Komplexer Diebstahlschutz für Ladekabel: GridZon geht an den Start

Der Ladeinfrastruktur-Anbieter Reload-Solution aus Hamm hat ein vielstufiges Sicherheitssystem für die bei Langfingern beliebten Kabel von Schnellladestationen entwickelt. Die Lösung namens GridZon ist aktuell mit verschiedenen Alpitronic-Stationen kompatibel und wird zusammen mit den Stadtwerken Schwerte einem Praxistest unterzogen.

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Bild: Reload-Solution

Schnellladeanbieter leiden seit einiger Zeit unter dem häufigen Diebstahl von Ladekabeln, wie wir zuletzt im September in einem Deep Dive berichtet haben. Der dadurch entstandene Schaden hat in Deutschland längst die Millionenhöhe erreicht, wobei Diebstähle meist durch das in Ladekabeln enthaltene Kupfer motiviert sein dürften.

Seit einiger Zeit gibt es auch erste Gegenmaßnahmen gegen den Kabeldiebstahl wie z.B. Überwachungskameras, Alarmanlagen oder dicke Kabel-Ummantelungen wie etwa von CatStrap. Doch noch nie haben wir eine Lösung gesehen, die so vielschichtig ist wie der von Reload-Solution entwickelte Diebstahlschutz namens GridZon. Das System hat Reload-Solution ursprünglich konstruiert, um seine eigenen Ladestationen zu schützen – hat sich nun aber entschlossen, es der gesamten Branche anzubieten.

„Unser Ziel war klar: einfach, sicher, nachrüstbar. Kein Eingriff ins eichrechtlich relevante System, keine komplizierte Montage, aber maximaler Schutz“, so Jonas Radau, Geschäftsführer von Reload-Solution, auf Linkedin.

GridZon bietet einen mehrstufigen Sicherheitsmechanismus mit verschiedenen Funktionen:

  • Schnitthemmende Kabelummantelung aus Dyneema-Gewebe mit Warnaufdruck
  • Integrierte Sabotageleitung – bei Durchtrennung wird automatisch ein Alarm ausgelöst
  • Keine Verschraubung mit der Ladestation – dadurch kein Eingriff ins eichrechtlich relevante System erforderlich
  • 117 dB laute Sirene
  • Blitzlicht als optischer Alarm
  • Online-Überwachung über eSIM mit Echtzeit-Statusanzeige
  • Stiller Alarm per SMS, Anruf oder E-Mail
  • 3D-gedruckte Edelstahlbox mit Sicherheitsverschraubung
  • optional kann auch noch ein Tracker zur Verfolgung von Dieben eingebaut werden

Das System ist für alle Kabellängen erhältlich und zunächst kompatibel mit den besonders beliebten Schnellladestationen Alpitronic HYC150 / 200 sowie HYC300 / 400. Auch für andere Ladestationen sollen passende Lösungen folgen. Die Montagezeit des Systems soll pro Ladestation ca. 1,5 bis 2 Stunden dauern, wobei das Unternehmen eine Anleitung und ein Video bereitstellt.

Bei den Stadtwerken Schwerte läuft bereits ein Langzeittest von GridZon. Das System kann ab sofort vorbestellt werden, die Auslieferung startet im Januar 2026.

linkedin.com, gridzon.de

12 Kommentare

zu „Komplexer Diebstahlschutz für Ladekabel: GridZon geht an den Start“
Uwe Walter Bosse
28.10.2025 um 20:51
An abgelegenen Ladestationen wird diese Schutztechnik den Leitungsklau nicht völlig verhindern können. Würde die Sabotage-Kontroll-Leitung ständig eine hohe Spannung in sich führen, bekämen Diebe beim Abschneide-Versuch wahrscheinlich erstmal einen Stromschlag zur Abschreckung.
koaschten
29.10.2025 um 16:53
Genau, wir fallen zurück ins Mittelalter und fügen Dieben körperlichen Schaden zu, Langfinger ab und bei Wiederholung Hand hab? Wie dumm ist das bitte?
Jürgen
29.10.2025 um 21:18
Warum willst du die Täter schützen?
Anonymous
29.10.2025 um 09:45
Weil die Werkzeuge mit 1000V Isolierung ja auch so unglaublich Teuer sind. Da wird nix passieren, wenn man die Außenhaut unter Strom setzt, außer das bei einem Isolationsfehler der Kunde nen Problem hat.
Benjamin
29.10.2025 um 07:21
Die Alarmsicherung wird mit einer Leitwarte verbunden. Zusätzliche Kameras sorgen für die Sicherheit, dass es sich um keinen Fehlalarm handelt. Anschließende Direkte Meldung bei der Polizei. Das einzige was momentan möglich ist.Alternativ muss der Kupferanteil signifikant reduziert werden, oder die Strafen so hoch, dass die Diebe das Risiko nicht mehr eingehen wollen.
Richard
29.10.2025 um 08:25
Ladepreise runter! Das erhöht die Belegung der Stationen deutlich. Wo geladen wird, wird durch den Kunden überwacht.
Thomas
29.10.2025 um 19:32
Ufff... Mit vier Aufwand wird an den Symptomen gedoktert, aber die Ursachen nicht bekämpft. Ihr Punkt wäre eines der Ursachen Hauptsache wäre, dass die die Schutzmaßnahmen vor Kabeldiebstahl am Ende die Nutzer nicht behindern.
Torsten
29.10.2025 um 14:28
+1
Manfred
30.10.2025 um 13:44
Wie eine Spule aufgewickelt und mit der Karte freigeschaltet, wäre vielleicht auch eine Lösung
Michael
30.10.2025 um 16:39
Nicht beim Biegeradius der Ladekabel.
Egon Kohler
03.11.2025 um 17:59
...fehlt noch Farb-, Buttersäure- und Tränengas-Spray ;-)
Dieter K.
07.11.2025 um 14:21
Das Farbspray gibt es schon als Diebstahlschutz: In det Ummantelung des Kabels befindet sich ein Schlauch, in dem ein Farb/Alkoholgemisch unter hohem Druck steht, das dann schlagartig auf den Dieb spritzt…

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