BMW baut Neue-Klasse-Antriebe jetzt in Serie

Das BMW-Werk Steyr hat mit der Serienproduktion der elektrischen Antriebsmaschine für die Neue Klasse begonnen. Der E-Motor für die sechste Generation des BMW eDrive (Gen6) ist der erste vollelektrische Antrieb, der am Standort Steyr gefertigt wird.

Bild: BMW

Die E-Antriebe der fünften Generation fertig BMW zum Beispiel im Werk Dingolfing in einer eigenen Halle unweit der Fahrzeug-Produktion – das wird für die bestehenden Modelle auf Basis der Multi-Energy-Plattformen auch weiter der Fall sein. Die Gen6-Antriebe für die Neue Klasse kommen hingegen aus Österreich. Details zu den Antrieben hatte BMW schon im Februar vorgestellt. Es handelt sich aber nach wie vor um die SSM-Technologie (Stromerregte Synchron-Maschine), die ohne Permanentmagneten auskommt. Bereits seit September 2024 läuft die Vorserienfertigung der Antriebe.

Bei der Produktion der neuen Elektromotoren handelt es sich um eine vorwiegend, aber nicht komplett österreichische Lieferkette. Die zentralen Bauteile wie den Rotor, Stator und sogar den Inverter stellt BMW in Steyr selbst her und das Elektroband wird von Voestalpine aus dem Werk Linz bezogen. In der Endmontage werden all diese Komponenten jedoch in ein Aluminium-Gehäuse verbaut, das aus der BMW-Gießerei Landshut stammt und von dort nach Steyr gebracht wird.

Während BMW bei der Gen5-Produktion auch schon viele Komponenten selbst gefertigt hat (wiederum mit Alu-Gehäusen aus Landshut, zum Beispiel) ist die interne Produktion der Inverter bei der Gen6 ein Novum. Denn damit steigt das österreichische Motorenwerk auch in die Elektrotechnik ein und hat hierfür eine eigene Reinraum-Umgebung aufgebaut, in der die Inverter gebaut werden. Das oft auch als Leistungselektronik bezeichnete Bauteil transformiert (passend zum aktuellen Leistungsbedarf des Antriebs) den Gleichstrom aus der Batterie in Wechselstrom für den Elektromagnet im Stator des Antriebs. Das muss nicht nur möglichst präzise, sondern auch effizient geschehen – Wandlungsverluste in Form von Abwärme stehen dann nicht für den Antrieb zur Verfügung und müssen mit einem größeren Kühlsystem abgeführt werden. Bei der Gen6 setzt BMW nicht nur auf 800 Volt Systemspannung, sondern auch auf effizientere Halbleiter aus Siliziumkarbid (SiC) anstelle von reinem Silizium.

Für die Montage der Komponenten hat BMW in Steyr zwei neue Bänder errichtet, insgesamt arbeiten 1.000 Menschen in der neuen E-Antriebs-Produktion. Das Produktionskonzept der Gen6-Antriebe vergleicht BMW selbst mit einem Baukasten. „Das ermöglicht es, hochflexibel verschiedene E-Antriebsderivate für die gesamte Modellpalette der Neuen Klasse herzustellen. Das modulare Konzept führt zu positiven Skaleneffekten und Kosteneinsparungen in Entwicklung und Produktion“, so der Hersteller. „Darüber hinaus verbessert es die Skalierbarkeit von Produktionsvolumina. Durch den modularen Ansatz bleiben Produktion, Zuliefernetze und Beschaffung hochflexibel.“

Die neuen Antriebe aus Steyr sollen in den E-Autos der Neuen Klasse zu besonders guten Fahreigenschaften führen, die sich von der akteuellen E-Antriebs-Generation abheben – angefangen mit dem iX3 aus Debrecen, gefolgt von der Elektro-Limousine (vermutlich i3 genannt) aus München. In der Mitteilung nennt BMW ein Beispiel zum künftigen iX3 xDrive 50 im Vergleich zu einem xDrive-Modell der fünften Generation: „Die Energieverluste wurden um 40 Prozent gesenkt, die Kosten um 20 Prozent reduziert und das Gewicht um 10 Prozent verringert. All dies liefert einen signifikanten Beitrag, damit wir im Gesamtfahrzeug eine Effizienzsteigerung von bis zu 20-Prozent erreichen“, erklärt Martin Kaufmann, Leiter der globalen Antriebsentwicklung der BMW AG. So soll der iX3 xDrive 50 auf bis zu 800 Kilometer WLTP-Reichweite kommen. Die Weltpremiere des iX3 xDrive 50 wird kurz vor der IAA Mobility Anfang September stattfinden.

„Heute stellen wir die Weichen für die Zukunft der BMW Group“, sagt BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković anlässlich der angelaufenen Serienfertigung. „Als erster Produktionsstandort des Gen6-E-Motors spielt das Werk Steyr eine zentrale Rolle für die Neue Klasse und für die Weiterentwicklung unseres weltweiten Produktionsnetzwerks.“ Klaus von Moltke, Leiter Motorenproduktion der BMW AG und Leiter des Werks Steyr, geht sogar noch weiter: „Was hier startet, ist mehr als ein Produktionsanlauf. Es ist ein klares Bekenntnis zu Europa, zur Technologie, zur Zukunft.“

bmwgroup.com

0 Kommentare

zu „BMW baut Neue-Klasse-Antriebe jetzt in Serie“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert