Minerva Carbon bekommt 1,8 Millionen Euro für Batterieforschung

Das Mülheimer Startup Minerva Carbon, eine Ausgründung aus dem Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, erhält rund 1,8 Millionen Euro Förderung aus dem EXIST-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Das Team forscht an mesoporösen Hochleistungskohlenstoffmaterialien für Batterien.

Bild: Sebastian Leiting

Bei einem mesoporösen Hochleistungskohlenstoff handelt es sich um eine Art „High-Tech-Schwamm“ aus Kohlenstoff, der sowohl viel Speicherplatz für Ionen als auch schnelle Leitfähigkeit bietet. Dadurch sollen Batterien schneller laden, länger halten und stabiler arbeiten können. Und auch für den Einsatz in PEM-Brennstoffzellen bieten die mesoporösen Hochleistungskohlenstoffe wohl deutliche Vorteile. Die Idee des Startups ist es nun, dieses Material zu kommerzialisieren.

Minerva Carbon wurde von Abdu Bilican, ehemaliger Doktorand am Max-Planck-Institut (MPI) für Kohlenforschung, gemeinsam mit seinen Mitgründern ins Leben gerufen. Bislang gibt es kaum skalierbare und kontrollierbare Synthesen dieser Materialien für die großtechnische Anwendung. Während seiner Promotion am MPI gelang es Abdu Bilican, den Syntheseprozess deutlich effizienter zu gestalten. Bilican fand eine Möglichkeit, große Mengen Kohlenstoff in wesentlich kürzerer Zeit herzustellen, was einen bedeutenden Fortschritt für den industriellen Einsatz darstellt. „Wir haben nun die einmalige Chance, mesoporöse Kohlenstoffe mit herausragenden Eigenschaften im großen Stil für einen breiten Anwendungsbereich zu kommerzialisieren“, sagt Bilican.

Seine ersten Tests zeigten, dass durch den Einsatz der entwickelten Kohlenstoffe die Schnellladefähigkeit von Batterien und die Langlebigkeit von PEM-Brennstoffzellen deutlich verbessert werden. Am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr soll nun eine Pilotanlage entstehen.

„Unser Ziel ist es, Spitzenforschung mit moderner Produktionstechnik zu verbinden. So können wir anwendungsoptimierte Kohlenstoffe effizient und ressourcenschonend herstellen – direkt hier in NRW“, ergänzt Mitgründer Jonas Gram, zuvor Automatisierungsingenieur am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung. Die Gründer wollen mit ihrem Startup dazu beitragen, den Standort Deutschland in den Bereichen Batterie- und Brennstoffzellentechnologie zu stärken und ein Teil einer europäischen Wertschöpfungskette zu werden.

Mit Hilfe des EXIST-Programms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie können die Gründer die nächsten zwei Jahre ihre Geschäftsidee am MPI für Kohlenforschung zur Reife bringen. Gerade Unternehmungen im Bereich der Chemie sind besonders risikoreich und kapitalintensiv. „Das EXIST-Programm ist für uns wie ein Booster. Mit dieser Unterstützung im Rücken haben wir die optimale Startposition, um Minerva Carbon in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“, so Gründer Abdu Bilican.

mpg.de

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