ELE schafft nächtliche Blockiergebühr an AC-Ladern ab

An den Ladesäulen der Emscher Lippe Energie (ELE) fallen für ELE-Kunden ab sofort zwischen 20 und 8 Uhr keine Blockiergebühren mehr an. Das betrifft über 300 AC-Ladepunkte in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck – nicht aber die Schnelllader.

Bild: ELE

Bisher hat der Energieversorger rund um die Uhr Blockiergebühren in Höhe von zehn Cent pro Minute erhoben, wenn der Ladevorgang an den AC-Ladepunkten länger als drei Stunden gedauert hat – jedoch gedeckelt auf maximal 12 Euro. Wer spät am Abend sein E-Auto über den Tarif „ELE autoStrom Drive“ an einer ELE-AC-Säule geladen hat, musste also entweder nach drei Stunden umparken oder bis zu zwölf Euro zusätzlich zum Strom bezahlen.

Der Betreiber spricht daher jetzt von einer „großen Erleichterung für Kundinnen und Kunden“ des eigenen Ladetarifs, die abends ihren Wagen abstellen, denn ab sofort werden zwischen 20 und 8 Uhr keine Blockiergebühren mehr erhoben. „Viele Fahrer ärgern sich vor allem über die nächtlichen Blockiergebühren“, sagt Moritz Eckstein, der E-Mobilität und Autostromverträge bei der ELE betreut. „Niemand möchte spät abends oder nachts noch mal raus, um sein Auto umzuparken. Deshalb bleiben viele Ladepunkte über Nacht ungenutzt. Das haben wir jetzt geändert.“

Wichtig: Die Blockiergebühren fallen nachts nur dann nicht an, wenn an einem AC-Ladepunkt von ELE über den Tarif „ELE autoStrom Drive“ geladen wird – auf die Konditionen anderer Anbieter hat das keinen Einfluss. Je nach Anbieter können also weiter Blockiergebühren anfallen. Zudem weißt ELE in der Mitteilung darauf hin, dass auch lokale Parkregelungen zu beachten sind –  „z. B. ab welcher Uhrzeit das unbegrenzte Parken über Nacht beginnt“.

Tagsüber, also zwischen 8 und 20 Uhr, fallen auch an den AC-Ladepunkten nach 180 Minuten wider Blockiergebühren von 0,10 €/min an. An den DC-Ladepunkten sind es rund um die Uhr 0,10 €/min nach schon 60 Minuten Ladezeit. Für ELE-Strom- oder Gaskunden liegt der Ladepreis bei 0,39 €/kWh an eigenen AC- und 0,54 €/kWh an eigenen DC-Ladepunkten – bei 3,99 Euro Grundgebühr pro Monat. Der Standardpreis für 5,99 Euro pro Monat liegt bei 0,45 €/kWh an AC- und 0,65 €/kWh an DC-Ladepunkten der ELE – im Roaming bei anderen Betreibern ist es etwas teurer.

Die Entscheidung der ELE wird kurz nach einem Vorstoß von Shell Recharge bekannt, wo man ebenfalls nächtliche Blockiergebühren abschaffen will. An den eigenen Ladepunkten hat Shell Recharge das schon gemacht (wie jetzt die ELE), im Roaming ist auch Shell aber auf die Zusammenarbeit der Ladepunktbetreiber angewiesen. Neben der ELE haben im Juli die Berliner Stadtwerke Blockiergebühren für Ad-hoc-Ladevorgänge zwischen 22 und 6 Uhr abgeschafft. Die Leipziger Stadtwerke verzichten zwischen 20 und 8 Uhr auf die Zeit-Komponenten, die Stadtwerke Düsseldorf haben die nächtliche Pause auf 21 bis 8 Uhr festgelegt, um nur einige Beispiele zu nennen.

ele.de

3 Kommentare

zu „ELE schafft nächtliche Blockiergebühr an AC-Ladern ab“
Sig
08.08.2025 um 09:56
2kW Ladekabel an jedem 2 Parkplatz und all die Probleme sind gelöst. Netzdienliche Eingriffe erlaubt und win win win.
Frank W. O.
12.08.2025 um 18:25
Der Verzicht auf Blockiergebühren sollte unabhängig von der Karte sein über die der Ladevorgang bezahlt wird. Außerdem sollte die Blockiergebühr nur dann entfallen, wenn eine Mindestmenge (vielleicht 25 kWh) geladen wird. Sonst kann man sein zu 95% geladenes E-Auto einfach dort abstellen, anschließen und hat eine geschickte Parkmöglichkeit für die Nacht.
Micha
13.08.2025 um 08:30
"Der Verzicht auf Blockiergebühren sollte unabhängig von der Karte sein über die der Ladevorgang bezahlt wird" Das liegt dann aber allein an deinem Roaming-Anbieter. Denn dann nutzt du ja deren Tarif, auf den hier zb ELE überhaupt keinen Einfluss hat.

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