Kia stellt erste Teile des PBV-Werks fertig

Kia hat im südkoreanischen Hwaseong mit dem EVO-Werk Ost den ersten Teil der Fabrik für seine elektrischen PBV-Fahrzeuge fertiggestellt. Das EVO-Werk Ost ist auf eine jährliche Produktionskapazität von 100.000 Einheiten des PV5 ausgelegt.

Kia pv5 werk hwaseong suedkorea
Bild: Kia

Die neue Anlage im „AutoLand“-Produktionskomplex der Hyundai Motor Group soll zwar große Stückzahlen der elektrischen Transporter-Modelle ermöglichen, aber eben nicht nur die immergleichen Fahrzeuge von der Stange. Denn das erste PBV-Produktionszentrum soll eine „kundenspezifische Fahrzeugproduktion“ mit umweltfreundlichen Technologien ermöglichen. Das Kürzel PBV steht schließlich für „Purpose Built Vehicles“.

Das erste PBV-Modell ist bekanntlich der mittelgroße PV5, der als PV5 Cargo für den Warentransport und Handwerker-Einsätze sowie als PV5 Passenger für den (kommerziellen) Personentransport angeboten wird. Mitte November soll zudem eine Fahrgestell-Version für individuelle Umbauten folgen. In Deutschland sind sowohl der Cargo als auch Passenger bereits bestellbar. Mehr zu dem Fahrzeug und den Antrieben können Sie hier nachlesen.

In Hwaseong soll es aber nicht bei den Kapazitäten für das eine Transporter-Modell bleiben. Denn bei der Zeremonie für die Inbetriebnahme des EVO-Werks Ost ist zugleich der Spatenstich für das EVO-Werk West erfolgt, das ab 2027 jährlich bis zu 150.000 Einheiten der kommenden PBV-Modelle von Kia wie den PV7 produzieren soll. Der Name „EVO Plant“ setzt sich laut dem Unternehmen aus „Evolution“ und „Plant“ zusammen und soll „Kias Engagement für Evolution und Innovation sowie seinen Anspruch“ widerspiegeln, „eine Marke zu werden, die die neue Mobilitätslandschaft prägt“.

Die Produktion in dem neuen Werk ist auf einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck ausgelegt. In der Karosseriewerkstatt kommen fahrerlose Transportsysteme zum Einsatz – im Rahmen eines intelligenten Logistiksystems. Dieses wiederum ist in das Angebot der Smart-Factory-Marke „E-Forest“ von Hyundai und Kia eingebettet, welche mit Echtzeitdaten die Qualität verbessern soll. Die Lackiererei arbeitet mit Trockenkabinen, wodurch die Auswirkungen kontrollierter Substanzen reduziert werden sollen. Und in der Endmontage kommen nicht nur Automatisierungslösungen zum Einsatz, sonder Kia will auch ein „nutzerorientiertes Arbeitsumfeld geschaffen“ haben. Dabei wurde auch der ganze Produktionsprozess umgestellt, da das klassische Förderband mit einem „zellenbasierten Produktionssystem“ kombiniert wurde. Das soll laut Kia „die gleichzeitige Herstellung verschiedener Mobilitätstypen“ ermöglichen.

Zusätzlich zu den beiden Werken mit einer Gesamtkapazität von 250.000 Fahrzeugen pro Jahr will Kia – zusammen mit Partnern – ein eigenes PBV-Umbauzentrum zur Entwicklung spezialisierter PBV-Modelle eröffnen. Dabei geht es um individualisierte Modelle, zunächst auf Basis des PV5. Genannt werden unter anderem Pritschenwagen, spezielle Kastenwagen und Campingfahrzeuge.

„Kia nutzt die Elektrifizierung von leichten Nutzfahrzeugen als wichtige Chance, PBVs als Kerngeschäft der Zukunft zu positionieren“, sagt Ho Sung Song, Präsident und globaler CEO von Kia. „Auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität der Zukunft bleibt Kia seinem Ziel verpflichtet, ein verlässlicher Partner beim Aufbau einer besseren Zukunft für Korea – und für die gesamte Menschheit – zu sein.“

Die Hyundai Motor Group hatte 2024 angekündigt, bis 2026 in Südkorea 80.000 Mitarbeiter einzustellen und 68 Billionen Won zu investieren, umgerechnet damals rund 47 Milliarden Euro. Dabei soll der Großteil in den Bau reiner Elektrofahrzeug-Werke fließen oder in den Umbau bestehender Werke, damit diese ebenfalls Elektroautos produzieren können. Bis 2030 soll die Produktionskapazität alleine in Südkorea auf 1,51 Millionen E-Fahrzeuge steigen, davon sind über 900.000 Einheiten laut den damaligen Plänen für den Export bestimmt.

kianewscenter.com

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