Tesla will Elon Musk mit bis zu 1,03 Billionen Dollar in Aktien vergüten

Es ist ein aberwitziger Plan, den der Verwaltungsrat von Tesla geschmiedet hat: CEO und Großaktionär Elon Musk soll in den nächsten zehn Jahren eine Vergütung von bis zu 1,03 Billionen US-Dollar in Tesla-Aktien erreichen, wenn der E-Auto-Hersteller unter seiner Führung bestimmte Meilensteine erreicht.

Bild: Tesla

Wichtig vorweg: Noch ist dieses Vergütungspaket nicht beschlossen, sondern es setzt die Zustimmung der Tesla-Hauptversammlung am 6. November 2025 voraus. So es denn tatsächlich kommt, hat es die neue Kompensation für Elon Musk in sich: Es wäre das höchste Vergütungspaket der Wirtschaftsgeschichte – noch nie hat ein Unternehmen eine Führungskraft so hoch bezahlt.

Doch 1,03 Billionen US-Dollar legt Tesla, heute eines der wertvollsten Unternehmen der Welt, natürlich nicht ohne Bedingungen auf den Tisch. Zum einen soll der Betrag nicht in Cash fließen, sondern in Form von zunächst gesperrten Unternehmensaktien. Und zum anderen ist der Deal an verschiedene Meilensteine geknüpft, die innerhalb der nächsten zehn Jahre erreicht werden sollen. Dabei soll Elon Musk die Aktien in verschiedenen Tranchen erhalten, jedes Mal wenn ein bestimmter Meilenstein erreicht ist.

Meilensteine für Börsenwert-Anstieg

Dabei dreht es sich bei den Meilensteinen um die Marktkapitalisierung von Tesla, also um den Börsenwert. Dieser liegt aktuell bei rund 1,1 Billionen US-Dollar. Die erste von insgesamt zwölf Tranchen an Aktien für Elon Musk würde fällig, wenn das Unternehmen einen Börsenwert von 2 Billionen US-Dollar erreicht. Für die nächsten neun Tranchen ist jeweils eine zusätzliche Marktkapitalisierung von 500 Milliarden US-Dollar erforderlich, damit die jeweils nächsten Aktien ausgeschüttet werden (bis zu einem Höchstwert von 6,5 Billionen US-Dollar).

Für die letzten beiden Tranchen ist jeweils eine zusätzliche Marktkapitalisierung von 1 Billion US-Dollar erforderlich, damit die dieser Tranche zugrunde liegenden Aktien an Elon Musk übergehen (bis zu einem Höchstwert von 8,5 Billionen US-Dollar). Aber: Die Meilensteine sind auch noch an Produktziele gekoppelt, die ebenfalls erreicht werden müssen. Dazu zählen 20 Millionen ausgelieferte Tesla-Fahrzeuge (bisher sind es etwa 8,2 Millionen Einheiten), 10 Millionen aktive FSD-Abonnements, 1 Million ausgelieferte Bots und 1 Million Robotaxis im kommerziellen Betrieb.

Nur wenn Tesla tatsächlich den Börsenwert von 8,5 Billionen US-Dollar erreicht –das wäre eine Verachtfachung zu heute –, so würde Elon Musk also auch wirklich sämtliche 423.743.904 Tesla-Aktien aus dem Vergütungspaket erhalten und dadurch auf dem Papier 1,03 Billionen US-Dollar reicher sein. Das Aktienpaket entspricht in etwa einem Unternehmensanteil von 12 Prozent. Dadurch würde Elon Musk, seinen Anteil an Tesla von aktuell 13 auf 25 Prozent erhöhen. Musk, der fälschlich immer wieder für den Gründer von Tesla gehalten wird, faktisch aber „nur“ einer der ersten Investoren war, würde dadurch seine Macht im Unternehmen nochmals erheblich ausbauen. Zugleich dürfte er dadurch wahrscheinlich auch den Status als reichster Mensch der Welt behalten, der er schon heute mit reichlich Abstand und einem geschätzten Vermögen von über 400 Milliarden US-Dollar ist.

Herkömmliche Lösungen ungeeignet

Der Tesla-Verwaltungsrat begründet seinen enormen Vergütungsvorschlag damit, dass herkömmliche Lösungen für die Gestaltung von Elon Musks leistungsbezogener Vergütung nicht geeignet seien. Vielmehr soll der CEO so motiviert werden, Tesla zu noch nie da gewesenem Wachstum zu führen. Schon jetzt kann Elon Musk für sich beanspruchen, aus dem E-Auto-Startup Tesla den wertvollsten Autohersteller der Welt gemacht zu haben.

Schon in der Vergangenheit hatte Elon Musk außergewöhnliche Vergütungspakete erhalten: Bereits 2018 bekam er ein Aktienoptionspaket im Wert von bis zu 56 Milliarden US-Dollar zu, worum es später aber einen Rechtsstreit gab. Und dieses Jahr gab es „übergangsweise“ ein Aktienoptionspaket im Wert von 29 Milliarden US-Dollar, das Musk von einem Rücktritt abhalten sollte, damit er sich nicht voll und ganz auf andere Projekte oder die Politik konzentriert. Musk führt neben Tesla nämlich auch noch die Unternehmen SpaceX, xAI, Neuralink und The Boring Company. In den ersten Monaten der Regierung von US-Präsident Donald Trump war Musk zudem an der Leitung des Department of Government Efficiency (DOGE) beteiligt. In dieser Zeit wurde sein Fokus auf Tesla vermisst, zudem brachte Musks Engagement für Trump dem Unternehmen eine schwindende Kundenloyalität ein. Aktuell kämpft Tesla daher mit Absatzproblemen.

spiegel.de, handelsblatt.com, tesla.com (PDF zur Vergütung)

2 Kommentare

zu „Tesla will Elon Musk mit bis zu 1,03 Billionen Dollar in Aktien vergüten“
Abdi
08.09.2025 um 17:01
Wenn er hinkriegt, dann hatte auch verdient.
Hans
08.09.2025 um 18:09
Na dann kann der Pump & Dump bei TSLA ja weitergehen. Darum was die Firma macht geht es ja beim Kurs schon lange nicht mehr, das sich das ändert ist damit in den nächsten Jahren auch nicht zu befürchten. Für Musk lohnt es sich noch viel mehr wirklich hemmungslos alles zu versprechen. Selbstfahrende Autos, selbstfliegende Raketen, 10 000 USD monatliche Sofortrente für jeden Tesla-Käufer. Why not? Ob irgendwas davon eintritt spielt doch keine Rolle. Hat es ja bisher auch nicht.

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