Leichter Rückgang der E-Auto-Neuzulassungen in Norwegen
Nicht nur wegen der 97,4 Prozent E-Auto-Anteil bei 10.852 neuen E-Autos und 11.138 Neuwagen insgesamt ist der norwegische Straßeninformatiosnrat OFV trotz der Rückgänge weiter optimistisch, schließlich beträgt der E-Auto-Anteil im laufenden Jahr nun 95,2 Prozent – im Vorjahr waren es Ende Oktober „nur“ 88,8 Prozent. Und: „Der Oktober ist üblicherweise ein ruhigerer Monat, und die diesjährigen Zahlen liegen im saisonüblichen Rahmen.“
Insgesamt wächst der norwegische Automarkt aber, in den ersten zehn Monaten wurden 124.463 neue Pkw zugelassen, 20,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2024. Davon waren 118.460 Fahrzeuge rein elektrisch. Die zweitstärkste Antriebsart, die Benzin-Plug-in-Hybride, kommen auf 2.198 Neuzulassungen und 1,8 Prozent Marktanteil. „Diese Zahlen bestätigen, dass Norwegen weiterhin weltweit führend bei der Elektrifizierung des Neuwagenmarktes ist“, so der OFV.
Interessanter als die Differenzen zwischen 97,4 Prozent E-Auto-Anteil und dem Rekord aus dem September mit 98,3 Prozent wird eher, wie die beiden kommenden Monate ausfallen werden – und dann der Jahresauftakt 2026. „Viele Menschen erwägen wahrscheinlich, ihre Autokäufe vorzuziehen, um die aktuelle Mehrwertsteuerbefreiung zu nutzen“, sagt OFV-Direktor Geir Inge Stokke. Sprich: Es könnte noch einen Nachfrage-Schub geben, wenn ab 2026 andere Regeln bei der Mehrwertsteuer gelten.
Die meistverkaufte Automarke im Oktober war Volkswagen mit 1.565 neuen Fahrzeugen – reinen E-Autos. Es folgen Volvo (1.165 Fahrzeuge) und BMW (960) vor Tesla, das im Oktober nur auf 671 Neuzulassungen in Norwegen kam. Trotz der Model-Y-Produktion in Deutschland ist es nach wie vor so, dass Tesla in Norwegen vor allem im letzten Monat eines Quartals viele Fahrzeuge ausliefert, in den anderen Monaten dafür weniger.
Beim Blick auf die Modellstatistik zeigt sich, dass Volkswagen seine Werte in Summe mehrerer gut gefragter Baureihen erreicht, während bei Tesla vor allem das Model Y für Zulassungen sorgt. Denn bei den meistverkauften Automodellen liegt das Model Y mit 592 Neuzulassungen weiter vorne, wenn auch nur knapp. Der Volvo EX40 und VW ID.7 liegen mit 586 bzw. 585 Verkäufen nur denkbar knapp dahinter – alle drei Modelle werden mit 5,3 Prozent Marktanteil gewertet. Zum Vergleich: Im September als letzten Monat des dritten Quartals kam das Model Y alleine auf 4.132 Zulassungen und 28,8 Prozent Marktanteil.
Mit dem VW ID.4 (456) und Volvo EX30 (436) folgen zwei weitere Modelle der Top-Marken. Interessant wird es dahinter: Mit dem BYD Sealion 07 mit 371 Neuzulassungen folgt ein chinesisches SUV-Modell, auf Rang 9 mit dem Xpeng G6 (332) hat es noch ein weiteres China-Modell in die Top-Ten geschafft. Und auch die weiteren Modelle Skoda Elroq (346), Ford Explorer (337) und BMW i4 (322) sind im Grunde alle der Mittelklasse zuzuordnen. „Laut Modellstatistiken verschärft sich der Wettbewerb. Neue Modelle etablieren sich schnell, und die Verkäufe verteilen sich gleichmäßiger auf mehrere Marken als zuvor. Dies deutet darauf hin, dass der Markt für Elektroautos reifer wird“, sagt Stokke.
Und auch bei den Lieferwagen wird es zunehmend elektrisch, wenn auch noch nicht so stark wie bei den Pkw: Im Oktober kamen 2.713 neue Lieferwagen auf die norwegischen Straßen, davon waren 45,9 Prozent elektrisch. Bislang sind im Jahr 2025 bereits 44,8 Prozent aller neuen Transporter elektrisch betrieben, ein deutlicher Anstieg gegenüber 28,7 Prozent zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. „Die Elektrifizierung von Transportern schreitet voran, doch viele Unternehmen stehen vor größeren finanziellen Herausforderungen als zuvor. Vorhersehbare Anreize und stabile Rahmenbedingungen sind daher entscheidend für die weitere Entwicklung“, so Stokke.
ofv.no (Mitteilung), ofv.no (Daten), ofv.no (Modelle, alle drei auf Norwegisch)





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