BYD soll in Europa „Flash Charging“ mit nur einem Kabel anpeilen

BYD will das sogenannte „Flash Charging“ nach Europa bringen. Dabei werden per CCS bis zu 1.000 kW Ladeleistung übertragen. In China funktioniert das mit dem Kniff, dass zwei Ladekabel parallel eingesteckt werden, doch für Europa soll BYD bei seinem „Flash Charging“ laut einem Medienbericht mit nur einem Kabel arbeiten.

byd berlin sternauto 2024 01 min
Bild: Sternauto

Im März ließ BYD mit einer neuen 1.000-Volt-Plattform für seine Premium-Elektroautos aufhorchen. Dank dieser „Super e-platform“, einer integrierten neu gestalteten Blade-Batterie und einiger Kniffe können der Han L EV und Tang L EV mit über 1.000 kW laden. Der Haupt-Kniff besteht darin, dass für die sehr hohen Ladeleistungen zwei Ladekabel gleichzeitig in dasselbe Fahrzeug eingesteckt werden – dazu weisen die Modelle jeweils einen Ladeport über den Hinterrädern auf. So weit, so bekannt.

Das spanische Elektromobilitätsportal TestCoches schreibt nun, auf der IAA ein interessantes Detail zu dem von BYD auch in Europa geplanten Megawatt-Ladenetzwerk in Erfahrung gebracht zu haben. Demnach soll in Europa im Gegensatz zu der Zwei-Kabel-Strategie in China für eine maximale Leistung von 1.000 kW ein einziges Ladekabel bzw. ein einziger Port ausreichen: „Auf der IAA Mobility 2025 bestätigte ein Vertreter der Marke, dass in Europa nur ein Kabel benötigt wird, um die 1.000 kW maximale DC-Ladeleistung zu erreichen. Und natürlich bleibt man beim europäischen Standardstecker, dem CCS-Stecker […]“, heißt es in dem Bericht.

In ihrer offiziellen Rede auf der IAA Mobility bestätigte  BYD-Europachefin Stella Li lediglich, dass das „Flash Charging“ von BYD nach Europa komme und dass bis zum zweiten Quartal 2026 200 bis 300 entsprechende Stationen geplant seien. BYD-intern genutzt werden soll die besondere Schnelllade-Technologie vor allem bei der Premiummarke Denza. Die Denza-Modelle Z9 GT und D9 MPV sind auch noch bis zum Abschluss der Messe am Sonntag auf dem Open Space der IAA am Odeonsplatz und Königsplatz ausgestellt – und sollen dort auch „die ersten europäischen Demonstrationen des 1.000-kW-Flash-Charging“ durchführen, so BYD.

Fakt ist: Immer mehr Hersteller präsentieren Ladeleistungen an CCS, die über die bisher gängigen 400-kW-Schnellladern hinausgehen. Um die steigenden Anforderungen der Fahrzeuge auch auf Seiten der Infrastruktur abdecken zu können, sind Ladesäulen-Hersteller und ihre Zulieferer gefragt. Alpitronic etwa ermöglicht mit dem HYC1000-System pro CCS-Stecker von Phoenix Contact bis zu 600 kW. Phoenix Contact hat aber bereits einen weiterentwickelten Stecker vorgestellt, der sogar Ladeleistungen von bis zu 1.000 kW erlaubt. Grundlage für diese hohen Werte sind neue Kühlkonzepte. Ob BYD den bei seinem System eingesetzten CCS-Stecker selbst entwickelt oder auf einen Zulieferer setzt, ist derzeit noch offen.

testcoches.es (auf Spanisch)

2 Kommentare

zu „BYD soll in Europa „Flash Charging“ mit nur einem Kabel anpeilen“
Hoppe 63
12.09.2025 um 16:06
1000 KW braucht im PKW keine Sau, und mir kann keiner erzählen, daß damit mehr als ein paar Hundert Ladezyklen möglich sind, bevor die Akkus den Löffel abgeben!
NutCracker
12.09.2025 um 16:22
Bla bla bla.. 1MW-Laden werden in PKWs in Zukunft genau so gut funktionieren wie 400kW heute .. ob es ein Hoppe, Bernd oder deutscher Michel braucht, sei dahingestellt. Die "Ich-fahr-meinen-Diesel-bis-in-die-Kiste"-Fraktion kann sich schonmal neue Ausreden ausdenken. Und "Löffel abgeben" ist Nazi-Kriegs-Sprech.

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