Fastned steigert Umsatz – und auch den Verlust

Der niederländische Schnellladebetreiber hat seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2025 vorgelegt. Der Umsatz im Bereich Laden stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 44 Prozent – aber auch der Verlust fällt größer aus als noch 2024.

Bild: Fastned

Den Umsatz im Ladegeschäft beziffert Fastned konkret mit 54,3 Millionen Euro, eben die erwähnten 44 Prozent über dem ersten Halbjahr 2024. Damit war das Umsatzwachstum erstaunlich konstant: In den ersten sechs Monaten 2024 lag der Umsatz mit 37,8 Millionen Euro 45 Prozent über dem Wert aus 2023. In der Bilanz weist Fastned auch einen Brutto-Profit von 41,0 Millionen Euro aus, 38 Prozent über den 29,8 Millionen Euro aus dem Vorjahr.

Das Unternehmen lieferte 81,4 GWh erneuerbare Energie (ein Plus von 30 Prozent gegenüber den 62,7 GWh aus dem ersten Halbjahr 2024) bei mehr als 3,1 Millionen Ladevorgängen (ein Plus von 24 Prozent). Es wurde also im Schnitt etwas mehr Energie pro Ladevorgang bezogen als noch im ersten Halbjahr 2024 – was auch auf den Trend zu größeren Fahrzeug-Batterien zurückzuführen sein dürfte. Mit den 81,4 GWh hat Fastned nach eigener Hochrechnung 406,9 Millionen elektrisch gefahrene Kilometer ermöglicht und geschätzt 73,8 Kilotonnen CO2-Äquivalente vermieden, wenn diese Strecke mit Verbrennern gefahren worden wäre.

„Neben dem deutlichen Umsatzwachstum im ersten Halbjahr verbesserten sich sowohl das operative EBITDA als auch der Umsatz pro Tankstelle im Vergleich zum Vorjahr weiter, was auf die zunehmende Zahl von Elektrofahrzeugen auf den Straßen und die steigende Zahl von Kunden zurückzuführen ist, die unsere Stationen besuchen“, teilt Fastned mit.

Das klingt nach einer positiven Entwicklung, unterm Strich zahlt sich das für das Unternehmen in der Bilanz allerdings nicht aus: Fastned machte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 einen Nettoverlust von 18,3 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: -11,6 Millionen Euro). Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2024 lag der Nettoverlust bei 26,6 Millionen Euro – allerdings mit dem zweiten positiven EBITDA in Folge, operativ ist Fastned also profitabel.

16,3 Millionen Euro des Halbjahres-Verlusts entfielen auf den Netzausbau. „Dieser Anstieg ist das Ergebnis unserer Bemühungen, europaweit schnell zu expandieren und unsere Organisation für eine anspruchsvollere Zukunft zu rüsten. Dies steht im Einklang mit unserer Strategie, das Bautempo unserer Stationen im zweiten Halbjahr zu erhöhen – unserer historisch produktivsten Zeit des Jahres für den Stationsbau“, so das Unternehmen. Das Ladenetzwerk von Fastned wuchs im ersten Halbjahr um 17 neue Standorte in fünf europäischen Ländern, darunter auch der erste Fastned-Ladepark in Italien. Zudem wurden bestehende Stationen um zusätzliche Ladesäulen erweitert, etwa im niederländischen Aalscholver.

Die Finanzlage bei dem Unternehmen ist trotz des Halbjahres-Verlusts stabil, denn Fastned hat im ersten Halbjahr insgesamt 71 Millionen Euro in zwei Tranchen von Investoren eingenommen. Darunter sind laut der Mitteilung auch viele Privatanleger in den Niederlanden und Belgien, die „Community“ zähle mittlerweile über 10.000 Mitglieder.

„Im ersten Halbjahr 2025 hat der Elektrofahrzeugmarkt die Wende geschafft und ist in die nächste Beschleunigungsphase eingetreten. Es wird erwartet, dass er weiter an Fahrt gewinnt“, sagt Fastned-CEO Michiel Langezaal. „Wir investieren weiterhin diszipliniert in unser Netzwerk und bringen Fastned zu mehr Elektroautofahrern. Unsere Umsätze wachsen weiter. Wir bauen Europas Schnellladenetz der Zukunft, und ich bin gespannt, was der Rest des Jahres für Fastned bringen wird.“

fastnedcharging.com (Mitteilung), presspage.com (Geschäftsbericht als PDF)

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