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Bild: Renault

Weltpremiere des Twingo E-Tech Electric: Das kann Renaults „Game Changer“ bei den Elektro-Kleinwagen

An einem E-Kleinwagen für unter 20.000 Euro haben sich viele Autobauer die Zähne ausgebissen. Der neue Renault Twingo soll genau das bieten, dabei aber kein langweiliges Sparmodell sein. Auf dem Papier wirkt das in Slowenien gebaute E-Auto sehr attraktiv – dank viel Hilfe aus China.

Dass es derzeit relativ wenige Kleinwagen – egal ob Verbrenner oder Elektro – auf dem Markt gibt, spricht Renault offen an. „Angesichts der Schwierigkeit, Wettbewerbsvorteile, die Einhaltung von Normen und das Erfüllen moderner Kundenerwartungen unter einen Hut zu bringen, haben sich die meisten Hersteller einfach aus diesem Segment zurückgezogen“, schreiben die Franzosen. Sprich: Es lohnt sich oft nicht, Kleinwagen zu entwickeln und zu bauen – weil zu dem Preis, der bei dem Aufwand eigentlich verlangt werden müsste, kein Kunde das Auto kaufen würde.

In Zeiten, in denen es viele Autobauer eher in Richtung der höherwertigen und margenträchtigeren Segmente zieht, will Renault nach eigenen Angaben die Lücke im Kleinwagen-Segment „als große Wachstumschance“ begreifen und hat nach der elektrischen Neuauflage des Renault 5 jetzt auch den Twingo neu aufgelegt – ebenfalls rein elektrisch.

Zwar gab es noch bis zum Jahr 2024 einen Twingo im Renault-Angebot, doch aus dem kultigen Modell der 90er Jahre ist zuletzt ein eher austauschbarer Kleinwagen geworden. Schon die 2023 vorgestellte Studie hat aber klar gemacht, dass es bei der nun vierten Generation wieder zurück zu den Wurzeln gehen soll. „Um den Geist des Twingo zum Leben zu erwecken, übernimmt das neue Modell die DNA der ersten Generation und versieht sie mit einem einzigartigen, zeitgemäßen Flair“, so die Franzosen.

Renault verspricht „bestes Elektro-Erlebnis im A-Segment“

Nichts mit der DNA der ersten Generation zu tun hat der Antrieb: Der ist beim Twingo E-Tech Electric – wie der Name sagt – nur noch rein elektrisch. Die E-Maschine leistet 60 kW und soll den in der Basisausstattung Evolution nur 1.200 Kilogramm leichten Twingo in 3,85 Sekunden beschleunigen – auf Tempo 50, nicht auf 100 km/h. Dann sind es schon 12,1 Sekunden, bei 130 km/h ist ohnehin Schluss. Renault selbst spricht vom „besten Elektro-Erlebnis im A-Segment“ sowie von „erschwinglichen Elektrotechnologien und praktischen Services, die die Nutzung des Fahrzeugs im Alltag erleichtern und den Umstieg auf Elektrotechnologie fördern“.

Wichtiger für die Attraktivität eines E-Kleinwagens ist hingegen die Batterie – sie entscheidet mit über die Reichweite und ist bei preissensiblen Fahrzeugen ein wichtiger Kostenfaktor. Kein Wunder also, dass Renault hier (anders noch als beim Renault 5) auf die günstigeren und robusten LFP-Zellen setzt. Erst 2024 hatten die Franzosen angekündigt, künftig auch auf die Lithium-Eisenphosphat-Mischung zu setzen. Die Zellen für den Twingo liefert Weltmarktführer CATL zu, sie werden im Cell-to-Pack-Verfahren ohne Module direkt ins Batteriepack integriert und kommen so auf einen nutzbaren Energiegehalt von 27,5 kWh – was laut Renault wiederum für bis zu 263 Kilometer WLTP-Reichweite sorgen soll.

Natürlich würden sicher einige Kunden auch mehr Reichweite nehmen, aber das wäre nicht mit dem günstigen Preis vereinbar. Die Rede ist von einem „für den Einsatz in der Stadt ideales Verhältnis von Kosten und Reichweite“. Da mit Maßnahmen wie dem Cell-to-Pack-Prinzip die Energiedichte auf Pack-Ebene wieder etwas erhöht werden konnte, sollen mit den günstigeren Zellen die Batteriekosten um 20 Prozent niedriger ausfallen. „ All diese Faktoren spielten eine wichtige Rolle für die Entwicklung eines Fahrzeugs, das erschwinglich in der Anschaffung und sparsam im Betrieb ist – und in der Lage, ein Fahrzeug derselben Klasse mit Verbrennungsmotor zu ersetzen“, so Renault.

Wichtig ist aber festzuhalten, dass die Entwickler nicht an der falschen Stelle gespart haben. LFP-Zellen sind zum Beispiel kälteempfindlicher als NMC-Batterien mit Nickel, Mangan und Kobalt. So können bei niedrigen Temperaturen Antriebs- und Ladeleistung teils empfindlich sinken, wenn der Akku zu kalt ist – und man sich wie Stellantis bei den E-Kleinwagen auf Basis der CMP Smart Car die Batterieheizung spart. Das hat Renault nicht getan, Akku und Innenraum können etwa per App vorgeheizt werden. Und auch bei der EV-Routenplanung des Navis wird der Akku automatisch vorkonditioniert, wenn es an einen Schnelllader geht.

Twingo E-Tech Electric
AntriebFWD
Leistung60 kW
Drehmoment175 Nm
Beschleunigung12,1 s
Höchstgeschwindigkeit130 km/h
WLTPReichweite263 km
Batteriekapazität27,5 kWh
Ladeleistung DC50 kW
Ladezeit DC 10-80%30 min
Preisunter 20.000 Euro

Dort angekommen kann der Twingo Electric mit bis zu 50 kW DC laden – zumindest in Deutschland selbst in der Basisversion serienmäßig. Der Standard-Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent soll dann 30 Minuten dauern. Mit dem 11-kW-AC-Lader soll man in 2:35 Stunden von zehn auf 100 Prozent laden können. Der Onboard-Charger ist zudem bidirektional: Über den Vehicle-to-Load-Adapter können externe Geräte mit bis zu 3,7 kW versorgt werden. Ob es auch die Vehicle-to-Grid-Funktion aus dem Renault 5 im Twingo geben wird, hat Renault noch nicht bestätigt.

Es zeigt sich aber auch, dass bei den Kosten straff kalkuliert wurde. Ab der Ausstattung Techno gibt es im Twingo die One-Pedal-Funktion und Schaltwippen am Lenkrad, um die Stärke der Rekuperation einzustellen. Das heißt auch: Im 20.000-Euro-Modell der Ausstattung Evolution gibt es diese Funktion nicht. Dafür ist etwa das „OpenR link“-Infotainmentsystem mit integrierten Google-Funktionen an Bord – also etwa der aus anderen Modellen bekannte EV-Routenplaner von Google Maps. Und auch der virtuelle Assistent Reno ist nach seinem Einstand im Renault 5 E-Tech und Renault 4 E-Tech im kleineren Twingo verfügbar. Über den Avatar können einige Fahrzeugfunktionen gesteuert werden (bis hin zur Ladeplanung wie „Hey Reno, plane eine Ladung für morgen um 8 Uhr“) oder dank der Integration der 4.0-mini-Version von Chat GPT kann er „auch leicht verständliche Antworten auf viele Fragen zum Allgemeinwissen geben“.

All diese Technik ist heute wohl nötig, um die Kundenerwartungen an einen Neuwagen zu erfüllen. Als Kleinwagen im A-Segment darf der Twingo aber auch nicht zu groß ausfallen, muss aber dennoch praktisch sein. Mit 3,79 Metern Länge, 1,72 Metern Breite und 1,49 Metern Höhe bei 2,49 Metern Radstand fällt der neue Twingo für 2025er Maßstäbe tatsächlich klein aus. Die erste Generation war mit 3,43×1,63×1,42 Metern aber doch noch ein Stück kleiner. Ein großer Unterscheid: Der Twingo der Neuzeit ist ein Fünftürer. Dabei fällt aber auf, dass es doch nicht alle Designelemente der Studie in das Serienmodell geschafft haben: Bei dem zum Pariser Autosalon 2024 gezeigten Concept Car hatte Renault noch die ikonische Form des Türgriffs des Ur-Twingos zitiert und die hinteren Türen sehr gut versteckt. Mit Bügel-Griffen rundum mag das Serienmodell zwar praktischer sein, etwas von dem Kult-Faktor geht dennoch verloren. Auch wenn das Design an sich stimmig wirkt, ohne nur eine Kopie der Vorlage zu sein – das Design wurde an den passenden Stellen weiterentwickelt, dass es immer noch ein moderner Neuwagen ist.

Die zusätzlichen Zentimeter rundum will Renault voll für den Nutzwert eingesetzt haben. So soll es einen bis zu 360 Liter großen Kofferraum und mehr als 1.000 Liter Ladevolumen bei umgeklappten Rücksitzen geben – zudem kann die Lehne des Beifahrersitzes umgeklappt werden, sodass bis zu zwei Meter lange Gegenstände transportiert werden können, „von denen man nie gedacht hätte, dass sie in ein so kleines Auto passen“. Und unter dem Boden gibt es ein 50 Liter großes Staufach, wo etwa das Ladekabel untergebracht werden kann. Auch im Innenraum gibt es zahlreiche Ablagen, die mit Zubehör aus dem 3D-Drucker noch individualisiert werden können.

Renault verspricht zudem – Zitat – vier „echte” Sitze für Erwachsene. Möglich macht das ein Feature, das an den ersten Twingo angelehnt ist: Serienmäßig sind die beiden Rücksitze einzeln voneinander um bis zu 17 Zentimeter verschiebbar. So können die Kunden selbst wählen, ob sie die bis zu 360 Liter Kofferraum benötigen oder 160 Millimeter Kniefreiheit für die Passagiere auf der Rückbank.

Renault verschlankt das Angebot

Rein technisch basiert der Twingo E-Tech Electric übrigens auf der Plattform AmpR Small, welche auch die Grundlage für den Renault 5 und Renault 4 bildet – allerdings mit einigen Anpassungen. Die Vorderachse ist zwar identisch, allerdings wurde für die Kostenoptimierung die Mehrlenker-Hinterachse durch eine flexible Achse ersetzt, die auf dem Fahrwerks-Set-up des Renault Captur basiert. Zugleich wurden die Räder in die Ecken des Fahrzeugs verschoben, hinten beträgt der Überhang nur 55 Zentimeter.

Und um bei den Kosten im Rahmen zu bleiben, wurden zahlreiche Entscheidungen getroffen, um Dinge zu vereinfachen. So gibt es den neuen Twingo nur in vier Farben – Rot, Gelb, Schwarz und Grün, wobei das „Absolut-Grün“ recht genau dem Lack des Showcars entsprechen soll. Früher wären es wohl mindestens zehn verschiedene Lackierungen gewesen, auf die das Werk hätte vorbereitet werden müssen. Ein weiteres Beispiel: Noch im Megane E-Tech Electric hab es in Summe elf technisch verschiedene Auslegungen der Klimaanlage, obwohl der Kunde praktisch nur zwei Auswahlmöglichkeiten hatte. Beim Twingo wurde „bereits in der Konstruktionsphase eine einfachere Lösung gewählt“ – genauer wird Renault an dieser Stelle aber nicht.

Wer bei Summe an Spezial-Entwicklungen denkt, dass es ein sehr langwieriger Entwicklungsprozess war, der irrt. Der Twingo wurde als erstes Modell nach dem „Leap 100“-Konzept entwickelt, wobei die 100 für 100 Wochen steht – also in weniger als zwei Jahren. Und wer denkt, dass es sich bei einem neuen Modell eines französischen Herstellers, das im Werk Novo Mesto in Slowenien gebaut werden soll, um ein europäisches Projekt handelt, der irrt sich nochmals. Denn möglich wurde dieses Tempo vor allem durch eines: den in der Autobranche viel zitierten „China-Speed“.

Produktion in Europa, Entwicklung in China

„Um ein erschwingliches und wettbewerbsfähiges elektrisches Stadtfahrzeug anzubieten, reicht es jedoch nicht aus, nur den Preis anzupassen. Renault musste seine Konstruktions- und Produktionsmethoden grundlegend überdenken“, teilt Renault mit. Und: „ Der Twingo E-Tech Electric wurde schneller entwickelt als jedes andere Modell in der Geschichte von Renault.“ Obwohl er doppelt so schnell entwickelt wurde, soll er die „neuesten Qualitätsstandards des Konzerns“ erfüllen. Darin sieht Renault einen Beleg für die eigene Fähigkeit, „mit einem sich schnell verändernden Markt Schritt zu halten“.

Nur: Der entscheidende Eckpfeiler aus dem Trio der Elektroauto-Tochter Ampere und dem Montagewerk Novo Mesto hört auf den bisher recht unbekannten Namen ACDC. Dahinter verbirgt sich das Forschungs- und Entwicklungszentrum der Renault Group in Shanghai, das speziell für Elektroautos eingerichtet wurde – obwohl Renault mit seiner Marke in China gar nicht aktiv ist. Ampere aus Frankreich hat zwar die Plattform zur Verfügung gestellt und die elektronischen Systeme, Software, Multimedia-Komponenten und Assistenzsysteme entwickelt. Das gesamte Engineering rund um den wichtigen Antriebsstrang kommt aber aus China. Die dortige Einrichtung habe „das Projekt vorangebracht, indem sie eng mit lokalen Partnern und neuen Industrieunternehmen zusammengearbeitet hat“ – also mit CATL für die Auslegung der Batterie und Shanghai e-drive für den Antrieb.

Zwar schreibt Renault: „Durch diese gemeinsame Anstrengung konnten die üblichen Entwicklungszeiten verkürzt und die Kosten optimiert werden, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.“ Und hat damit vermutlich recht. Doch es zeigt auch die neue Realität: Wenn man es mit einem kollaborativen, funktionsübergreifenden Prozess ernst meint, kommt man derzeit an China kaum vorbei. Nicht nur bei der Produktion oder dem Einkauf einzelner Komponenten, sondern auch schon in der Entwicklung.

Das Ergebnis kann sich aber durchaus sehen lassen – gerade für einen Einstiegspreis von unter 20.000 Euro vor Subventionen.

51 Kommentare

zu „Weltpremiere des Twingo E-Tech Electric: Das kann Renaults „Game Changer“ bei den Elektro-Kleinwagen“
Horst
06.11.2025 um 16:05
Auch wenn ich das Reichweiten-Thema für überbewertet halte: Das ist zu wenig. Ohne eigene Lademöglichkeit selbst ohne Langstrecken nervig.
ChrBri
07.11.2025 um 07:07
Finde ich nicht. Der Verbrauch von rd 10 kWh sticht, für die meisten Einsatzzwecke wird es genügen… und hält den Preis niedrig
Armin R.
06.11.2025 um 22:07
Ich finde die Akkugröße für einen Kleinstwagen genau richtig. Das ständige "Schielen" auf die Akkugröße ist bei Kleinst/Kleinwagen unnötig. Der Energieverbrauch wird auf dem Niveau eines Spring liegen. Und der ist sehr sehr gering. Als Stadtauto, Zweitauto, Pendlerauto für kürzere Strecken, für Pflegedienste, Lieferdienste, oder dergleichen völlig ausreichend. Unnötig Materialien und Bauraum verballern, nur damit ein Kleinstwagen im A Segment 400km Reichweite hätte, wäre absurd. Wer mehr Reichweite möchte, muss eben einen Klein- und keinen Kleinstwagen fahren. Die 10 Jahre alten e-UP, eGolf, i3, CityGo, kleine ZOEs, uvw. die nur rund 200km Reichweite haben, sind noch heute hochbegehrte Alltagsbegleiter.
DIetEr
06.11.2025 um 19:36
Nein, stimmt nicht. Fahre seit 5 Jahren ne Zoe mit max 150 km Reichweite. Lade nur öffentlich. Ich muss aber auch am Tag keine 30 km pendeln. Für die Stadt und Umkreis reicht das locker. Manchmal muss man dann mal 2 mal oder 3 mal die Woche laden. Aber ...so what! Ich habe auch das Glück im Umkreis von 1 km ca. 12 öffentliche Ladepunkte zu haben und für 38 Cent zu laden. :P
Horst
07.11.2025 um 09:03
"Nein, stimmt nicht." "Ich muss aber auch am Tag keine 30 km pendeln." Eben: Wenn Du das müsstest, wäre die Zoe ziemlich anstrengend.
Biene
06.11.2025 um 18:52
Pendlerin mit rund 40km Strecke am Tag, vier AC-Säulen auf der eigenen Straße. Für Langstrecke nehme ich die Bahn. Mein eUP! freut sich bald auf eine neue Besitzerin :-) Der Twingo ist einfach das perfekte kleine Stadt- und Pendlerauto! Meine beiden Schulkinder werden das neue elektrische Shuttle lieben!
sebastian
07.11.2025 um 04:10
Dann solltest du vorher aber zumindest mal testen, wie der E-Twingo in der Praxis C lädt, um später nicht evtl. negativ überrascht zu werden, Biene.
Talis
12.11.2025 um 11:31
Der Twingo lädt sehr wahrscheinlich nicht schlechter als der eUP, vor allem in Relation zum Verbrauch.
Leon
07.11.2025 um 09:13
Wie soll er denn laden? 11kW AC halt, wenn man direkt an der eigenen Straße lädt kommt es auch auch 1 Stunde mehr oder weniger nicht an.
Biene
07.11.2025 um 15:25
Danke, Leon. Sehr amüsant wie Menschen "das Laden" testen wollen, wenn doch alle technischen Kennzahlen bekannt sind und man selbst 10 Jahre elektrisch mit eUP unterwegs war ;-)
BEVdev
07.11.2025 um 17:35
@Biene was erhoffst du dir im Vergleich zum eUp für einen Vorteil durch den Twingo? Außer 11kW laden statt 7,2? Ich musste bei den technischen Daten auch direkt an den eUp denken, den ich schon 2020 für etwa 19.000€ gekauft habe - nur gab's damals noch 6000€ staatliche Förderung obendrauf, das Teil hat mich am Ende nur 13.000€ gekostet. VW hat an den eUps mit den hohen Rabatten wohl nichts verdient, aber abgesehen von diesem "Detail" sehe ich beim Twingo jetzt keine bahnbrechenden Vorteil, der Akku ist sogar noch kleiner als beim eUp. Oder übersehe ich was?
Talis
12.11.2025 um 11:32
Die DC-Ladeleistung von 50 kW hast du anscheinend übersehen...
Biene
08.11.2025 um 16:30
Mein eUP hat den Akku der 1Gen mit 16,4 kWh netto, davon sind 14 kWh übrig. Zur Frage "was erhoffst du dir [...] für einen Vorteil durch den Twingo?" .. Ein kleines, neues E-Auto, das mit Charme und Charakter die Herzen erobert, das sympathische Gegenstück zu den allgegenwärtigen Pr(k)otzkarren. ;-)
Simon 1
06.11.2025 um 16:28
Was mich mal interessieren würde, wieso kann man ein Fahrzeug in China so viel schneller entwickeln? Wenn man sich den gesamten Prozess so anschaut, wo wird da 50% Zeit gespart? Arbeiten die Leute da alle viel härter und besser oder werden sie einfach nicht so sehr mit sinnlosen internen Aufgaben von der Arbeit abgehalten? Ich schätze mal letzteres. Wenn die üblichen Konzernprozesse in China aber schlanker gehalten werden, warum kann man das dann nicht auch in Europa?
ERide
07.11.2025 um 11:54
Die Gründe für die oft wahrgenommene Trägheit in der Arbeitswelt sind sicherlich vielschichtig. Meiner Ansicht nach wird diese Haltung jedoch durch falsche Rahmenbedingungen geradezu gefördert, wenn nicht sogar anerzogen. ​Wenn beispielsweise wie bei meinem aktuellen Arbeitgeber selbst einfache Angestellte mit Pauschalverträgen abgespeist werden, bei denen Überstunden komplett unvergütet bleiben, darf sich niemand über mangelnde Motivation für Mehrleistung wundern. Es fehlt schlichtweg der Anreiz. ​Ein Blick auf internationale Partner zeigt einen deutlichen Kontrast: Ich habe beruflich mit einem chinesischen Lieferanten zu tun, bei dem die halbtägige Samstagsarbeit Standard ist – eine Praxis, die bei uns vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls üblich war. Wenn es die Situation erfordert oder eilig ist, wird dort auch sonntags gearbeitet. ​Währenddessen diskutieren wir hierzulande bereits über die 36-Stunden-Woche. Diese Diskrepanz sollte zu denken geben.
Harald
07.11.2025 um 07:39
In China arbeiten auch die Softwareentwickler im Schichtbetrieb. Bei uns undenkbar
Geno
07.11.2025 um 12:26
Das funktioniert halt nur wenn man seine Bevölkerung wie Mastvieh behandelt und Menschenrechte mit Füßen tritt wie China das seit Jahrzehnten tut.
Matthias U
07.11.2025 um 21:25
Mach es dir nicht zu einfach. Die Chinesen machen das nicht *nur* aus Versehen bzw. Alternativlosigkeit mit, sondern *auch* weil da eine Aufbruchstimmung und (zumindest im Tech-Sektor) ein Wirtschaftswachstum herrscht wie bei uns in den 1950ern. Da hat sich auch niemand um Samstagsarbeit geschert, weil es wichtiger war, heute das Kapital für morgen zu erwirtschaften.
kadajawi
07.11.2025 um 04:05
Ich vermute auch in Sachen Prototyping sind die im Vorteil. Wenn was gebraucht wird, wird es sehr schnell lokal hergestellt. So berichten zumindest Elektronikhersteller...Dazu kommt eine andere Arbeitsethik. Und ich vermute die haben sich auch gut im Regal bedient...
Simon
06.11.2025 um 18:56
Letztere, viel zu viele BWLer und MBA Absolventen in wichtigen Positionen. Interne Bürokratie, keiner will was entscheiden und langwierige Prozesse
Abyssion99
07.11.2025 um 07:19
Volle Zustimmung!!! Die PMOs mit ihren MBAlern und den Prozessen die nur zur Absicherung des oberen Managements dienen weil keiner mehr die Verantwortung für ein Risiko übernehmen will.
Peter Schwierz
06.11.2025 um 18:30
Allein der Dreischicht-Betrieb selbst in der Entwicklung sorgt für Tempo.
NoFake
07.11.2025 um 07:50
....was auch richtig Sinn macht!! Und dann noch massive Reduzierung sinnloser Meetings.
Tobias
07.11.2025 um 12:52
Und auch mehr mut zu „unkonventionellen" Lösungen in der Entwicklung. Habe es selber miterlebt wie bei einem großen deutschen LKW Bauer eine Battiehaltung entwickelt wurde und die Chinesen die Batterie einfach an den Rahmen des LWKs geschraubt haben
Birne
06.11.2025 um 17:55
Der gute alte eUp hatte 32,x Netto kWh.Das hätte ich minds. erwartet.Der eUp war vor Förderung günstiger und mit Förderung bei 11-13k €. Das war und ist bislang der einzig bezahlbare gute Kleinwagen gewesen. Der twingo kommt entweder zu spät oder/und ist zu teuer.
My thoughts
06.11.2025 um 22:27
Inflation beachten, die macht vor nichts und Niemanden halt. Als Bsp: Harmonisierter Verbraucherpreisindex mit Basisjahr 2015 = 100, lag in 2024 bei 129. (Q: Destatis). Sagen wir für 2025 mind. 130. Bei 20t€ Neupreis in 2025, geteilt durch 1.3 kommen wir für das Jahr 2015 auf einen re Neupreis von 15,4t€. Unter Berücksichtigung der Inflation ist der nominale Listenpreis des neuen Twingo also günstiger als der Listenpreis des alten e-UP im Jahr 2015.
Biene
06.11.2025 um 18:44
Oh Yesss, now we start talking o.O .. Ein paar Twingo Fakts, die sehr erwähnenswert sind: es ist mit 1,49m Höhe flacher als alle seine elektrischen Wettbewerber im A-Segment. Es wiegt genau so wenig (1.200Kg) wie der Mitsubishi i-MiEV und Peugeot iON aus 2010 und ist zugleich leichter als die höchste Motorisierung (1.4 16v) des ersten Twingo's in den 90ern. Klima, Lenkrad, Spiegel, Licht .. alles hat physische Tasten oder Regler! Und die Mittlere der drei angedeuteten ikonischen Lufteinlässe beherbergt den Nachfüllstutzen fürs Wischwasser. Diese süße Knutschkugel ist die heißeste Versuchung aller Elektroautos und schreit nach kauf mich, fahr mich, hab mich lieb! Will haben!!
Matthias
06.11.2025 um 23:45
Der Ur-Twingo mit 2/3 Türen hat leer weit unter 1000kg gewogen. 1200+kg war das zulässige Gewicht.
Battie
06.11.2025 um 19:50
Warum musste es ein Fünftürer sein? Das signalisiert doch schon rein optisch das Vollwert-Erstauto, was die Batterie dann so nicht halten kann. Oder geht es in der Generation Elterntaxi schon nicht mehr anders? Ist es gar wegen der neuen Sicherheitsvorgaben? 3 Türen würden einsparen, mehr Stabilität und weniger Gewicht ermöglichen. Manchmal ist es eben notwendig, ein Konzept zu visualisieren, damit es verstanden wird. Hat so prima geklappt beim zitierten Ur-Twingo. Leider bleibt davon hauptsächlich nur bling bling übrig.
Matthias
06.11.2025 um 23:52
Fünftürer selbst bei Kleinwagen, damit normale europäische Erwachsene nicht bequem auf dem Fahrersitz einsteigen können und das Vehikel quasi erfolgreich ein Misserfolg wird obwohl im Schnitt nur 1,4 Personen in einem PKW sitzen. Diese dummen Konzerne können gerne pleite gehen mit ihrem "SUV oder nichts" Angebot.
Stefanie H.
06.11.2025 um 22:43
Haben Sie mal zwei, drei Kleinkinder. Bei einem 3 Türer bekommen Sie schnell "Rücken" oder einen Bandscheibenvorfall. Bei 5 Türen ist die Belastung auf den eigenen Rücken viel geringer die Kleinkinder mit Sitzschale rein- und rauszuheben. Der Twingo steht für Alltagstauglichkeit. Was soll hier bitte "bling bling" sein??
Christof
07.11.2025 um 12:18
In einen Twingo drei Kleinkinder mit Sitzerhöhungen/Schalen pferchen? Das wird weder mit voll trainiertem Rücken noch mit hinteren Türen funktionieren, weil es nicht passt und auch nicht erlaubt sein wird. Nicht mal ein Zafira Tourer oder Touran ließ das zu.....Platz ja aber verboten.
Stafanie H.
07.11.2025 um 15:00
Was Sie hier unterstellen, habe ich nicht geschrieben. Lernen Sie richtig zu lesen! Davon abgesehen, halten Sie sich zurück, bevor Sie verbal ausfällig oder übergriffig werden. Nur wenige Familien können sich einen breiten Straßenpanzer leisten. Der Twingo kann zwei Kleinkinder im Fond mit ISOFIX aufnehmen. Es ging im Beitrag einzig allein um 3 oder 5 Türer. Und 5 Türen sind in jeder Hinsicht einfacher für Familien mit Kindern. Egal ob kleines Auto oder nicht.
Robert
07.11.2025 um 07:18
leider wieder nur ein Stadtauto für mich absolut unbrauchbar (erst wenn ich in der rente bin wäre das Auto brauchbar) da ich als Pendler 83km pro Arbeitstag zurücklegen muss. sch on mein derzeitiger mit 320km WLTP ist gerade noch so brauchbar aber auch nur weil ich zuhause an der Wallbox laden ansonsten wäre das auch unbrauchbar gerade im Winter bekomme ich am HPC nur noch lahme 35-38 KW/h das bräuchte ich rund 45 Minuten täglich zum laden um in die Arbeit zu kommen da die Winterreichweite auf magere 170-190km zusammen schrumpft Sommer immerhin 270-300km bei sparsamer Fahrweise ohne Autobahn
Talis
12.11.2025 um 11:41
"Stadtauto" und 83km tägliche Pendelstrecke? "Am einen Ende einer Millionenstadt wohnen und am ganz anderen Ende arbeiten" ist nun wirklich nicht die Standard-Definition von "Stadtauto". Du bist der absolute Sonderfall und somit für die Auslegung der technischen Daten dieses Fahrzeugs absolut irrelevant - und zwar zurecht!
Wolfgang
07.11.2025 um 11:36
Ich bin täglich mit dem E-Up! 100 km gependelt. Bei 80% Ladung. Das ging super. Ich verstehe das Problem nicht.
Bob
07.11.2025 um 10:51
35-38 kW/h wären aber echt mickrig. Da wird die Leistung doch niemals erreicht."kW/h" gibt eine Änderung der Leistung an. Du meinst kWh.
Bob
08.11.2025 um 09:27
Da habe ich mir ein Ei gelegt. Der Vorredner meinte kW am Schelllader.Aber man sieht hier die wildesten Einheiten "KW/h". Leider ist physikalische Grundbildung nicht weit verbreitet.
Andre
07.11.2025 um 09:49
Wenn ich nachrechnen darf: - angenommen 15 kWh/100km im Winter auf Ihrem Arbeitsweg von 83 km - dann müssen Sie ca. 13 kWh nachladen - bei 35 kW Ladeleistung (Ihre Angabe) komme ich auf ca. 22 Minuten Ladezeit, also weit weg von Ihren 45 Minuten
Simon 1
07.11.2025 um 09:34
Ich musste etwas schmunzeln, bei jedem größeren EV das hier vorgestellt wird, kommt jemand der sich beschwert, dass er keine große Batterie und schon gar kein großes SUV sondern ein kleines Stadtauto will. Jetzt kommt genau das und es beschwert sich jemand, dass er damit ja keine Langstrecke fahren kann.
Samuel
07.11.2025 um 15:32
Ich kann diese Leute nicht mehr hören, die ständig behaupten, man brauche eine größere Batterie für mehr Reichweite. Unsere elektrische Pendlerkiste steht 22 Std. am Tag neben einer WallBox oder AC-Säule. Und beim Wocheneinkauf bieten drei lokale Discounter Schnelllader an.
Michael
07.11.2025 um 07:41
Die Batterie ist viel zu klein. Da ist der Inster die bessere Lösung mit 49 KW Akku, genügend Platz hinten, und 190 Euro Rate im Monat.
Armin R.
07.11.2025 um 15:40
Ich finde die Akkugröße für einen Kleinstwagen genau richtig. Das ständige "Schielen" auf die Akkugröße ist bei Kleinst/Kleinwagen unnötig. Jeder Mensch hat individuelle Anforderungen an Fahrzeuge. Es soll Menschen geben, die nicht mehr als 5Tkm im Jahr fahren: Bäcker, Aldi, Enkel - that's it. Dazu bräuchte es keinen Inster mit 49kWh Akku.
Bob
07.11.2025 um 10:53
KW sind nicht kWh.
erFahrer
07.11.2025 um 08:31
Danke - demnach liegt der Verbrauch bei um die 10kWh/100 km. Damit wäre es das effizienteste Serienfahrzeug. Und WLTP lässt sich gut unterbieten. Für die zig tausenden von Fahrzeugen im mobilen Pflegedienst sehr interessant. Klein, wendig, sicher und kostengünstig, sowie leicht zu bedienen. Hoffe, wenn es auch noch zuverlässig ist, dass die 1 . Mio. Fahrzeuge flott erreicht sind. Dem Planeten und der Stadtluft der dortigen Lebewesen täte das recht gut.
Michael
07.11.2025 um 17:43
Ach nun komm nicht mit dem Verbrauch, hier zählt doch nur die Batteriegröße. /Ironie offEs ärgert mich in vielen Artikel und in nahezu jeder Diskussion, dass quasi nie der Fokus auf dem Verbrauch liegt. Wer einen günstigen Kleinwagen kaufen möchte, der dürfte sich auch für die Verbrauchskosten interessieren. Und ja, ich kann Kapazität durch Reichweite rechnen, aber bequemer wäre es schon, das vorgerechnet zu bekommen.
Armin R.
07.11.2025 um 15:50
Meine volle Zustimmung! Kleine effiziente Fahrzeuge tragen erheblich dazu bei, die Mobilitätswende zu beschleunigen. Aus dem Materialbedarf eines elektrischen Stadtpanzer mit 2,4t, können Sie abstrakt betrachtet zwei quirlige Twingos bauen. Und ich wette, die eTwingos befördern mehr als nur doppelt so viele Menschen.
rg
07.11.2025 um 18:17
Warum das Fahrzeug mit China-Speed in nur 100 Wochen fertig wurde? Ganz einfach, weil in 100 Wochen auch nur was Halbgares rauskommt und man es dann trotzdem für fertig erklärt. Mein Smart #1 ist so ein Fall. Ich fahre jetzt seit einem Jahr damit, und er regt mich jeden Tag mehr auf. Da sind so viele kleinere und größere Fehler drin, die einem auf die Dauer den ganzen Fahrspaß rauben. Das wurde einfach nicht zu Ende entwickelt. Aber Hauptsache „China-Speed“ und wir glauben das auch noch.
Maxim
08.11.2025 um 22:16
Der Twingo wurde finalisiert und übernimmt zahlreiche technische Komponenten aus den Modellen seiner Geschwister. Renault steht seit jeher für durchdachte Technik. Warum China in der Entwicklung jedoch deutlich schneller ist, wird in den vorherigen Beiträgen erläutert..
Matthias Gruber
07.11.2025 um 20:41
Na hoffentlich hält die Technik länger als beim ersten e-Twingo. Bei meinem war der Wert der Reparaturen bereits die Hälfte des Neuwagenpreises und das innerhalb der ersten drei Jahre und unter 10000km. Aber das Aussehen des neuen Twingo gefällt und erinnert mich völlig an meinen ersten Twingo.
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
26.11.2025 um 17:46
Ein sehr gutes Rundumpacket, dieser kleine Twingo. Entwicklung in China, das hätte noch vor 1 - 2 Jahren in Deutschland niemand geglaubt. Das ist aber der Schnelligkeit geschuldet, die hier in Deutschland nicht mehr vorkommt. Das Ding sieht toll und süß aus, der wird gut ankommen.

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