Peugeot Polygon Concept: Konkreter Ausblick auf den nächsten e-208
Peugeot hat sein neues Concept Car Polygon präsentiert, das einen Ausblick auf die nächste Generation des 208 geben soll. Mit deren Produktion möchte die Stellantis-Tochter laut dem Autocar Ende 2026 beginnen.
Die dritte Auflage des Kleinwagens wird Peugeot ausschließlich mit einem reinen Elektroantrieb anbieten. Für Kunden, die noch nicht bereit für den Umstieg sind, möchten die Franzosen das bisherige Modell mit Verbrennungsmotoren für eine gewisse Zeit parallel im Programm lassen.
Seine Premiere feierte die Studie in dem beliebten Videospiel Fortnite, genauer gesagt auf „Polygon Island“, einem eigens dafür geschaffenen Ort in der Spielwelt. Die junge Zielgruppe möchte Peugeot vermutlich auch mit Studien-typischen und alles andere als serientauglichen Details wie den Flügeltüren ansprechen.
Das „Lenkrad“ erinnert etwas an Teslas Yoke
Peugeot selbst behauptet, dass es mit dem Innenraum des Polygon Concept das Rad neu erfindet. Und tatsächlich verfügt die knapp unter vier Meter lange Studie anstatt eines klassischen Lenkrads über ein nahezu rechteckiges Bedienelement für die Steuerung des Fahrzeugs. Diese „Hypersquare“ genannte Neuinterpretation des Volants kennt man bereits von der Studie „Inception“, die Anfang 2023 auf der CES enthüllt wurde.
Dabei soll es sich um keine Concept Car-Spielerei, sondern um ein ernstgemeintes Feature handeln, das sich in einer abgewandelten Form in das Serienmodell einziehen wird. Auf dem „Pod“-ähnlichen Lenkrad befinden sich vier Kreise, bei denen es sich um Bedienelemente für die wichtigsten Fahrzeugfunktionen handelt.
Der nächste 208 soll der erste Peugeot sein, der über die „Steer-by-Wire“-Technologie verfügt. Da es dank dieser keine mechanische Verbindung mehr zwischen dem Lenkrad und den Vorderrädern gibt und die Position von letzteren rein elektronisch eingestellt wird, bieten sich den Designern ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten für das Cockpit. So soll auch mehr Platz für die vorderen Passagiere geschaffen und das Handling verbessert werden. Antriebseinflüsse und Vibrationen in der Lenkung gehören dadurch der Vergangenheit an.






Riesiges Head-up-Display statt digitaler Instrumente
Mit der Studie treibt Peugeot sein “i-Cockpit”-Layout auf die Spitze und zeigt gleichzeitig, was wir in einer abgeschwächten Form vom Interieur des nächsten 208 erwarten dürfen. Während das Instrumentendisplay bei den aktuellen Modellen oberhalb des kleinen Lenkrads sitzt, wird ersteres beim Polygon durch ein riesiges 31 Zoll Head-up-Display gänzlich ersetzt. Die Projektion auf der Windschutzscheibe ist 24 Zentimeter breit und 74 Zentimeter hoch. Der Fahrer kann die Anzeigen nach seinen Bedürfnissen und seinem Gusto konfigurieren.
Auch bei der Bestuhlung geht der französische Autobauer neue Wege: Die knallroten Sitze bestehen aus nur drei Elementen: der Sitzschale, der Grundstruktur und dem Schaumstoff für die Polsterung. Aktuell bestehen herkömmliche Autositze aus dutzenden Bauteilen. Die Reduzierung der Komplexität soll nicht nur die Produktionskosten senken, sondern das Fahrzeug gleichzeitig auch umweltfreundlicher machen. Am Ende seines Lebenszyklus wird so das Recycling erleichtert. Viele Komponenten sind austauschbar – dies erweitert laut Peugeot die Individualisierungsmöglichkeiten und soll insgesamt die Lebensdauer des Kleinwagens verlängern.
Einige Design-Details erinnern an den 205
Beim Exterieur hat sich Peugeot wohl Inspiration in seiner Markenhistorie geholt. Die Proportionen und die dunkle Heckblende erinnern stark an die des Millionensellers 205 aus den Achtziger- und Neunzigerjahren. Die Lichtsignatur an der Front weckt Erinnerungen an den Kühlergrill des legendären Kleinwagens. Sowohl vorne und hinten findet sich die markentypische Leuchtgrafik mit den drei „Krallen“ in einer abgewandelten Form wieder. Peugeot setzt dabei auf die Micro-LED-Technologie. Die Fahrzeugbeleuchtung setzt sich dabei aus einer Vielzahl von winzigen Displays zusammen. Bei den großen Radkappen wird das „Hypersquare“-Thema mit den vier Löchern aufgegriffen.
Zur Technik des kommenden e-208 hält sich der Autobauer noch bedeckt. Eins steht aber bereits fest: Er wird als erstes Modell auf der neuen Stellantis-Plattform „STLA Small“ stehen, die er sich mit dem nächsten Opel Corsa teilen wird. Ein Blick auf das Datenblatt der im Sommer vorgestellten Studie „Corsa GSE Vision Gran Turismo“ gibt einen Vorgeschmack darauf, was man von der neuen Architektur erwarten darf.
Im Unterboden des virtuellen Rennwagens steckt eine 82-kWh-Batterie, während bei den Einstiegsversionen der künftigen Stellantis-Kleinwagen von Akkus mit rund 37 kWh gemunkelt wird. Zum Vergleich: Der aktuelle Peugeot e-208, die noch auf der bisherigen e-CMP-Plattform basiert, bietet maximal 52 kWh und bietet damit eine maximale WLTP-Reichweite von 432 Kilometer. Mit dem deutlich größeren Energiespeicher dürfte die nächste Generation des Kleinwagens die 500-Kilometer-Grenze ohne Probleme knacken.





0 Kommentare