Ostrom öffnet virtuelles Kraftwerk für fast alle Automarken
Ostrom hat seinen Sitz in Berlin und unterhält ein virtuelles Kraftwerk, das dezentrale Stromquellen – wie die Batterien von E-Autos – intelligent miteinander vernetzt, um als großer, flexibler Pufferspeicher für das Stromnetz zu agieren. Die Firma hatte NeoGrid AI nach einer Testphase im Januar 2025 regulär gestartet, das System aber zunächst nur für Tesla-Fahrer geöffnet. Im April integrierte Ostrom dann auch Elektroautos von Volkswagen, BMW, Mercedes, Skoda, Audi, Cupra, Seat und Mini. Nun folgt die noch breitere Öffnung auf „fast alle E-Auto-Marken“, wie die Berliner bekannt machen. Voraussetzung ist dabei nach wie vor eine mit der Ostrom-Lösung kompatible Wallbox.
Zur Einordnung: NeoGrid AI ist ein Angebot zur Vernetzung dezentraler Stromquellen, um so große Strommengen zu handeln. Anders als beim klassischen „Smart Charging“, das sich auf Vortagespreise stützt, nutzt NeoGrid sogenannte Intraday-Preise, also die aktuellen Strommarktpreise im Tagesverlauf. Dadurch will das Unternehmen noch gezielter auf günstige Stromphasen reagieren und gleichzeitig zur Netzstabilisierung beitragen. „Durch diese Preisschwankungen und die kontinuierliche KI-Optimierung der Ladepläne wird nicht nur die Netzstabilität unterstützt, sondern gleichzeitig der maximale Gewinn für unsere Kund:innen erzielt“, heißt es im Firmenblog. Heißt also: Bei NeoGrid AI geht es um dynamisches Laden zum möglichst günstigsten Preis.
Ein Beispiel: Wenn der Wind nicht wie prognostiziert nachts, sondern erst morgens weht, sinken die Strompreise unerwartet – und genau dann lädt NeoGrid die Batterien. So entstehen Handelsgewinne, die an die Nutzer zurückfließen. „Im Laufe eines Jahres können unsere Ostrom-Kunden bis zu 300 Euro pro angeschlossenem Gerät verdienen. Das kann also bei einem Haushalt mit Speicher, E-Auto und Wärmepumpe bis zu 1.000 Euro ausmachen”, erklärt Matthias Martensen, Co-Founder & CEO bei Ostrom. Und mit der geplanten Integration von bidirektionalem Laden – sofern dies gesetzlich möglich wird – könnten die Erlöse noch weiter steigen, heißt es vom Unternehmen weiter.
Die Ausweitung des Angebots ist gelungen, indem Ostrom dank eines Updates nun die Wallboxen und nicht länger die an dem Ladegerät hängenden Fahrzeuge ansteuert. Auf diese Weise werde NeoGrid AI herstellerunabhängig. „Nahezu alle E-Auto-Besitzer können jetzt ihr Fahrzeug mit dem virtuellen Kraftwerk verbinden“, schreibt die Firma. Und als weiteren Vorteil des Updates bezeichnet Ostrom, dass dank der verbesserten Steuerung über die Wallbox
Kunden nun ihre Einnahmen um bis zu 15 Prozent steigern können. „Dies gilt selbst dann, wenn ihr Fahrzeug bereits direkt mit NeoGrid AI kompatibel ist.“
Diese direkt kompatiblen Automarken sind inzwischen Audi, BMW, Cupra, Mercedes, Mini, Seat, Skoda, Tesla, Volkswagen, Jaguar, Land Rover und Porsche. Via Wallbox kompatibel sind nun auch Ford, Hyundai, Jeep, Kia, Lexus, Mazda, MG, Nio, Nissan, Renault, Rivian, Toyota, Volvo, Xpeng und viele mehr. Selbst mit kompatibler Wallbox nicht unterstützt werden jedoch Fahrzeuge der Stellantis-Gruppe und Polestar. Als passende Wallboxen nennt Ostrom beispielhaft die Marken Easee, go-e, Wallbox, Zaptec, Charge Amps, Heidelberg, myenergi, Schneider Electric und Tesla.
„Es spielt jetzt keine Rolle mehr, ob man Mercedes oder Renault fährt. Fast jeder mit einem E-Auto und einer kompatiblen Wallbox kann ein aktiver Teil der Energiewende werden und dabei Geld verdienen“, kommentiert Matthias Martensen, Co-Founder & CEO bei Ostrom. Seit dem Start von NeoGrid AI im Januar habe sein Unternehmens bereits über 1,1 Millionen Ladeoptimierungen durchgeführt.
Ostrom wurde 2021 in Berlin gegründet. Zum Angebot zählen neben NeoGrid AI mit seinen dynamischen Stromtarifen auch Smart EV Charging, Solar-Integration, Heizungsoptimierung und ein Smart-Home-Store – alles gesteuert über die Ostrom-App.
Quelle: Infos per E-Mail
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