EnBW eröffnet Solarpark mit „Second Chance“-Batteriespeicher
In Summe kommen die E-Auto-Akkus auf einen Energiegehalt von 2,34 Megawattstunden und haben eine Leistung von rund 810 Kilowatt, wie die EnBW mitteilt. Der Speicher ist dabei so gebaut, dass er sowohl mit gebrauchten als auch mit neuen E-Auto-Akkus betrieben werden kann. Aktuell werden demnach ungenutzte, neuwertige Batteriemodule eingesetzt, die im Rahmen von Überproduktionen hergestellt wurden, aber noch nicht in Fahrzeugen verbaut waren. In Unterscheidung zu „Second Life“-Modulen, die nach dem Einsatz in E-Autos im „zweiten Leben“ weitergenutzt werden, ist hier von „Second Chance“-Modulen die Rede.
Konkret soll der stationäre Speicher nach seiner Fertigstellung aus 360 Modulen bestehen, womit ein Modul auf einen Energiegehalt von 6,5 kWh kommt. Laut der EnBW entspreche das „der Anzahl von Modulen, die in rund 40 Fahrzeugen zum Einsatz kommt“ – was also rund 58 kWh je Fahrzeug ergeben würde. Mit dem Stromspeicher vor Ort soll sich die Einspeisung des dort erzeugten Stroms ins Netz flexibler gestalten lassen – ist etwa schon viel Strom im Netz, kann er zwischengespeichert werden und wird erst dann abgegeben, wenn der Bedarf da ist. So kann auch die Erzeugung des Solarparks flexibler gesteuert werden. Zudem sollen die Speicher dabei helfen, den Eigenbedarf der Anlagen auch bei Nacht zu decken.
Wäre der Speicher mit 2,34 MWh voll geladen, könnte er rechnerisch etwa drei Stunden lang der Strombedarf von rund 2.400 Haushalten decken. Durch den Einsatz der „Second Chance“-Module will die EnBW die Ressourceneffizienz erhöhen, da „keine zusätzlichen Rohstoffe für die verwendeten Akkus abgebaut werden“ müssten, obwohl es sich um Neuware handelt. Aber mit dem weiteren Hochlauf der Elektromobilität geht die EnBW davon aus, dass „zukünftig auch verstärkt Module aus gebrauchten Fahrzeugen zur Verfügung stehen“ – die dann im Rahmen eines regulären Austauschs auch im Speicher in Aach verwendet werden können. Generell plant die EnBW seit 2023 ihre neuen Solarparks standardmäßig mit Batteriespeicher.



„Dieser Speicher ist ein schönes Beispiel dafür, wie Mobilitätswende und die Transformation des Energiesystems Hand in Hand gehen“, erklärt Arnim Wauschkuhn, Leiter Batteriespeicherlösungen bei der EnBW. „Mit dem Hochlauf der E-Mobilität werden immer mehr Fahrzeug-Akkus produziert und es kommen immer mehr leistungsstarke Batteriespeicher in den Umlauf. Und diese Batterien können wir auch für stationäre Speicher nutzen. Das spart wertvolle Ressourcen und ermöglicht gleichzeitig die Nutzung von Solarstrom auch bei geringer Sonneneinstrahlung oder nachts.“
Markus Egerer, Geschäftsführer der DB Bahnbau Gruppe, erklärt: „Batteriespeicher sind ein zentraler Baustein für die Energiewende. Mit unseren Systemen aus überschüssigen E-Auto-Batterien verbinden wir Nachhaltigkeit mit Innovation und zeigen, dass wir Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernehmen.“
Der Solarpark an sich im Landkreis Konstanz kommt auf eine installierte Leistung von 14,2 Megawatt und soll laut der Mitteilung „jährlich so viel Strom erzeugen wie rund 5.500 Haushalte in diesem Zeitraum verbrauchen“. Dabei hat die EnBW mit 3-Personen-Haushalten mit durchschnittlich 2.900 Kilowattstunden Verbrauch gerechnet.
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