Nach langem Widerstand: Tesla erwägt die Integration von Apple CarPlay
Tesla wehrte sich jahrelang gegen die Implementierung von Apple CarPlay in die Infotainment-Software seiner Modelle. Hauptgrund dafür ist die kritische Haltung Elon Musks gegenüber dem Tech-Giganten mit dem Apfel-Logo. Der CEO des Elektroautobauers sieht vor allem die Provisionen, die der Konzern auf AppStore-Käufe erhebt, kritisch. Außerdem ist der reichste Mensch der Welt bis heute nicht erfreut darüber, dass Apple einige ehemalige Tesla-Ingenieure eingestellt hat – unter anderem für die Entwicklung des mittlerweile verworfenen Apple Cars.
Der Elektroautobauer setzt bei seinen Fahrzeugen weitgehend auf seine selbst entwickelte Software, die zugegebenermaßen auch einen großen Umfang bietet. Viele Elektroauto-Interessenten sind aber eben auch Apple-Nutzer. Und diese wünschen sich eine tiefere Integration ihrer Smartphones in das fahrzeugeigene Infotainmentsystem – aktuell können iPhones lediglich über Bluetooth zum Telefonieren oder Musikhören verbunden werden.
Die Verfügbarkeit ist ein wichtiges Kaufkriterium
Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey aus dem Jahre 2024 wäre die Nichtverfügbarkeit von Apple CarPlay oder das Google-Pendant Android Auto für 30 Prozent der potenziellen Käufer bei der Wahl ihres E-Autos ein Deal Breaker. Angesichts der aktuellen Stagnation bei den Verkaufszahlen seiner Modelle, kann es sich Tesla aktuell nicht leisten, sich diese Kunden durch die Lappen gehen zu lassen.
Daher erwägt der Autohersteller offenbar, Apples hauseigene Smartphone-Integration bei seinen Modellen einzuführen. Dies berichtet Bloomberg. Die Nachrichtenagentur bezieht sich dabei auf Informationen von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien. Für Apple würde dies bei seinen Aktivitäten im Automotive-Bereich einen Meilenstein darstellen. Tesla ist in den USA schließlich immer noch Marktführer, wenn es um Elektroautos geht.
Apple CarPlay soll die eigene Software nur ergänzen
Scheinbar wird bei Tesla hinter den Kulissen bereits an der Integration der Software und der dazugehörigen Funktionen gearbeitet. Dies muss aber nicht unbedingt heißen, dass Apple CarPlay tatsächlich eingeführt wird. Tesla ist bekannt dafür, an gewissen Technologien und Features Monate oder Jahre herum zu tüfteln, nur um sie irgendwann doch zu streichen.
Falls es tatsächlich soweit kommt, sollte den Kunden die kabellose CarPlay-Version zur Verfügung gestellt werden. Wenn sie aktiviert ist, ersetzt sie aber nicht die hauseigenen Infotainment-Funktionen, sondern ergänzt sie nur. Essenzielle Bestandteile, wie beispielsweise die Navigation, werden weiterhin über die bekannten Tesla-Systeme laufen. So soll die Funktionalität der verknüpften Assistenzsysteme, inklusive der „Full Self Driving-Software“-Software, gewährleistet werden.
Daher ist es unwahrscheinlich, dass es sich bei der genutzten Version um die umfangreichere Version „CarPlay Ultra“ handelt, die Apple im Mai eingeführt hatte. Ausgerollt wurde die Software in ausgewählten Aston-Martin-Modellen. Die „Ultra“-Ausführung hat direkten Zugriff auf das Instrumentendisplay, die Sitzverstellung sowie die Klimasteuerung. Dies dürfte für Tesla nicht in Frage kommen.





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