Athen will O-Busse durch Batterie-Busse ersetzen
Das berichtet zumindest das Portal Tovima unter Berufung auf den ÖPNV-Betreiber der griechischen Hauptstadt. Die OASA habe den Schritt bestätigt, heißt es dort. Auf der Website des Betreibers ist keine entsprechende Mitteilung zu finden, die jüngste Ankündigung bezieht sich zum Beispiel auf die Maskenpflicht im ÖPNV aus dem Jahr 2022. Auch eine aktuelle Ausschreibung für die Beschaffung der neuen Fahrzeuge ist nicht veröffentlicht, allerdings gab es im Frühjahr eine Ausschreibung über 125 E-Busse für Athen.
Allzu traurig ist man über das Ende der Trolleybusse (zumindest in der Tovima-Redaktion) wohl nicht, denn die elektrischen Busse mit den Stromabnehmern werden direkt in der Überschrift als „Schandfleck Athens“ bezeichnet. „Obwohl der Oberleitungsbus für viele Athener einen nostalgischen Stellenwert hat und einst den städtischen Nahverkehr revolutionierte, ist er mittlerweile zunehmend kostspielig und unzuverlässig geworden“, heißt es dann in dem Artikel etwas sachlicher.
Je nach Quelle geht der Einsatz von Oberleitungsbussen in Athen bis ins Jahr 1929 oder 1953 zurück. Ganz so alt sind die aktuellen Fahrzeuge zwar nicht, aber nach zwei Jahrzehnten im Dauereinsatz ist die Zuverlässigkeit der Trolleybusse wohl stark gesunken – und der Erhalt der Flotte und des Oberleitungsnetzes zunehmend teurer geworden.
Details zum künftigen Einsatz der Batterie-elektrischen Busse gibt es noch nicht. Es sollen aber wohl keine neuen Oberleitungsbusse oder O-Busse mit integrierter Batterie angeschafft werden. Denn es ist laut dem Bericht geplant, das dichte Netz aus Metallmasten und Oberleitungen zurückzubauen, „das seit langem als optische Belastung in den ohnehin schon überlasteten Stadtvierteln gilt“.
Nicht nur das Stadtbild würde profitieren, wenn die Oberleitungen über den Straßen durch Ladestationen in den Busdepots ersetzt werden würden. Da die O-Busse ohne Pufferbatterie ausschließlich auf den Strom aus den Oberleitungen angewiesen sind, war auch ihr Einsatz auf das Oberleitungsnetz beschränkt – und etwa bei Baustellen nicht sonderlich flexibel.
0 Kommentare