Peugeot spendiert dem E-308 einen größeren Akku
Angekündigt wurden der vollelektrische 308 und der Kombi-Ableger erst im September 2022, auf den Markt kamen die beiden Modelle im Juli (e-308) bzw. September 2023 (e-308 SW). Dass also schon im Sommer 2025 ein umfassendes Facelift vorgestellt wird, ist für den üblichen Produktzyklus relativ früh. Und schon im Vorfeld hieß es, dass das aktuelle Facelift „weit mehr als eine Modellpflege“ sein solle.
Tatsächlich gibt es neben der neuen Optik (später dazu mehr) auch Änderungen an der Antriebstechnik. Das lässt im Stellantis-Konzern, der bei seinen E-Autos vor allem für einheitliche Daten ohne Abweichungen zwischen den einzelnen Modellen bekannt ist, schnell aufhorchen – künftig könnten auch andere Modelle aus dem Mehrmarken-Unternehmen die verbesserten Komponenten erhalten. Im Falle der EMP2-Plattform, auf welcher der inzwischen E-308 genannte Peugeot basiert, ist das etwa auch die aktuelle Generation des in Rüsselsheim gebauten Opel Astra Electric. Das Peugeot-Pendant wird im französischen Mulhouse gefertigt.
Bei der Neuheit geht es um den Akku: Dieser kommt jetzt auf einen Brutto-Energiegehalt von 58,4 kWh, von denen 55,4 kWh netto nutzbar sind. Bis zu dem Facelift wurde ein 54-kWh-Akku (51 kWh nutzbar) verbaut. Damit war eine WLTP-Reichweite von (je nach Ausstattung) bis zu 412 Kilometern möglich. Für das Facelift-Modell gibt es noch keine WLTP-Homologation, Peugeot gibt aber eine geschätzte Reichweite von etwa 450 Kilometern an. Das ist auf die größere Batterie und weitere Maßnahmen zurückzuführen, nicht aber auf den Antrieb: Der 115 kW starke E-Motor aus dem Joint Venture von Stellantis und Nidec bleibt unverändert.








Der Akku bietet zwar etwas mehr Energiegehalt (vermutlich aufgrund verbesserter Zellen), nutzt aber nach wie vor die gleiche Architektur. Es bleibt also bei der 400-Volt-Technologie, was sich vor allem beim Schnellladen bemerkbar macht. An einer Ladestation mit 100 kW Leistung könne der Akku „ in ca. 32 Minuten von 20 Prozent auf 80 Prozent aufgeladen werden“, so Peugeot. Den branchenüblichen Vergleichswert von zehn auf 80 Prozent nennen die Franzosen nicht, er wird aber nochmals spürbar über den nicht mehr ganz wettbewerbsfähigen 32 Minuten liegen.
In Deutschland ist ein dreiphasiger Onboard-Charger mit 11 kW Leistung für das AC-Laden Teil der Serienausstattung. Ab Werk sind der E-308 und der E-308 SW mit der Vorrichtung für die V2L- (Vehicle to Load) Funktion ausgestattet. Um die V2L-Funktion zu nutzen, ist allerdings noch der Adapter aus dem Peugeot-Zubehör nötig. Den Preis nennt die Stellantis-Marke noch nicht, das System könne aber bis zu 3,5 kW mit 16 Ampere für die Stromversorgung externer Geräte liefern.
E-308 | |
---|---|
Antrieb | FWD |
Leistung | 115 kW |
Drehmoment | 270 Nm |
Beschleunigung | – |
Höchstgeschwindigkeit | – |
WLTP–Reichweite | 450 km* |
Batteriekapazität | 58,4 kWh |
Ladeleistung DC | 100 kW |
Ladezeit DC 20-80% | 32 min |
Preis | – |
*vorläufig
Ab dem Frühjahr 2026 (der E-308 ist OTA-Update-fähig) soll auch Plug&Charge verfügbar sein. Die Station erkennt das Fahrzeug automatisch, sobald das Ladekabel angeschlossen wird, sodass keine Karte, keine spezielle App und nicht einmal eine Bankkarte für die Bezahlung erforderlich sind. Die Transaktionen können über das Fahrzeug-Display oder die „Free2move Charge“-App eingesehen werden.
Neu ist auch – endlich – ein Lade-Routenplaner an Bord. Bisher hat Stellantis mit den integrierten Fahrzeug-Navis nur eine Route ohne Ladestopps berechnet. Eine Route mit Ladestopps konnte zwar in der App geplant und ans Fahrzeug geschickt werden, dort war es aber eine einfache Navigation mit festen Zwischenzielen – und keine dynamische Routenführung, die auf Real-Verbräuche und Verkehrsbedingungen reagiert. Das ist künftig der Fall: „Um die ideale Route zu berechnen, berücksichtigt das System die zurückzulegende Strecke, den Ladezustand der Batterie bei der Abfahrt, den gewünschten Ladezustand der Batterie bei der Ankunft und die verfügbaren Ladestationen auf dem Weg zum Zielort und integriert dabei den voraussichtlichen Energieverbrauch (basierend auf Kriterien wie Geschwindigkeit, Verkehr, Straßentyp und Höhenlage)“, erklärt Peugeot.
E-308 übernimmt neues Marken-Design
Neben all diesen (und weiteren) Änderungen unter dem Blech hat Peugeot bei dem Facelift eben auch das Blech an sich angepasst. Der überarbeitete E-308 trägt nun auch das neue Markengesicht der Franzosen, das mit den Modellen E-3008 und E-5008 auf Basis der moderneren Plattform STLA Medium eingeführt wurde. Der bisher nocht sichtbare Kühlergrill und das auffällige, bis in die Stoßstange gezogene LED-Tagfahrlicht entfallen, dafür gibt es nun einen neuen, dynamischer gestalteten Grill und die auffällige Drei-Krallen-Lichtsignatur der Marke. Und ab der Ausstattung GT gibt es im E-308 erstmals auch ein beleuchtetes Markenlogo vorne.
Das neue Design samt der überarbeiteten Stoßstange soll außerdem die Aerodynamik verbessern, zudem gibt es neue Felgendesigns. Auffällig ist auch, dass Peugeot das dynamische Fahrverhalten betont – Peugeot ist die französische Stellantis-Marke mit der sportlichsten Ausrichtung.
Ein wichtiger Punkt wird zur Vorstellung des Facelifts noch nicht genannt: der Preis. Der Fünftürer und der Kombis ollen ab Herbst 2025 bestellbar sein. Bisher startet der E-308 bei 42.435 Euro, der E-308 SW steht mit mindestens 43.435 Euro in der Preisliste.
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