Partnerschaft mit Tesla: Uber Freight möchte die Flotten-Elektrifizierung beschleunigen
Uber Freight, die auf die Vermittlung von Logistik-Dienstleistungen spezialisierte Tochter-Division des Ridesharing-Giganten Uber, möchte amerikanische Spediteure bei der Umstellung ihrer Flotten auf Elektro-Lkw unterstützen. Diese würden nicht nur die Emissionen deutlich senken, sondern auf lange Sicht Geld sparen. Die Gesamtkosten liegen je nach Nutzung auf dem selben Niveau oder teilweise sogar deutlich niedriger. Unter dem Strich verfügt der Elektroantrieb über den besten TCO (Total Cost of Ownership).
Laut Uber Freight fallen dabei vor allem die Ersparnisse in Sachen Treibstoff ins Gewicht. Die Kosten der Ladevorgänge würden nur 20 bis 30 Prozent der normalerweise für Diesel anfallenden Ausgaben betragen. Dazu kommen niedrigere Unterhaltskosten und ein wenig aufwändiger Service mit deutlich längeren Intervallen.
Das Unternehmen arbeitet bei dem Programm mit Tesla zusammen, weshalb logischerweise der Semi Truck zum Einsatz kommt. Dieser überzeugt mit einer Reichweite von bis zu 500 Meilen beziehungsweise rund 800 Kilometern. Die Langstreckentauglichkeit wird dank einer Ladeleitung von 1,2 Megawatt gewährleistet. Dazu kommt eine praxistaugliche Nutzlast von rund 20 Tonnen.
Allerdings sind Elektro-Lkw, auch der Semi Truck, in der Anschaffung teurer als vergleichbare Sattelschlepper mit Dieselmotor. Daher kann es eine Weile dauern, bis die beiden Antriebe eine Preisparität erreichen. Das damit einhergehende finanzielle Risiko ist der wohl schwerwiegendste Grund dafür, warum viele Speditionsunternehmen bei der Anschaffung von E-Zugmaschinen noch zögern.
Der Semi Truck-Kauf wird subventioniert
Mit dem sogenannten „EV Fleet Accelerator Program“ möchte Uber Freight genau an diesem Punkt ansetzen – und durch gewisse Förderungen dafür sorgen, dass die teilnehmenden Spediteure schon früher von den Kostenvorteilen der Antriebsart profitieren. Dafür möchte die US-Plattform mit mehreren Maßnahmen sorgen. Zum einen subventioniert Uber Freight im Rahmen des Programms angeschaffte Semi Trucks finanziell.
Außerdem werden die elektrisch angetriebenen Flotten über einen bestimmten Zeitraum fest in das Angebot von Uber Freight integriert. Dadurch können die Umsätze verlässlicher prognostiziert werden, wodurch eine Planungssicherheit entsteht. Die Vermittlungsplattform möchte zudem dafür sorgen, dass die Flotten von E-Lkw konstant ausgelastet sind und so durchgehend Erträge erzielen.
Im Rahmen eines Feldversuchs haben Uber Freight und Tesla den Einsatz der elektrisch angetriebenen Lastwagen mit ausgewählten Spediteuren zwei Monate lang getestet. In diesem Rahmen haben die Semi Trucks bei einer Fahrzeit von 394 Stunden annähernd 20.000 Kilometer abgespult und dabei ihre Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit unter Beweis gestellt. Der Durchschnittsverbrauch lag bei 1,72 kWh pro Meile, während die Ladezeit pro Lkw zusammengerechnet bei 60 Stunden lag.
„Der Einsatz von Elektro-Lkw in Nordkalifornien war für uns Neuland, doch die Kostenvorteile zeigten sich schnell. Dank der Unterstützung und Partnerschaft mit Uber Freight hatten wir das Vertrauen, in die langfristige Leistungsfähigkeit unserer Flotte zu investieren“, meint der US-Spediteur New Legend.
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