Einride strebt per SPAC an die US-Börse

Das auf elektrische Schwerlasttransporte spezialisierte schwedische Unternehmen Einride plant, über eine SPAC-Fusion mit der Börsenhülle Legato an die US-Börse zu gehen. Der Abschluss des Deals ist für 2026 geplant.

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Bild: Einride

Einride gibt den Abschluss einer verbindlichen Vereinbarung mit Legato über eine für den SPAC-Börsengang nötige Unternehmensfusion bekannt. Der Zusammenschluss soll nach Unternehmensangaben in der ersten Hälfte 2026 erfolgen. Den Wert des dann fusionierten Unternehmens schätzt Einride auf rund 1,8 Milliarden US-Dollar („Pre-Money-Eigenkapital“) und den voraussichtlichen Bruttoerlöse auf rund 219 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus strebt Einride im Zuge des Börsengangs eine private Kapitalbeteiligung von bis zu 100 Millionen US-Dollar (eine sogenannte PIPE-Transaktion) an.

Hintergrund des Deals ist Einrides Ambition eines beschleunigten Börsengangs via SPAC. Denn ein konventionelles Börsendebüt braucht teils mehrere Jahre Vorbereitung. SPACs sind bereits an der Börse gelistete Investmentfirmen, die genau zum Zweck der Fusion mit einem anderen Unternehmen gegründet wurden, deshalb die Bezeichnung „special-purchase acquisition company“ (SPAC). Legato ist an der NYSE entsprechend bereits unter dem Tickersymbol LEGT gelistet.

Die Ankündigung, per SPAC an die Börse zu gehen, kommt nur wenige Wochen nach Einrides Bekanntmachung, 100 Millionen Dollar von Investoren eingesammelt zu haben. Die bestehenden Aktionäre von Einride werden denn auch nach Abschluss der Fusion voraussichtlich rund 83 Prozent des Pro-forma-Eigenkapitals halten – vorausgesetzt, es kommt zur erwähnten PIPE-Finanzierung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar. Wichtig auch: Das bestehende Managementteam von Einride wird das dann fusionierte Unternehmen auch weiterhin leiten.

Zur Einordnung: Einride wurde 2016 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Stockholm. Das schwedische Unternehmen strebte früh den Einsatz fahrerloser Nutzfahrzeuge an und hat auch schon ein entsprechendes Konzeptfahrzeug namens T-Pod entwickelt. Seit einigen Jahren ist eines der Kernprodukte des Unternehmens aber die Software-Plattform Saga, die als intelligentes Betriebssystem für die elektrischen (und künftig autonomen) Fahrzeugflotten sowie die Lade- und Konnektivitätsnetzwerke fungiert. Damit sollen Unternehmen ihre Waren umweltfreundlicher und günstiger von A nach B bringen können.

Der angestrebte Börsengang in den USA hängt damit zusammen, dass für Einride die USA der aktuell zweitgrößte Markt sind. Vor Ort ist das Unternehmen in Austin im US-Bundesstaat Texas ansässig. „Die USA stellen einen entscheidenden Wachstumsmarkt für autonome Güterverkehrstechnologien dar“, ist sich Einride sicher. Aktuell kommt die Firma in sieben Ländern auf rund 25 Unternehmenskunden und eine Flotte von etwa 200 Elektrofahrzeugen. Der aktuelle Jahresumsatz liegt bei 45 Millionen US-Dollar, wobei neue schon unterzeichnete Kundenverträge das Volumen auf 65 Millionen US-Dollar bringen sollen. Als „langfristiges Umsatzpotenzial“ nennt Einride „über 800 Millionen US-Dollar jährlich“.

Roozbeh Charli, CEO von Einride, spricht von einem entscheidenen Moment für Einride: „Wir haben die Technologie unter Beweis gestellt, das Vertrauen unserer globalen Kunden gewonnen und gezeigt, dass autonome und elektrische Transporte nicht nur möglich, sondern auch besser sind. Diese Transaktion versetzt uns in die Lage, unsere globale Expansion zu beschleunigen und unseren Kunden weiterhin schnell und präzise zu liefern. Die Basis ist geschaffen, die Nachfrage eindeutig, und unser Fokus liegt auf der Umsetzung und der Gestaltung der Zukunft des Güterverkehrs.“

Robert Falck, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Einride, ergänzt: „Von Anfang an ging es bei Einride um mehr als nur Technologie – es ging um die Transformation einer ganzen Branche. Gemeinsam mit Roozbeh und dem Team haben wir eine starke Basis geschaffen und sind nun bestens aufgestellt, um diese Vision umzusetzen und eine elektrische und autonome Zukunft für die Branche zu ermöglichen.“

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