Shell will Ladesäulen von Volta Charging in den USA stilllegen

Shell plant, Volta Charging und den dazugehörigen Geschäftsbereich Volta Media aufzulösen und bis Ende 2025 ein Netzwerk von mehr als 2.000 Ladestationen stillzulegen. Stattdessen will sich Shell in den USA auf Schnelllader an den eigenen Tankstellen fokussieren.

Bild: Volta Charging

Shell wird Volta Charging und Volta Media schließen: Dabei geht es um ein Geschäftsmodell, das Ladestationen für E-Autos mit digitalen Werbeflächen kombiniert. Der Mineralölkonzern hatte Volta im Jahr 2023 für 169 Millionen US-Dollar übernommen. In einer Erklärung gegenüber AdExchanger erklärte Shell, dass diese Entscheidung Teil seiner Strategie sei, sich „auf öffentliche Schnellladestationen an Shell-Standorten wie Tankstellen und eigenständigen EV-Hubs zu konzentrieren“.

Volta wurde 2010 gegründet und begann 2016 mit der Integration von Bildschirmen in seine Ladegeräte, um Werbeeinnahmen zu generieren. Dieser Ansatz ermöglichte die Installation von Ladegeräten an stark frequentierten Einzelhandelsstandorten wie Einkaufszentren und Supermärkten, wobei ein Teil der Werbeslots oft dem gastgebenden Einzelhändler zugewiesen wurde. So arbeitete Volta beispielsweise mit der großen Drogeriekette Walgreens zusammen.

Anfangs sah es gut aus, und Volta ging 2021 sogar über einen SPAC-Deal an die New Yorker Börse. Doch der Hype endete bald und die Werbebranche entwickelte sich mehr in Richtung datengetriebenes Marketing. Für das Jahr 2024 verzeichnete Volta laut AdExchanger schließlich einen Verlust von rund 140 Millionen US-Dollar.

Shell soll daraufhin Anfang 2025 den Verkauf von Volta geprüft haben, jedoch keinen Käufer gefunden haben. Infolgedessen will das Unternehmen nun bis Ende des Jahres alle Volta-Ladegeräte abbauen. Der Betrieb von Volta Media soll im November eingestellt werden. Von der Schließung sind etwa 190 Mitarbeiter betroffen. Shell erklärte, dass einigen der Beschäftigten die Möglichkeit geboten werde, sich auf Stellen in anderen Bereichen des Unternehmens zu bewerben.

2021 hatte Volta übrigens eine Expansion nach Europa angekündigt. Das Unternehmen wollte seinen Schwerpunkt zunächst auf Deutschland, Österreich, die Schweiz und Frankreich legen und von ersten Büros in Berlin und Paris aus agieren. Doch der Launch blieb aus.

adexchanger.com

1 Kommentar

zu „Shell will Ladesäulen von Volta Charging in den USA stilllegen“
Jensen
09.08.2025 um 15:22
Was für ein Irrweg: Da hat man bereits eine funktionierende Infrastruktur an vermutlich mehr als gut frequentiereten Einzehandelsstandorten und will diese tatsächlich zurückbauen, nur weil man eine andere Strategie verfolgt. Bleibt zu hoffen, dass die Einzelhändler vielleicht doch noch einspringen und die Standorte selbst übernehmen.

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