfällt als die geplante kommerziellen Lithiumextraktionsanlage (LEP), für die nun die Förderung bewilligt wurde. Dort wird das Lithiumchlorid aus einer geothermischen Sole gewonnen. Und in der Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage (CLEOP) in Frankfurt-Höchst, die ebenfalls im Maßstab 1:50 ausgelegt ist, hat Vulcan Energy im November 2024 das Lithiumchlorid erstmals zu Lithiumhydroxidmonohydrat weiterverarbeitet.
Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, sagt zu der Förderung: „Mit der Unterstützung der Investitionsvorhaben von Vulcan Energy in Hessen und Rheinland-Pfalz tragen wir dazu bei, dass in Deutschland eine nachhaltige Lithiumproduktion aufgebaut werden kann. Dadurch verringern wir bestehende Rohstoffabhängigkeiten und stärken die Resilienz unserer Lieferketten. Das ist eine zentrale Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft.“
Das Teilprojekt im rheinland-pfälzischen Landau wurde von der EU bereits im März 2025 als eines von ingesamt 47 strategischen Projekten im Rahmen des Critical Raw Materials Act ausgewählt. Die kombinierte Geothermie- und Lithium-Ressource von Vulcan Energy gilt als die größte in Europa, wobei sich die Lizenzgebiete auf das Oberrheintal in Deutschland konzentrieren.
Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt sagt: „Ich freue mich, dass Rheinland-Pfalz mit dem Lithium-Vorhaben einen wichtigen Beitrag zu Stärkung des Industriestandorts Deutschland leisten kann. Es ist ein Investment in die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Über die heimische Lithiumgewinnung können wir unsere Industrien verlässlicher mit Rohstoffen versorgen.“
Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori ergänzt: „Die klimaneutrale Lithiumgewinnung aus regionalen Ressourcen ist ein wichtiger Baustein für die Mobilitäts- und Energiewende. Für Hessen ist dieses Projekt eine strategische Investition in die Zukunft: Es stärkt unseren Hightech-Standort, sichert Arbeitsplätze und schafft Perspektiven für kommende Generationen.“
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