Tesla MultiPass: Tesla bietet Laden an fremden Ladepunkten an

Mit den Superchargern verfügt Tesla in Europa über ein sehr großes Schnellladenetz. Jetzt hat der Autobauer mit dem „MultiPass“ eine Lösung vorgestellt, mit der über den Tesla-Account auch an Ladestationen anderer Betreiber geladen werden kann – mit zentraler Abrechnung. Los geht es in den Niederlanden, weitere Länder sollen folgen.

Tesla multipass screenshot
Bild: Screenshot

Den Start des MultiPass-Angebots hat TeslaCharging über X verkündet, auch der zuständige Manager Malte Kendel hat die Information über seinen LinkedIn-Account geteilt. „Laden Sie an Nicht-Tesla-Stationen mit Ihrer Tesla-Schlüsselkarte oder App. Ein Konto, eine Lösung für nahtloses Laden. Finden Sie Ladegeräte, starten Sie Ladesitzungen und verfolgen Sie den Verlauf – alles an einem Ort“, schreibt Kendel. Das Angebot ist jetzt für Tesla-Besitzer in den Niederlanden freigeschaltet. „Weitere Länder und Standorte folgen in Kürze!“

Zu den nahezu gleichlautenden Posts haben TeslaCharging und Kendel noch ein kurzes Video veröffentlicht, das zeigt, wie die Key Card des Autos in der Tesla-App für MultiPass freigeschaltet werden kann. Dass die Schlüsselkarte zum Auto zugleich auch eine Ladekarte ist, ist an sich nicht neu, auch Nio setzt auf diese Doppel-Funktion.

Nähere Details zu dem Angebot sind aber noch nicht bekannt, es wird auf keine offizielle Seite von Tesla verlinkt. Somit ist etwa offen, welche Roamingnetze oder Betreiber mit Tesla kooperieren. Auch die wichtige Preisgestaltung war anfangs noch nicht gesichert. An den Tesla Superchargern werden meist grob gesagt Preise im unteren Mittelfeld des Schnelllademarkts verlangt – das Laden im Roaming ist bei vielen Anbietern oft deutlich teurer.

Da auch in Sozialen Medien schnell Spekulationen über die Preispolitik bei Tesla MultiPass aufkamen, hat sich auf X mit Max de Zegher ein weiterer Manager von TeslaCharging geäußert. „Wir sind der Meinung, dass die Betreiber von Ladestationen die Preise festlegen und diese Preissignale kontrollieren sollten, um die Auslastung ihrer Netze zu steuern. Wir finden nicht, dass Mobilitätsdienstleister die Preissignale verzerren sollten“, so de Zegher. „Daher agieren wir als Vermittler und geben die Preissignale der Ladestationsbetreiber weiter.“

Das heißt: In Teslas Roaming-Angebot gibt es keine Festpreise, sondern die Kosten pro Kilowattstunde können je nach Ladesäule und Betreiber variieren. Kunden sollten also vor dem Start des Ladevorgangs prüfen, was der Strom dort genau kostet.

x.com (TeslaCharging), linkedin.com, x.com (Max de Zegher)

8 Kommentare

zu „Tesla MultiPass: Tesla bietet Laden an fremden Ladepunkten an“
Sebastian
10.09.2025 um 14:01
Solange Tesla nicht über andere Anbieter verfügbar ist, bleibt Tesla für mich keine Notwendigkeit. Gibt inzwischen viel Auswahl
Anonymous
10.09.2025 um 14:54
Du scheinst den Artikel nicht gelesen zu haben. Der MultiPass ist speziell fur Teslafahrer, nicht für Fremdmarken.
Luca
10.09.2025 um 15:49
Tesla hat einen sehr grossen Ladenetz. Ich finde die Idee und Umsetzung vom "Tesla MuliPass" grossartig. Denn als ich bei anderen Anbieter laden wollte und kein Account hatte, hat die Abwicklung fürs Laden selten funktioniert. Die Transaktion konnte nicht erfolgen und somit war kein Laden möglich. Ich hoffe dass es mit vielen Anbietern funktioniert, so habe ich eine App wo für mehrere Anbietern taugt. Bravo!!!
Tuxcad
10.09.2025 um 17:42
Tesla bietet mit seinem Ladenerz eine bereits hervorragende Europaweite (und darüber hinaus) Abdeckung, wenn man dann über den Tesla-Acvount notfalls auch noch woanders laden kann, finde ich das super!
MWF
11.09.2025 um 08:01
Smart move! Obwohl das Tesla Superchargernetzwerk mega gut ausgebaut ist und ich noch nie das Problem hatte keinen Supercharger zu finden.
Carola Schreiber
11.09.2025 um 08:06
Wir würden uns sehr über die Multipass Funktion freuen und hoffe es dauert nicht allzu zu lang, bis es die auch in Deutschland gibt. Denn mit den Fremdlade Apps ist das immer so eine Sache
Bernd
11.09.2025 um 09:23
Spannend wird die Tarifstruktur hinter dem Multipass sein. Aufgrund der hervorragenden Versorgung durch SuC wird der Teslafahrer nur in äußersten Notfällen "fremdladen". Ob Tesla als EMP gegenüber den CPOs genug Volumen bieten kann, um attraktive Preise verhandeln zu können, bleibt fraglich. Auch die SuC Anbindung den großen CPOs als Möhre vorzuhalten kann nicht der richtige Weg sein, möchte man ansatzweise Kontrolle über die Auslastung und den (geplanten) Zugang der Teslafahrer an den SuC im Zuge der Routenplanung gewährleisten.
Frank
11.09.2025 um 20:00
Das Laden an den Superchargern bei Tesla setzt für mich den Maßstab an Kundenfreundlichkeit und Funktionalität. Einfacher geht es nicht. Nördlich von Berlin gibt es nur Panketal, der durch den Knoten A11 und A10 sehr stark frequentiert ist. Wenn jetzt Lademöglichkeiten bei anderen Anbietern ermöglicht werden, nur durch Verwendung meiner Schlüsselkarte, würde das mich sehr freuen. Das die Holländer das Hinbekommen, da bin ich mir sicher. Wir sprechen hier aber von Deutschland, wo alle Bedenkenträger ihren Senf dazugeben müssen, um das kleinste Gemeinsame, als das maximal Mögliche verkauft wird, wenn überhaupt realisiert. Da bleiben Teile der Hauptstadt tagelang ohne Strom. Die Kollegen in der Ukraine bekommen das Schneller wieder hin. Aber der Vergleich ist unfair, die Ukraine befindet sich im Krieg.

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