486 kW Ladeleistung: Xpeng präsentiert in China den neuen P7

Xpeng hat die zweite Generation des P7 vorgestellt. Die auf einer 800-Volt-Architektur basierende Elektro-Limousine lädt mit bis zu 486 kW und bietet maximal 820 Kilometer Reichweite. Auffällig ist neben dem eleganten Design und dem riesigen Head-up-Display vor allem der deutliche Größenzuwachs.

Bild: Xpeng via Weibo

Die zweite Generation der Elektro-Limousine muss große Fußstapfen füllen. Der 2020 eingeführte P7 war eines der ersten Xpeng-Modelle und gleichzeitig über einen längeren Zeitraum auch das beliebteste. Allein 2021 wurden rund 60.000 Stück verkauft, womit er mehr als die Hälfte des gesamten Xpeng-Absatzvolumens ausmachte. Im Rahmen eines Events in Peking hat der chinesische Autobauer jetzt die zweite Auflage der Baureihe offiziell enthüllt.

Optisch fiel auch schon die erste Generation elegant aus, mit dem zweiten P7 geht der chinesische Hersteller aber noch einen Schritt weiter. Dank seinen knackigen Proportionen, der aerodynamisch optimierten Dachlinie und den betont schmal gehaltenen Leuchteinheiten ist sein Design nicht nur eigenständig, sondern auch aerodynamisch effizient. Der cW-Wert fällt mit 0,201 exzellent aus. Im Profil erinnert er sogar etwas an die klassischen Citroën-Modelle CX und C6.

Mit 5,02 Metern Länge, einer Breite von 1,97 Metern und einer Höhe von 1,43 Metern sortiert er sich in der oberen Mittelklasse ein und streckt sich 12 Zentimeter länger als sein direkter Vorgänger. Der Radstand beträgt satte drei Meter, was im Innenraum für ordentlich Beinfreiheit sorgen dürfte. Ansonsten hat Xpeng das Interieur voll und ganz auf High Tech getrimmt. Dominiert wird das Cockpit  von einem 15,6 Zoll großen Touchscreen, der auf drei Bewegungsachsen verschoben oder gedreht werden kann.

Neben einem schmalen Display für die Fahrinformationen stattet Xpeng seine große Limousine mit einem breitflächigen 87-Zoll-Head-up-Display mit Huawei-Technik und „Augmented Reality“-Funktionen aus. Neben der Touch-Bedienung setzt der Hersteller auf einen KI-gestützten Sprachassistenten. Insgesamt verbaut Xpeng im P7 drei selbst entwickelte Turing AI-Chips, deren kombinierte Rechenleistung bei 2.500 TOPS liegt. Sie stützen  nicht nur das Infotainmentsystem und die Navigation, sondern auch die Assistenzsysteme, die autonome Fahrfunktionen nach Level 3 ermöglichen.

Deutsche Konkurrenten wären zum Beispiel der BMW i5 oder der Mercedes EQE. Im Gegensatz zu diesen baut der Xpeng P7 aber auf einer 800-Volt-Architektur auf, die 5C-Laden und eine maximale Ladeleistung von 486 kW ermöglicht. So soll laut dem Hersteller in nur zehn Minuten genug Strom für 525 Kilometer nachgeladen werden können – zumindest im chinesischen CTLC-Normtest. In 11,3 Minuten geht es von 10 auf 80 Prozent. Auf seinem Heimatmarkt konkurriert der P7 unter anderem mit dem Xiaomi SU7, dem Zeekr 001 oder dem BYD Han L.

Xpeng bietet die Limousine mit zwei verschiedenen Akkus an, die eine Kapazität von 74,9 oder 92,2 kWh haben. Je nach Version beträgt die Reichweite nach der chinesischen CLTC-Norm zwischen 702 und 820 Kilometer. Letztere Angabe bezieht sich auf die “RWD Long Range”-Variante. Xpeng wird den P7 aber nicht nur als reinen Hecktriebler, sondern auch mit einem elektrischen Allradantrieb, also mit jeweils einem Motor an jeder Achse, und 750 Kilometern Reichweite anbieten.

Die Basisversion mit Heckantrieb hat 270 kW, während der Allrad-P7 437 kW leistet und in nur 3,7 Sekunden von Null auf Hundert sprinten soll. Die Limousine soll aber nicht nur schnell, sondern auch komfortabel sein. Deshalb verbaut der chinesische Hersteller serienmäßig eine Zweikammer-Luftfederung mit Niveauregulierung.

Trotz ihrer nahezu gleichen Namen und ähnliche Abmessungen, handelt es sich beim neuen P7 sowie dem im Frühjahr vorgestellten P7+ nicht um dasselbe Modell. Der P7+ ist weniger auf High Tech und Sportlichkeit getrimmt, sondern soll mit seinem großzügigen Platzangebot vor allem Familien ansprechen, die eine Limousine mit großer Heckklappe statt eines SUV oder Vans bevorzugen.

Basispreis von unter 40.000 Euro in China

Obwohl Xpeng noch keine offiziellen Preise veröffentlicht hat, sollen laut dem Hersteller in den ersten sechs Minuten bereits 10.000 Vorbestellungen eingegangen sein. Die Anzahlung betrug zwar nur 99 Yuan, letztendlich sollen die Kunden beim Marktstart Ende August einen Rabatt in Höhe von 3.000 Yuan erhalten.

Aufgrund der Fülle an Technik und dem Fokus auf Design kann man davon ausgehen, dass der neue P7 etwas teurer als der P7+ wird. Letzterer kostet in seinem Heimatland zwischen 186.800 und 208.800 Yuan. Xpeng hat bisher nur kommuniziert, dass die zweite Generation der Limousine im Preissegment um die 300.000 Yuan positioniert wird, was umgerechnet etwa 35.800 Euro entspricht.

Da der Vorgänger auch in Deutschland erhältlich ist, darf man davon ausgehen, dass auch die zweite Auflage des P7 ihren Weg nach Europa finden wird. Aufgrund der EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos und die anfallenden Importkosten, dürfte das Modell hierzulande aber deutlich teurer werden.

carnewschina.com, cnevpost.com

13 Kommentare

zu „486 kW Ladeleistung: Xpeng präsentiert in China den neuen P7“
Teamracer
07.08.2025 um 17:07
5 Meter lang . Viel Spaß beim Parken
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10.08.2025 um 12:49
Mein P7i Performance (also das aktuelle Model) parkt a) selber ein und hat b) 360 Kameras - alles kein Problem (für mich). Aber ja, es ist kein Kleinwagen :)
Andreas
08.08.2025 um 07:54
Also so wie ein BMW i5? Ist doch nichts besonderes mehr. Lustig, wie die Leute hier IMMER etwas zum schlecht reden finden. Das Konkurrenz Modell von BMW mit ähnlich guten Ladewerten wird übrigens frühstens nächstes Jahr rauskommen. Und dann wundern, dass es bei Porsche etc. bergab geht.
kadajawi
08.08.2025 um 12:46
Der i5 ist wegen seiner Länge ebenfalls keine Option.
Reinhold
07.08.2025 um 19:58
Importzölle schaden nur uns Verbraucher, sonst bringen sie nichts!! Der Stat kassiert ab und die Menschen in diesem Land sind die Dummen. Deswegen bin ich gegen Zölle und hab auch schon mehrere Petitionen im Bundestag und in der EU eingereicht!! Und was glaubt ihr..... es interessiert niemanden wie es der Bevölkerung geht sondern nur die Gewinne der Konzerne, die ihre Steuern fast nur im Ausland und nicht in der EU bezahlen ( max. 5-10 % Steuer) Tolle Gesetze
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10.08.2025 um 12:51
..der Bevölkerung...aha...du sprichst also für uns alle. Interessant....
Aztasu
08.08.2025 um 02:25
Krasses Auto im Vergleich zu allen amerikanischen und asiatischen E-Autos, außer Lucid. Lucid ist aber zu teuer und hat zu wenig Stückzahlen. Tesla hat gegen den P7 mal gar keine Chance. Ein Model S ist viel viel teurer und auch noch deutlich schlechter (bis auf die maximale Reichweite). Die deutsche Autoindustrie kann 2026 mit der Mercedes C-Klasse und BMW i3 (wobei 20cm kleiner, also andere Kategorie...) dagegen halten und übertrifft den P7 z.B. im Bereich der Reichweite sehr sehr deutlich. Einen Audi A6 e-tron kann man da auch noch nennen, der kostet zwar weniger als das Tesla Model S, aber auch mehr als der P7. Man sieht, technologisch sind die chinesischen Hersteller als auch die deutsche Autoindustrie weit vorne. Hyundai/KIA hatten mit dem Ioniq 6 und KIA EV6 eigentlich stark vorgelegt, dann aber aufgehört nennenswerte Verbesserungen zu entwickeln. Grundsätzlich soll wohl 2027 eine neue Plattform kommen, dann könnte man da noch was erwarten. Der Rest der Welt schaut auf China und Deutschland und staunt.
Markus
08.08.2025 um 16:51
Genau. Deshalb sind die Verkaufszahlen von den OEMs aus D so überragend in China.Und genau deshalb haben wir die aktuelle Situation in D, dass an jeder Automotie-Ecke massiv Stellen gestrichen werden. Und das ist erst der Anfang (vom Ende). Gute Nacht, deutsche Automobilindustrie!
MWF
11.08.2025 um 11:00
100%
Christoph R.
08.08.2025 um 22:41
Technische können BMW und Mercedes mit Xpwng mithalten, Ihre pessimistische Meiniung ist ein kleines bisschen übertrieben. Dass in China die Verkaufszahlender Deutschen so schlecht sind liegt an dem Preisunterschied. Und der Preisunterschied liegt erstens daran, dass die heimischen Hersteller billiger an das teuerste Bauteil drankommen, den Akku, der ja auch aus China kommt. Der Hauptgrund für das schlechte abschneiden deutscher Hersteller in China ist aber: Firmen wie Xpeng gelten als Start-ups, die problemlos Verlust machen können, weil sie durch Investoren getragen werden, wenn sie innovativ genug sind. (Xpeng: -660 Millionen Euro Gewinn 2024) VW und Mercedes wollen Gewinne aus China nach Deutschland bringen und wollen es sich nicht leisten, Autos in China unterm Wert zu verkaufen, um den Preiskampf zu gewinnen. Xpeng muss das machen weil die wollen ihren Investoren jedes Jahr enorme verkaufssteigerungen präsentieren, um frisches Kapital einzusammeln.
Bernds Nichte
10.08.2025 um 17:05
Bernds/Aztasus Namen-Wechsel-Dich-Spiel. Denkst Du als Leser ist man zu doof zu erkennen, das immer und immer wieder Du hinter diesen Kommentaren steckt?
Dieter
08.08.2025 um 22:44
Ich denke der Konkurrent des Xpeng aus dem Hause Mercedes ist nicht mehr der EQE sondern der neue CLA. Der kann ja auch mit dem Xpeng technisch mithalten, der EQE ist schon zu alt.
Thomas
11.09.2025 um 19:19
Schon allein von den Abmessungen passt das nicht. Und 11,3 min für 10-80% schafft der CLA auch nicht...eher 20. Dafür ist er aber in der tat sehr effizient.

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