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„Wir starten eine neue Ära der Elektrofahrzeuge“: Timo Stegmaier über den elektrischen GLC

Stegmaier mercedes benz iaa

Mercedes-Benz treibt mit der neuen Plattform MB.EA-M seine Elektrifizierungsstrategie weiter voran. Timo Stegmaier, Head of Electric Drive Systems, erklärt in unserem Video-Interview, welche technologischen Sprünge der elektrische GLC bietet, warum Reichweite relativ ist und welche Lehren aus dem EQC gezogen wurden.

Für Timo Stegmaier, Leiter der elektrischen Antriebsentwicklung bei Mercedes-Benz, sind es „absolut spannende Zeiten“. Mit dem im September vorgestellten elektrischen GLC hat der Hersteller nicht nur ein weiteres Modell präsentiert, sondern zugleich eine neue Plattformgeneration eingeführt. „Mit dem GLC haben wir die Plattform komplett neu gedacht, also 800 Volt Bordnetz, das ist einfach eine bahnbrechend neue Ära der Elektrofahrzeuge“, so Stegmaier im Video-Interview mit electrive-Chefredakteur Peter Schwierz auf der IAA Mobility.

Die größte Herausforderung der vergangenen Jahre sei es gewesen, die Plattformstrategie konsequent weiterzuentwickeln. Technologien, die Anfang 2022 erstmals in der Konzeptstudie EQXX demonstriert wurden, seien auf die MMA-Plattform und den darauf basierenden neuen CLA übertragen worden, erklärt er. „Und dann natürlich jetzt auch der Übertrag von der MMA hin zur MB.EA-Plattform und dann zur MB.EA-M, der Basis für den GLC.“ Dabei profitieren die Fahrzeuge stark voneinander: So verfügt der GLC über ein 800-Volt-System, eine modulare Batteriearchitektur mit 94 kWh und eine Motorenleistung von 360 kW. Der Sprint des Elektro-SUV von null auf 100 in 4,3 Sekunden zeige, dass Dynamik und Effizienz kein Widerspruch seien.

Mehr Reichweite als gedacht

Besonders im Blickpunkt steht bei Elektroautos natürlich die Reichweite. Mit bis zu 713 Kilometern nach WLTP und einer Nachladeleistung von 303 Kilometern in zehn Minuten markiert der GLC eine neue Dimension. Stegmaier betont den Vorteil beim Fahren: „Dadurch merkt man in der Praxis, dass man mit mehr Restreichweite ankommt, als man sich eigentlich dachte.“ Entscheidend sei aber nicht allein die theoretische Maximalreichweite, sondern auch die hohe Ladegeschwindigkeit und Alltagstauglichkeit.

Beim Thema Ladeleistung positioniert sich Mercedes bewusst pragmatisch. Zwar gebe es in China bereits Konzepte mit 500 kW, doch Stegmaier hält dagegen: „Die 330 kW Ladeleistung des GLC ist sehr ausreichend, ich vermisse nichts auf meinen Erprobungsfahrten.“ Viel wichtiger sei die Ausgestaltung der gesamten Ladekurve. „Es kommt natürlich drauf an, auf das Integral unter der Ladekurve“, erklärt er. Die nachgeladene Energie in zehn Minuten – wie erwähnt 303 Kilometer Reichweite – sei für den Kunden letztlich greifbarer als Spitzenwerte.

Deutlich besser als Vorgänger EQC

Dass der GLC in gewisser Weise das Erbe des  im Frühjahr 2023 ausgelaufenen EQC antritt, ist für Stegmaier kein Problem. Der EQC sei ein wichtiger Schritt gewesen, habe aber nicht alle Erwartungen erfüllt. „Hier ist natürlich mehr Ladeleistung, Reichweite, nachgeladene Energie in zehn Minuten – all das sind Dinge, wo wir einfach sagen, damit können wir die Kundenbedürfnisse sehr, sehr gut stillen.“

Für die Zukunft kündigt Stegmaier eine breite Modellpalette an. „Die GLC-Familie kann natürlich auch entsprechend groß sein“, sagt er und verweist auf kommende GLC-Varianten mit bis zu 735 Kilometern Reichweite. Auch Derivate seien bereits in Arbeit. Die nächste große Aufgabe für sein Team sei daher klar: „Wir haben mit dem Rollout die Hände voll zu tun, sowohl beim CLA als auch beim GLC.“

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