B2U Storage Solutions plant mehrere Second-Life-Speicher in Texas

Das in Los Angeles ansässige Unternehmen B2U Storage Solutions will im US-Bundesstaat Texas mehrere stationäre Batteriespeicher einrichten, die mit ausrangierten Elektroauto-Batterien bestückt sind. Über mehrere Standorte will B2U dadurch innerhalb eines Jahres eine Speicherkapazität von 100 MWh bereitstellen.

Solarpark in Kalifornien mit Batteriespeichern von B2U
Bild: B2U Storage Solutions

Werden ausrangierte E-Auto-Batterien für stationäre Speicher weiterverwendet, so spricht man von „Second Life“. Der Begriff steht dafür, dass die Batterien so ein „zweites Leben“ eingehaucht bekommen. Und das ist oft problemlos möglich, denn selbst wenn eine E-Auto-Batterie bei ihrem mobilen Einsatz im Elektroauto über die Jahre an Kapazität verliert, so reicht die Restkapazität in den meisten Fällen dafür aus, diese noch mehrere Jahre lang in Stationärspeichern weiterzuverwenden. Dass dies funktioniert, hat zum Beispiel das deutsche Startup Voltfang bereits unter Beweis gestellt, auch wenn Voltfang heute teils auch neue Batterien verwendet.

Ganz ähnlich ist es auch bei B2U Storage Solutions: Das US-Unternehmen hat bereits bewiesen, das sein Ansatz funktioniert, in dem es im kalifornischen Lancaster eine Solar- und Energiespeicheranlage eingerichtet hat, bei der 1.300 ausgediente Batteriepacks aus Elektrofahrzeugen eingesetzt werden – konkret aus E-Autos von Honda und Nissan. Dabei erreicht der Speicher einen Energiegehalt von 25 MWh. Später folgten weitere kleinere Projekte in Kalifornien.

Vier Anlagen rund um San Antonio geplant

Nun also will B2U Storage Solutions das Geschäftsmodell skalieren. Und plant, in den nächsten zwölf Monaten in der Nähe der texanischen Großstadt San Antonio gleich vier große Batteriespeicher mit Second-Life-Batterien einzurichten. Diese sollen zusammen auf eine Speicherkapazität von 100 MWh kommen. In Bexar County bei San Antonio hat B2U bereits mit dem Bau der ersten Anlage begonnen.

Texas eignet sich dabei sehr gut als Standort: Es gibt bereits viele Solarparks. Die Anlagen von B2U können nach Inbetriebnahme zu Tageszeiten, wenn die riesigen Solaranlagen des Bundesstaates auf Hochtouren laufen und die Preise niedrig sind, den Strom speichern, und in Zeiten mit wenig Sonne und Spitzenbedarf wieder ins Netz zurückspeisen. So haben die Batteriespeicher einerseits eine netzstabilisierende Wirkung und andererseits lässt sich mit den Preisdifferenzen gutes Geld verdienen. „Texas ist ein sehr starker Markt mit immer größerer Volatilität“, sagt denn auch CEO Freeman Hall gegenüber Canary Media. „Und genau das ist die Stärke von Speichern: Sie nutzen volatile Bedingungen zu ihrem Vorteil.“

Bessere Haltbarkeit als erwartet

Eine spannende Frage ist weiterhin, wie lange Second-Life-Batterien aus E-Autos beim täglichen Laden und Entladen halten. Das erste Projekt von B2U im kalifornischen Lancaster war zunächst darauf ausgelegt, aus der ersten Charge von frühen Nissan-Leaf-Batterien 2.000 Ladezyklen herauszuholen, sagt CEO Hall – doch diese Akkus hätten dieses Ziel inzwischen übertroffen.

Ebenfalls positiv: Von den insgesamt 2.000 Batteriepacks, die B2U bisher in Stationärspeichern verbaut hat, mussten Techniker bislang nur eine einstellige Anzahl für Wartungsarbeiten herausnehmen, so Hall. Das habe dem Unternehmen das Vertrauen gegeben, die Batterien etwas intensiver einzusetzen. Dank einer Echtzeitüberwachung der Batterien muss sich B2U zudem „keine großen Sorgen um die Verschlechterung der Batterien machen“, so Hall weiter: „Sie erweisen sich als ziemlich robuste Arbeitstiere, die sich nicht so stark verschlechtern, wie man ursprünglich angenommen hatte.“

canarymedia.com, insideclimatenews.com

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