E-Auto-Marke Voyah soll Mutter Dongfeng an der Börse ersetzen

Der mehrheitlich zum chinesischen Staat gehörende Autohersteller Dongfeng will sich von der Börse in Hongkong zurückziehen. Dafür soll aber die E-Auto-Tochter Lantu, im Westen unter dem Namen Voyah bekannt, an der Börse notiert werden. Bisherige Dongfeng-Aktionäre sollen mit Lantu-Aktien und einer Geldzahlung abgefunden werden.

Bild: Voyah

Dongfeng zählt gemeinsam mit SAIC, FAW und Changan Automobile zu den „Big Four“ der chinesischen Autoindustrie, wobei diese Sichtweise nur staatliche Unternehmen umfasst – und diese vier Unternehmen mittlerweile vom Privatunternehmen BYD beim Absatz überholt worden sind. Dongfeng ging 2005 an die Börse in Hongkong, um zusätzliches Kapital einzuwerben, doch die Mehrheit der Anteile blieb weiter staatlich.

20 Jahre später will Dongfeng sich nun von der Börse zurückziehen. Das Unternehmen begründet dieses Delisting damit, dass es seit Jahren als Mischkonzern mit einem „Holding-Abschlag“ bewertet werde und damit sein tatsächlicher Wert am Kapitalmarkt nicht zum Ausdruck komme. Die Börsenbewertung habe seit Jahren unter dem Nettoinventarwert von Dongfeng gelegen.

Stattdessen will Dongfeng seine Elektroautomarke Lantu bzw. Voyah eigenständig an der Hongkonger Börse listen Durch die Ausgliederung und Börsennotierung von Voyah will sich Dongfeng Motor auf die Entwicklung der Branche für New Energy Vehicles konzentrieren und den Übergang von benzinbetriebenen zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben fördern. Durch den Deal sollen die Aktionäre so direkten Zugang zu diesem Wachstumsbereich erhalten, während Dongfeng das traditionelle Geschäft in einer Struktur ohne Börsen-Pflichtmitteilungen effizienter umgestalten will.

Im Zuge der Transaktion sollen die bisherigen Dongfeng-Aktionäre eine Entschädigung von 6,68 Hongkong-Dollar (0,73 Euro) sowie 0,3552608 neue Voyah-Aktien pro bisheriger Dongfeng-Aktie erhalten.

Voyah ist neben dem Heimatmarkt China bereits in Norwegen, der Schweiz und Israel vertreten und hatte eigentlich bereits für 2024 den Marktstart auch in den EU-Staaten Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal geplant. Doch diese Pläne haben sich verzögert, womöglich wegen der vergangenes Jahr eingeführten Sonderzölle der EU auf chinesische Elektroautos.

Dongfeng sortiert sich gerade neu: Erst vor wenigen Tagen hat der Konzern seinen Anteil an einem Gemeinschaftsunternehmen mit Honda für Verbrennermotoren an der Guangdong United Assets and Equity Exchange zum Verkauf angeboten. Die Zusammenarbeit zwischen Honda und Dongfeng geht aber an anderer Stelle weiter: Im Oktober 2024 haben die beiden Partner im Werk Wuhan ein Werk für New Energy Vehicles mit einer Jahreskapazität von 120.000 Fahrzeugen in Betrieb genommen. 

cnevpost.com, hkexnews.hk (PDF auf Chinesisch)

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