Forscher loten Spielraum zwischen Komfort und Antriebsleistung im E-Autos aus

Das EU-Forschungsprojekt EFFEREST will E-Autos effizienter machen und widmet sich dafür speziell dem Zusammenspiel von Systemen und Komponenten, die den Komfort im Innenraum und die Leistung des Antriebsstrangs steuern.

Efferest projekt
Bild: Efferest

Das von der EU finanzierte Projekt unter der Leitung der Virtual Vehicle Research GmbH strebt bis Ende 2026 eine spürbare Verbesserung von Kabinenkomfort und Antriebssystemen an. Beides zusammen zu denken stellt laut den Projektteilnehmern einen ganzheitlichen Ansatz sicher, sodass „bei technischen Kompromissen die Bedürfnisse der Nutzer im Vordergrund stehen, ohne dabei die Leistung oder Leistbarkeit zu beeinträchtigen“.

Alexander Kospach, Projektmanager bei Virtual Vehicle, führt aus, dass die Systeme nicht nur einzeln verbessert werden, „sondern auch miteinander vernetzt, sodass technische Kompromisse zur Steigerung der Effizienz und Erschwinglichkeit ausschließlich im Interesse der Nutzerbedürfnisse eingegangen werden“. EFFEREST werde die Wettbewerbsfähigkeit Europas steigern und die industrielle Führungsrolle in wichtigen digitalen, grundlegenden und neuen Technologien stärken, um Elektrofahrzeuge für den weltweiten Massenmarkt attraktiver zu machen.

Das Projekt startete bereits Anfang 2024 und ist auf drei Jahre ausgelegt. Das Budget, auf das die elf Partner aus sechs Ländern zugreifen können, beläuft sich auf 4,9 Millionen Euro. Neben Konsortialführer Virtual Vehicle Research aus Österreich sind an EFFEREST die Vrije Universiteit Brussel, die Politecnico of Torino, UZAY Tech, Silk Road Clean Energy Storage Technologies, das
Magna Powertrain Engineering Center Steyr, das Automotive Technology Center of Galicia, die European Association of Automotive Suppliers, Bosch und Togg beteiligt.

Bei seiner Forschung strebt das Team eigenen Angaben zufolge einen Sprung bei der neuartigen Nutzung von Daten an, um schon bei der E-Fahrzeug-Konstruktion neue Energieeffizienzniveaus zu erreichen. Als wesentliche Säulen von EFFEREST gelten folgende vier Ansätze:

  1. Nutzerorientierte Entwicklung: EFFEREST entwickelt Lösungen und Steuerungssysteme, um Elektrofahrzeuge erschwinglicher, energieeffizienter, komfortabler und sicherer zu machen. Der Fokus liegt dabei auf den individuellen Bedürfnissen der Nutzer.
  2. KI-gestütztes Systemdesign: Adaptive digitale Zwillinge, die auf KI und maschinellem Lernen basieren, sollen das Energiemanagement, das Thermomanagement des Antriebsstrangs und den Komfort im Innenraum maximieren. Das System passt sich dynamisch an die Präferenzen der Nutzer an.
  3. Ganzheitliche, benutzerzentrierte Energiemanagement-Systemsteuerung: Als wichtiges Ziel bezeichnen die Initiatoren die Entwicklung einer solchen Systemsteuerung (HUC) auf Basis einer mehrschichtigen Architektur aus prädiktiven und modellbasierten Reglern. Die HUC ermöglicht die optimierte Steuerung des Thermosystems und des Antriebsstrangs auf Basis des digitalen Zwillings.
  4. Praxisnahe Demonstration: Das Team testet seine Innovationen in einem modifizierten Serienfahrzeug unter realen Fahrbedingungen und durch virtuelle Demonstrationen.

Quelle: Infos per E-Mail, efferest-project.eu

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