Redwood wirbt 350 Mio. Dollar ein – und verstärkt Speicher-Fokus

Der US-Batterierecycler Redwood Materials hat eine Finanzierungsrunde der Serie E in Höhe von 350 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Mit dem neuen Kapital will Redwood allen voran mehr Second-Life-Energiespeicher bauen, aber auch seine Raffinerie- und Materialproduktion ausweiten.

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Bild: Redwood Materials

Die Finanzierungsrunde wurde von Eclipse angeführt und zog auch neue strategische Investoren an. Genannt wird etwa NVentures, der Risikokapitalarm von Nvidia. Redwood gibt an, nichts Geringeres, als die nächste Ära der amerikanischen Energieführerschaft und Unabhängigkeit bei kritischen Mineralien mitgestalten zu wollen. Während unter US-Präsident Trump die E-Mobilität in den USA ausgebremst wird, betont Redwood, sich für „die Verfügbarkeit elektrischer Energie“ stark zu machen, „die zu einem zentralen strategischen Faktor für das Wachstum der KI-Infrastruktur geworden ist“.

Als seine Kerngeschäftsfelder nennt der US-Batterierecycler daher nicht mehr nur die Rückgewinnung kritische Materialien wie Kobalt, Nickel, Kupfer, Lithium und Kathodenmaterial, sondern neuerdings auch die Netzenergiespeicherung. „Dies ist eine entscheidende Zeit für Redwood und die Vereinigten Staaten, da sich die Kürzung der internationalen Versorgung mit einem starken Anstieg der Inlandsnachfrage nach eben diesen Materialien und Energieprodukten überschneidet“, skizziert die Geschäftsführung rund um CEO und Ex-Tesla-Topmanger JB Straubel.

Sprich: Redwood hat seinem Geschäftszweck den inländischen Bau von kostengünstigen, groß angelegten Batteriespeichern für den Einsatz von KI-Fabriken hinzugefügt. „Neben der Versorgung von Rechenzentren wird diese Speicherkapazität auch die industrielle Elektrifizierung fördern und dazu beitragen, die Schwankungen der heimischen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu verringern. In Verbindung mit Erdgasturbinen und künftiger Kernenergieerzeugung kann die groß angelegte Energiespeicherung die Effizienz, Auslastung und Zuverlässigkeit dieser Grundlastanlagen deutlich verbessern“, so der O-Ton in einer begleitenden Mitteilung.

Dass der amerikanische Batterie-Recycler auch gebrauchte Batterien in Speichern einsetzen will, hatte er bereits im Sommer publik gemacht. Und dazu gleich einen namhaften Partner präsentiert: General Motors. Beide Seiten unterzeichneten im Juli eine Absichtserklärung, um stationäre Energiespeichersysteme zum Einsatz zu bringen, die sowohl neue, in den USA hergestellte Batterien von GM als auch ausgediente Batteriepacks aus E-Fahrzeugen von GM nutzen.

Und Redwood Materials stellte Ende Juni mit Redwood Energy auch eine eigene Tochtergesellschaft für Second-Life-Batteriespeicher vor. Redwood selbst gilt in Nordamerika als Marktführer im Batterie-Recycling und hat dort entsprechende Strukturen aufgebaut, um nicht nur Produktionsausschüsse, sondern auch gebrauchte Batterien von Partnern zu sammeln – etwa vom GMs Batterie-Joint-Venture Ultium Cells. Viele der über das Redwood-System eingesammelten Batterien sind aber noch in einem guten Zustand – zu gut, um sie direkt zu recyceln. Mit Redwood Energy will der Recycler diese guten Batterien noch weiter nutzen und sie in besagten Second-Life-Speichern verwenden.

Direkt bei der Vorstellung der neuen Tochter hatte Redwood im Juni übrigens schon eine Speicher-Anlage mit 12 MW Leistung und 63 MWh Kapazität präsentiert, die in Nevada an einem modularen Rechenzentrum des KI-Infrastrukturunternehmens Crusoe aufgebaut wurde. Wie General Motors und Redwood bestätigen, stammen die Batteriepacks für diesen Second-Life-Speicher aus GM-Fahrzeugen. Konkrete weitere Projekte werden allerdings noch nicht angekündigt.

„Der Strombedarf steigt in beispiellosem Tempo, angetrieben durch künstliche Intelligenz und die rasante Elektrifizierung aller Bereiche – vom Transport bis zur Industrie“, sagte JB Straubel im Sommer. „Sowohl die gebrauchten Elektroautobatterien von GM als auch neue Batterien können in den Energiespeichersystemen von Redwood eingesetzt werden. Sie liefern schnelle, flexible Energielösungen und stärken die Energie- und Produktionsunabhängigkeit Amerikas.“ 

redwoodmaterials.com

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