BYD erweitert seine „Song“-Modellfamilie
New Energy Vehicles (NEV) boomen in China – und die kompakten Crossover aus BYDs Modellfamilie „Song“ sind beim dortigen Publikum besonders beliebt. Allein im Juni wurden 59.026 Exemplare verkauft. Die Plug-in-Hybride und reinen E-Autos haben in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass der Konzern im NEV-Bereich zum Marktführer wurde.
Um seine Position zu stärken, plant BYD aktuell die Einführung weiterer Song-Baureihen. Als nächstes steht der „Song L GT“ an, bei dem es sich um eine Mischung aus einem Shooting Brake und einem Crossover-SUV handelt. Im Grunde handelt es sich bei ihm um eine sportlichere Variante des BYD Song L EV, den der chinesische Konzern bereits seit Ende 2023 zu Preisen ab 135.800 Yuan oder umgerechnet 16.100 Euro anbietet.
Das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnik (MIIT) hat am 17. Juli den neuesten Katalog an Modellen veröffentlicht, deren Zulassung beantragt wurde. Bei diesem Vorgang handelt es sich um den finalen regulatorischen Schritt im Homologationsprozess neuer Automodelle in der Volksrepublik. Der BYD Song L GT nimmt dabei drei Seiten in dem Dokument ein, auf denen sich auch einige Bilder des neuen Modells finden.

Wenn man ihn mit den anderen Mitgliedern der Song-Familie vergleicht, tanzt der Song L GT optisch ziemlich aus der Reihe. Im Gegensatz zu seinen eher konventionellen Song-Brüdern lässt sich der Neuling nämlich nicht wirklich in eine Schublade stecken. Er ist deutlich niedriger und wirkt eher wie eine höhergelegte Fließheck-Limousine oder ein sportlich geschnittener Kombi als ein SUV. Einzig dem BYD Song L EV sieht er sehr ähnlich. In dem neuen Modellkatalog der Behörde wird er als herkömmliche Elektro-Limousine klassifiziert, während BYD selbst von einem „Shooting Brake SUV“ spricht.
Der neue Song L GT ist 4,84 Meter lang, 1,95 Meter breit und 1,56 Meter hoch, während der Radstand 2,93 Meter misst. Damit platziert er sich direkt im Mittelklasse-Segment und hat identische Abmessungen wie der bereits erhältliche Technik-Bruder Song L EV. Das Leergewicht gibt der Hersteller je nach Version mit 2,1 oder 2,4 Tonnen an. Die beiden einmotorigen Varianten tragen in den Dokumenten der chinesischen Behörde die Codes „BYD7007BEVA3“ und „BYD7007BEVA4“. Die Basisversion leistet 170 kW, während die stärkere Version 230 kW an die Hinterräder abgibt.
Bei der Allrad-Variante „BYD7007BEVA5“ leistet das Aggregat an der Vorderachse 160 kW, der Heckmotor gibt dagegen ebenfalls 230 kW ab. So soll der Song L GT maximal 225 km/h schnell sein, während bei der Basisversion bei 210 km/h Schluss ist. BYD wird bei den Akkus auf die typischen Blade-Batterien mit LFP-Chemie setzen, wie groß die Stromspeicher konkret sein sollen, geht aus den behördlichen Dokumenten aber nicht hervor. Beim eng verwandten L EV beträgt die Kapazität 71,8 oder 87 kWh, was nach der chinesischen CLTC-Norm für Reichweiten von 550 bis 662 Kilometern reichen soll.
Der Song L GT ist standardmäßig mit einem LiDAR-System ausgerüstet, wie bei den anderen gehobenen BYD-Modellen ist also teilautonomes Fahren angedacht. Ob BYD die neue Baureihe später auch nach Europa exportieren möchte, ist aktuell nicht bekannt.
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