Seltene Erden: US-Anlage soll Produktion vom Rohstoff bis zum Magnet integrieren
ReElement Technologies und Posco haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um beim Aufbau solch eines integrierten Industriekomplexes für Seltene Erden und Permanentmagnete zusammenzuarbeiten. Das Endprodukt dieser Wertschöpfungskette ist eines der zentralen Komponenten bestimmter permanenterregter E-Motor – allen voran für Elektrofahrzeuge. Die Anlage soll in den USA entstehen und wäre nach Angaben der beiden Unternehmen der erste Komplex in den Vereinigten Staaten, der die Integration so vieler Herstellungsphasen vereint – „von der Beschaffung der Seltenerd-Rohstoffe über die Trennung und Veredelung bis hin zur Herstellung von Permanentmagneten und dem Recycling von Produktionsabfällen und ausgedienten Magneten“, zählen die Partner auf.
Die US-Firma ReElement Technologies ist Spezialist für die Raffination von Seltenen Erden und kritischen Mineralien, während Posco aus Korea vor allem im Markt für Stahl, magnetische Materialien und innovative Industrielösungen aktiv ist. Für das angestrebte Projekt in den USA würde Posco International die Beschaffung der Seltenerd-Zwischenmaterialien verantworten und das Permanentmagnet-Geschäft betreuen. ReElement soll die Trenn-, Raffinations- und Recyclingtechnologie bereitstellen. „Die Regierungen Koreas und der Vereinigten Staaten erörterten zudem mögliche politische, finanzielle und regulatorische Unterstützung für den Fall, dass das Projekt vollständig umgesetzt wird“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.
Beide Konzerne wollen mit ihrem Vorstoß dazu beitragen, die Lieferkette für Seltene Erden zu stärken, die derzeit in weiten Teilen von einigen wenigen Ländern kontrolliert wird. Seltene Erden sind für Schlüsselbranchen wie Elektrofahrzeuge, Halbleiter und Windkraft unverzichtbar.
Posco International ist im Markt für Permanentmagnet schon länger aktiv. 2023 unterzeichneten die Koreaner einen Vertrag über die Lieferung von rund 7.700 Tonnen Permanentmagneten mit einem namentlich nicht genannten nordamerikanischen Automobilhersteller. Diese Menge soll zwischen 2026 und 2031 ausgeliefert werden und für etwa 3,85 Millionen Elektrofahrzeugmotoren reichen. Auch ein europäischer Premium-Automobilhersteller will Posco zwischen 2025 und 2034 rund 800 Tonnen Permanentmagneten abnehmen. Aufbauend auf der nun verkündeten Kooperation mit ReElement plant Posco bereits, seine Position als Lieferant von E-Fahrzeug-Antriebskomponenten zu festigen. Posco wolle künftig „Automobilherstellern im In- und Ausland Komplettpakete aller für Rotoren und Statoren von Antriebsmotoren benötigten Teile anbieten“.
ReElement verfeinert unterdessen eine Raffinationsplattform für kritische Mineralien – und zwar in seinen Produktionsanlagen in Noblesville und Marion im US-Bundesstaat Indiana. Dabei setzt das Unternehmen auf chromatographische Trenn- und Reinigungsmethoden – also ein Ansatz auf Basis chemischer Reaktionen.
„Die Vereinbarung wird dazu beitragen, die Ressourcensicherheit zu stärken und die Lieferketten in Korea und den USA zu diversifizieren“, kommentiert Kye-In Lee, Präsident und CEO von Posco International. „Sie bietet die Möglichkeit, die Risiken einer Konzentration in der Lieferkette zu reduzieren und ein stabiles System für die Versorgung nationaler und internationaler Automobilhersteller mit kritischen Materialien aufzubauen.“
„Unsere Zusammenarbeit mit Posco ist ein wichtiger Schritt nach vorn“, ergänzt Mark Jensen, CEO von ReElement Technologies. „Durch die Kombination unserer patentierten Raffinationstechnologie mit den industriellen Kapazitäten von Posco skalieren wir die Verarbeitung Seltener Erden und stärken die Partnerschaft zwischen den USA und Korea, um robuste und nachhaltige Lieferketten für kritische Materialien aufzubauen. Gemeinsam beweisen wir, dass Innovation und Zusammenarbeit sichere, langfristige Lösungen für Branchen und Länder liefern können, die auf diese Materialien angewiesen sind.“
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