PreZero übernimmt Batterierecycler Re.Lion.Bat Circular
PreZero ist ein europaweit agierender Akteur in der Abfallwirtschaft und hat dieser Tage in einer offiziellen Mitteilung bekanntgegeben, bereits am 14. August 2025 einen Kaufvertrag zum Erwerb von Re.Lion.Bat Cirular unterzeichnet zu haben. Bei dem Batterierecycler handelt es sich um ein Joint Venture der Entsorgergruppe Deppe und des Autohändlers Lueg. Mit der Akquisition dieses Joint Ventures stärkt PreZero seine Recyclingaktivitäten. Der rechtliche und wirtschaftliche Übergang auf PreZero soll „zeitnah erfolgen“.
„Mit der Übernahme von RE.LION.BAT. Circular investieren wir gezielt in die Zukunft der Elektromobilität und der nachhaltigen Rohstoffrückgewinnung“, erläutert Carsten Dülfer, CEO von PreZero in Deutschland. „Die Anlage in Meppen ist ein technologischer Meilenstein – mit einer Rückgewinnungsrate von über 98 % bei der Schwarzmasse und einem CO2-neutralen Betrieb. Das passt perfekt zu unserer Vision einer geschlossenen Wertschöpfungskette.“
Die Eröffnung des Standorts liegt erst einige Wochen zurück. Der Bau im Meppener Gewerbegebiet, der sich über drei Hallen erstreckt, soll laut einem kürzlich erschienen NDR-Bericht rund 30 Millionen Euro gekostet haben. Der Fokus der Anlage liegt auf Lithium-Ionen-Batterien aus Elektroautos und auch aus Heimwerkergeräten. Die Anlage kann derzeit bis zu 30.000 Tonnen Lithium-Ionen-Altbatterien jährlich verarbeiten – mit einer genehmigten Kapazität für 60.000 Tonnen. Konkret werden die Batterien in Meppen zerkleinert und anschließend die enthaltenen Materialien getrennt – und zwar in Kunststoffe, Eisen- und Nichteisenmetalle sowie Schwarzmasse. Letztere wird allerdings nicht am Standort selbst weiter aufbereitet, sondern an Spezialbetriebe in Asien und Nordamerika geliefert.
Davon unabhängig soll auch die Anlage selbst CO2-neutral betrieben werden können. Neueigentümer PreZero betont etwa, dass etliche emissionsarme Technologien und auch die Restenergie der Altbatterien genutzt werden, um den Standort zu unterhalten. Dies mache die Anlage „zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltige Industriepolitik“.
Der bisherige Geschäftsführer und Mitgründer von Re.Lion.Bat. Circular, Christoph Spandau, wechselt in das geschäftsführenden Management von PreZero – und kommentiert: „Nach intensiven und konstruktiven Gesprächen mit allen Beteiligten bin ich sehr überzeugt von dieser Entscheidung. Die vielfältigen Synergien mit PreZero eröffnen beste Perspektiven für unser Unternehmen und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
PreZero will die Akquisition als weiteren Schritt zur Vorreiterschaft in der europäischen Kreislaufwirtschaft verstanden wissen. Die Firma setze damit „ein starkes Zeichen für nachhaltige Industriepolitik und Ressourcensicherung“. Das Batterierecycling sieht der Neckarsulmer Konzern explizit als strategisch wichtigen Zukunftsmarkt. „Wir schaffen hier ein einzigartiges Cluster für E-Mobilität und Batteriewertschöpfung – mit Aufbereitung, Second-Life-Nutzung und Recycling in einem integrierten System“, betont Ronald Bornée, Mitglied der Geschäftsleitung von PreZero in Deutschland.
PreZero ist wiederum Teil der Schwarz-Gruppe, zu der auch Kaufland und Lidl gehören. Neben Deutschland, Schweden und den Niederlanden ist das Unternehmen auch in Polen, Belgien, Luxemburg, Österreich, Italien, Spanien, Portugal und den USA aktiv. Berichtet hatten wir über PreZero schon häufiger in Verbindung mit eingeflotteten E-Müllautos.
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