IBU-tec und VW-Batterietochter PowerCo intensivieren Zusammenarbeit

Der Thüringer Batteriematerialhersteller IBU-tec hat mit PowerCo einen Vertrag über die Produktion von LFP-Kathodenmaterial geschlossen. Zudem will IBU-tec im Rahmen einer weiteren Vereinbarung mit der VW-Tochter eine neue Anlage für zusätzliches LFP-Kathodenmaterial exklusiv für PowerCo bauen, und zwar in Bitterfeld.

Ibu tec spruehtrockner
Bild: IBU-tec

Seit 2024 arbeitet das Weimarer Unternehmen IBU-tec mit der VW-Tochter PowerCo zusammen und hatte aus Wolfsburg diesen Sommer bereits einen Großauftrag erhalten, ein Industrialisierungskonzept zur Produktion von LFP pCAM mit Sprühtrocknungstechnologie für PowerCo zu entwickeln.

Nun haben beide Unternehmen gleich zwei neue Vereinbarungen getroffen. Die erste sieht vor, dass IBU-tec ab 2026 am Standort Weimar für die PowerCo LFP-Kathodenmaterial für automobile Anwendungen produzieren wird. Dabei wird für 2028 eine Vollauslastung der gesamten aktuell bestehenden Produktionskapazitäten von IBU-tec für LFP-Batteriematerialien von über 3.000 Tonnen pro Jahr angestrebt. Der Gesamtwert des Auftrags beläuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag, der beim Thüringer Unternehmen einen Wachstumsschub geben und zugleich helfen soll, sich als Teil einer europäischen Wertschöpfungskette für Batteriematerialien zu etablieren.

Weiterhin haben beide Firmen auch ein Joint Development Agreement („JDA“) und einen darauf aufbauenden zusätzlichen langfristigen Liefervertrag für europäisches LFP-Kathodenmaterial unterzeichnet. Im Rahmen dessen wollen die Partner gemeinsam einen industriellen Herstellungsprozess von LFP-Kathodenmaterial in Europa entwickeln. Dafür erhält IBU-tec von der PowerCo noch in diesem Jahr die ersten Zahlungen, die sich bei Erreichung bestimmter technischer Meilensteine innerhalb eines Zeitraums von bis zu drei Jahren insgesamt auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag summieren können.

Neue Kathodenmaterialanlage in Bitterfeld geplant

Auf Basis des zu entwickelnden Herstellungsprozesses verpflichtet sich IBU-tec gegenüber PowerCo, die eigenen Produktionskapazitäten für ein entsprechendes LFP-Kathodenmaterial durch eine weitere Produktionsanlage am Standort Bitterfeld in Sachsen-Anhalt deutlich auszubauen. Dadurch sollen sich die Kapazitäten von IBU-tec zur Herstellung von Batteriematerialien in etwa verfünffachen. Der Aufbau der neuen Anlage soll noch im laufenden Jahr beginnen und bis spätestens 2028 abgeschlossen sein. IBU-tec ist bereits seit längerem in Bitterfeld aktiv, stellt dort aber bislang nur andere Materialien her.

PowerCo hat sich im Zuge dessen verpflichtet, die gesamte Menge des in den Anlagen in Weimar und Bitterfeld produzierten LFP-Batteriematerials über einen Zeitraum von zehn Jahren zu erwerben. Der Rahmen für die Abnahmekonditionen wurde ebenfalls bereits vereinbart. Für IBU-tec soll sich dadurch ab 2028 pro Jahr ein mittlerer bis hoher zweistelliger Millionen-Umsatz ergeben, und zwar im profitablen Bereich.

Jörg Leinenbach, CEO von IBU-tec, sagt dazu: „Das JDA und die langfristige Vereinbarung mit PowerCo stellen einen Meilenstein für unser Unternehmen dar. Nach Jahren der Markt- und Produktentwicklung münzen wir unsere Expertise nun in ökonomischen Erfolg um, der IBU-tec in eine neue wirtschaftliche Dimension bringt. Wir sind stolz, mit PowerCo einen starken, verlässlichen Partner gefunden zu haben, mit dem uns eine gemeinsame Vision für den Batteriemarkt verbindet.“

Firma mit 230 Mitarbeitern

Die IBU-tec-Gruppe entwickelt und produziert innovative Materialien für die Industrie, darunter LFP-Batteriematerial, das wichtiger Bestandteil von Batterien für die Elektromobilität und stationäre Energiespeicher ist, sowie Lösungen zur Luftreinigung, Ressourcenschonung oder der Reduktion von Plastikverpackungen. Das Unternehmen zählt aktuell 230 Mitarbeiter.

PowerCo wiederum ist die ambitionierte Batterietochter von Volkswagen. Der Zellhersteller will Ende des Jahres in seiner Gigafactory in Salzgitter die Produktion seiner selbst entwickelten „Einheitszelle“ aufnehmen, die in der E-Kleinwagenfamilie von Volkswagen, Skoda und Cupra. Bereits am Rande der IAA hatte PowerCo unterstrichen, dass auch Vorprodukte wie das Kathodenmaterial aus europäischer Produktion stammen werden – und dürfte damit u.a. IBU-tec gemeint haben.

ibu-tec.de (Produktionsvertrag), ibu-tec.de (JDA)

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