Brand bei Zulieferer: Ford stoppt Produktion des F-150 Lightning
Ford hat in seinem Werk „Rouge Electric Vehicle Center“ die Produktion seines Elektro-Pickup F-150 Lightning nach einer Pause im vergangenen Jahr erneut unterbrochen. Der Grund dafür sind Lieferschwierigkeiten bei Aluminium, die durch einen Brand in der Fabrik des wichtigen Zulieferers Novelis verursacht wurden.
Die Fertigung des F-150 mit Verbrennungsmotor oder Hybridantrieb läuft dagegen weiter und soll sogar aufgestockt werden, um die Verluste durch den kurzfristigen Wegfall des Lightning auszugleichen. Ford begründet die Entscheidung, die Verbrenner-Version zu bevorzugen, damit, dass für deren Produktion weniger Aluminium als für die der Elektroversion benötigt werden würde.
Die Verbrenner-Produktion wird aufgestockt
Laut dem Autobauer könnte der Brand den Gewinn vor Steuern um eine Milliarde senken. Um diese Summe auszugleichen, möchte Ford 1.000 neue Mitarbeiter einstellen, um die Produktion des herkömmlich angetriebenen F-150 deutlich steigern zu können. Wenn man alle Varianten zusammenrechnet, ist Fords F-Series immer noch das meistverkaufte Fahrzeug-Modell der USA. 2026 soll die Jahresproduktion um ganze 50.000 Stück gesteigert werden.
Ford hatte große Hoffnungen in den vollelektrischen F-150 Lightning gesetzt, die er seit seinem Marktstart 2021 bisher aber nicht erfüllen konnte. Der Elektro-Pickup ist in dem Segment zwar erfolgreicher als seine Konkurrenten Tesla Cybertruck und Rivian R1T. Doch insgesamt scheint die Zielgruppe der US-Pickups noch Vorbehalte gegenüber der Antriebsart zu haben.
Im dritten Quartal konnte Ford zwar 10.000 F-150 Lightning verkaufen, was einen Rekordwert darstellte. Allerdings dürfte dies vor allem am Auslaufen der staatlichen Steuergutschrift für Elektroautos gelegen haben. Da diese zum 30. September gestrichen wurde, gab es in den Vereinigten Staaten nochmal einen Run auf vollelektrische Modelle.
Ford macht mit E-Autos weiterhin Verlust
Insgesamt spielen Pritschenwagen mit Elektroantrieb eine noch eher untergeordnete Rolle. Angesichts der insgesamt deutlich verschlechterten Rahmenbedingungen unter der Trump-Regierung und den aktuell vergleichsweise niedrigen Spritpreisen dürfte sich daran in absehbarer Zukunft auch wenig ändern. Daher ist auch noch unsicher, wann der US-Gigant die Fertigung des F-150 Lightning wieder aufnehmen wird. Das US-Portal Electrek stellt offen die Frage, ob die Produktion des E-Pickups überhaupt wieder aufgenommen wird.
Die insgesamt erfreulichen Zahlen für das dritte Quartal, die Ford am 23. Oktober veröffentlicht hat, spiegeln diese Situation wider. Der Autobauer aus Dearborn hat die Erwartungen in Sachen Umsatz und Gewinn übertroffen. Allerdings wird das Geschäft aktuell vor allem von Verbrennern getragen – besonders im Nutzfahrzeug-Bereich.
Die Verbrenner-Sparte „Ford Blue“ zeigte ein ordentliches Wachstum, während die EV-Division „Model e“ für das dritte Quartal einen Verlust von 1,4 Milliarden Dollar oder umgerechnet etwa 1,2 Milliarden Euro, was 200 Millionen Dollar mehr als im Vorjahreszeitraum waren. Von Januar bis September betrug der Verlust der Elektro-Sparte 3,6 Milliarden Dollar.





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