Neues Entwicklungszentrum: Bentley macht seinen Stammsitz fit für das Elektro-Zeitalter
Crewe im Nordwesten Englands ist fest in der Industriegeschichte Englands verankert. Rolls Royce begann dort bereits 1938 mit der Produktion von Flugzeugmotoren. 1946 wurde in dem Ort in der Grafschaft Cheshire das erste Auto gefertigt – ein Bentley Mark VI. Seitdem ist Crewe der Stammsitz des britischen Luxus-Herstellers Bentley.
Rund 80 Jahre später hat die VW-Tochter ihr Headquarter fit für das Elektro-Zeitalter gemacht und auf dem Gelände der dortigen „Pyms Lane“-Fabrik ein neues technisches Entwicklungszentrum eröffnet. Dieses soll für die Entwicklung zukünftiger Elektro-Modelle aus dem Hause Bentley essentiell sein.
Das Gebäude ist zweistöckig und hat eine Grundfläche von 13.000 Quadratmetern. Es beheimatet unter anderem eine Prototypen-Werkstatt, ein Labor für die Materialentwicklung und eine Einrichtung für die Software-Integration. Auch die Hochvoltsysteme der kommenden Fahrzeuggeneration werden dort getestet und integriert.

Viele der Abteilungen sind nicht komplett neu, sondern aus dem bisherigen A1-Gebäude, dem ältesten auf dem Gelände, in den Neubau umgezogen. Die Halle A1 wird umfangreich umgebaut und soll künftig die Elektroauto-Produktion des Herstellers beheimaten. 2027 soll es offiziell losgehen.
Ursprünglich wollte Bentley seine Modellpalette im Rahmen der „Beyond 100+“-Strategie bis zum Ende des Jahrzehnts komplett auf den E-Antrieb umstellen. Aufgrund er stockenden Nachfrage nach Stromern im Luxus-Segment hat man diese Pläne jedoch aufgeweicht und im September 2025 eine Kurskorrektur angekündigt. Von einem fixen Enddatum für den Verbrenner haben sich die Briten verabschiedet. Elektrofahrzeuge sollen in Crewe jedoch weiterhin eine hohe Priorität haben. 2026 möchte Bentley sein erstes Modell mit Batterie-elektrischem Antrieb auf den Markt bringen. Bei diesem soll es sich um ein „urbanes“ SUV handeln.
„Mit der wegweisenden Beyond100+-Strategie plant Bentley, das gesamte Produktportfolio neu zu gestalten und auf eine elektrifizierte Zukunft auszurichten. Die Eröffnung des Engineering Technical Centre unterstützt diese Ambitionen, ebenso wie weitere Erweiterungen am Standort. Dazu gehören das kürzlich eröffnete Designstudio sowie der fortlaufende Bau der neuen Lackiererei und des Integrated Logistics Centre, die im kommenden Jahr eröffnet werden sollen“, meint Bentleys Entwicklungsvorstand Matthias Rabe anlässlich der Eröffnung.
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