TST nimmt acht E-Zugmaschinen von Daimler Truck in Empfang

TST begrüßt die ersten acht von insgesamt 20 bei Daimler Truck bestellten E-Lkw des Typs eActros 600. Die Elektro-Flotte des Wormser Logistikers vergrößert sich damit auf insgesamt 16 Elektro-Lkw – darunter je acht von Daimler Truck und Scania. Weitere Fahrzeuge sollen im Oktober und Dezember folgen.

Bild: TST Gruppe

Bis zum Ende des ersten Quartals 2026 will TST die Anzahl an strombetriebenen Lkw in seiner Flotte bereits auf 31 Einheiten hochschrauben. Dabei geht es vor allem um E-Zugmaschinen. Die Logistik-Gruppe beschäftigt aktuell rund 3.500 Mitarbeitende und unterhält 75 Standorte in Deutschland sowie Präsenzen in Europa und den USA. Neben den selbstgesteckten Flottenzielen läuft bei TST parallel der Ausbau eigener Ladeparks unter dem Markennamen „PamSun“.

Einen ersten öffentlich zugänglichen Standort betreibt die Logistik-Gruppe seit März an ihrem Logistikzentrum in Worms. Die Anlage verfügt über acht Ladepunkte mit einer Ladeleistung von 3 x 400 Kilowatt (kW), 3 x 240 kW und 2 x 160 kW. Der Ladestation wird vornehmlich mit grüner Energie gespeist, die über TST-eigene Photovoltaikanlagen sowie über Netzbezug (60 Prozent grüne Energie) gewonnen wird. Bis Mitte kommenden Jahres sollen die weiteren TST-Standorte Wevelinghoven (NRW) und Alzey (Rheinland-Pfalz) an das Netz angeschlossen werden.

Dabei war ursprünglich für alle Ladeparks eine Partnerschaft mit dem rheinhessischen Stromversorger EWR geplant. Aus diesem Grund hatten beide Seiten im vergangenen Jahr eine Kooperation angekündigt. Auf Anfrage von electrive teilte TST aber jüngst mit, dass dieser Plan überholt sei und stattdessen nun für jeden neuen Lkw-Ladepark regionale Energieversorger ins Boot geholt werden. Im Fall von Worms blieb die Kooperation mit EWR aber bestehen. Die Initiativen im Lade- und Energiebereich werden dabei von einer 2023 gegründeten Tochtergesellschaft namens PamSun Energy GmbH gemanagt, die den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Ladeinfrastruktur verantwortet.

Im Juni kündigte TST darüber hinaus an, neben seinen eigenen Ladeparks on top ein Betriebshof-Ladenetz für E-Lkw initiieren zu wollen, das genossenschaftlichen Prinzipien folgt. Speditionen können dem Netzwerk beitreten, um mit ihren Elektro-Trucks die Infrastruktur anderer zu nutzen oder um selbst Ladepunkte bereitzustellen. Die Pläne für das genossenschaftliche Depot-Ladenetz hatte TST auf der „Transport Logistic“ in München vorgestellt.

Den Anstoß für das TST-Konzept haben die vielfältigen Herausforderungen gegeben, mit denen die Transport- und Logistikbranche bei der Mobilitätswende im Straßengüterverkehr zu kämpfen hat. „Besonders eklatant zeigt sich die Misere bei der Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw: Es mangelt nicht nur an ausreichend vielen Stationen, sondern auch an solchen, die den besonderen Anforderungen des Lkw-Verkehrs gerecht werden“, konstatierten die TST-Verantwortlichen im Juni. Für viele Logistikunternehmen seien hohe Preise an öffentlichen Ladepunkten ein zusätzlicher Kostenfaktor, der die ohnehin angespannte Kalkulation weiter unter Druck setzt. Der von TST entwickelte genossenschaftliche Ansatz soll nun einen verlässlichen Rahmen schaffen, in dem technische, wirtschaftliche und betriebliche Fragen gemeinschaftlich gelöst werden können.

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1 Kommentar

zu „TST nimmt acht E-Zugmaschinen von Daimler Truck in Empfang“
Sascha
04.08.2025 um 17:19
Großartig, dass hier ein Logistiker nicht nur frühzeitig Möglichkeiten der „neuen“ Technologie erkennt, sondern auch eine unternehmensübergreifende Lösung für die noch bestehenden Herausforderungen vordenk! Chapeau!

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