Xiaomis E-Auto-Business wird profitabel
Xiaomis Geschäftsbereich für Elektrofahrzeuge und künstliche Intelligenz hat etwa 19 Monate nach der Markteinführung seiner ersten Elektro-Limousine SU7 die Gewinnschwelle erreicht. Die Businessunit bündelt offiziell „Intelligente Elektrofahrzeuge, KI und andere neue Initiativen“, allerdings sorgten die E-Autos in Q3 allein für 28,3 Milliarden Yuan Umsatz – bei 29,0 Milliarden Yuan Gesamteinnahmen der Geschäftseinheit. Umgerechnet sind dies 3,45 von 3,53 Milliarden Euro. Ein Plus von 199 Prozent gegenüber Q3/2024 und von 36 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2025.
Unter dem Strich blieb die Unit zwischen Juli und September erstmal ein kleiner Gewinn: Als EBIT-Ergebnis weist Xiaomi für die Sparte 700 Millionen Yuan aus. Der Wert beschreibt den operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (also den Bruttogewinn abzüglich Betriebsausgaben).
Höherer Absatz und höhere Verkaufspreise
Dieser Erfolg ist laut dem Unternehmen selbst in erster Linie auf den Anstieg
der Fahrzeugauslieferungen, aber auch auf einen Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises zurückzuführen. In Q3 steigerte Xiaomi den Absatz von 81.302 Einheiten im zweiten Quartal 2025 auf 108.796 Einheiten (+33,8%). Gegenüber dem Vorjahr ging der Absatz sogar um 173,4 Prozent hoch (Q3/2024: 39.790 Einheiten). Der durchschnittliche Verkaufspreis stieg gegenüber dem Vorjahr parallel um 9 Prozent von 238.650 Yuan pro Einheit auf 260.053 Yuan (von rund 29.080 auf 31.690 Euro), was in erster Linie auf die vermehrten Auslieferungen der YU7-Serie mit ihrem höheren durchschnittlichen Verkaufspreis zurückzuführen ist.
„Im Oktober 2025 belegte die Xiaomi YU7-Serie Platz eins bei den SUV-Verkäufen auf dem chinesischen Festland“, unterstreicht Xiaomi im Geschäftsbericht. Auch dank eines dichteren Vertriebs- und Servicenetzes, das – Stand 30. September – auf dem chinesischen Festland 402 Vertriebszentren in 119 Städten und 209 Servicezentren in 125 Städten umfasst.
Die Bruttogewinnmarge im Bereich „Intelligente Elektrofahrzeuge, KI und andere neue Initiativen“ klettert entsprechend in neue Höhen und erreichte nach 17,1 Prozent im dritten Quartal 2024 nun 25,5 Prozent. Positiv wirkten sich dabei auch „der Rückgang der Kosten für Schlüsselkomponenten, niedrigere Herstellungskosten pro Einheit, die Auslieferung des SU7 Ultra ab März 2025 aus“, wie Xiaomi ausführt. Mit derartigem Rückenwind machte die noch recht junge Unit des Smartphone-Riesen im dritten Quartal bereits ein Viertel des Konzern-Gesamtumsatzes aus. Im Q2/2025 waren es laut Geschäftsbericht noch 18 Prozent.
Management peilt Absatz von 400.000 Einheiten an
In einer Telefonkonferenz mit Analysten zu den präsentierten Geschäftszahlen aktualisierte Xiaomi-Vorstandsvorsitzender Lei Jun dann auch noch das Jahresabsatzziel. Demnach erreicht das Unternehmen bereits diese Woche sein ursprüngliches Ziel von 350.000 ausgelieferten E-Autos in 2025 und rechnet nun damit, in diesem Jahr mehr als 400.000 Autos auszuliefern. Zählt man die 2024 bereits hergestellten Stromer hinzu, kommt Xiaomi inzwischen auf genau 500.000 produzierte Fahrzeuge.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt allerdings, dass Xiaomi die Erfolge auch dringend benötige, da der Konzern sowohl im Smartphone- als auch im Elektroauto-Sektor mit Gegenwind kämpft: „Eine weltweite Verknappung von Speicherchips wird die Kosten für beide Hauptgeschäftsbereiche von Xiaomi in die Höhe treiben, und eine schrittweise Abschaffung der chinesischen Steuervergünstigungen für den Kauf von Elektrofahrzeugen dürfte ebenfalls die Nachfrage schwächen“, so die Nachrichtenagentur. Die Unsicherheiten hätten bereits einen Großteil der Kursgewinne von Xiaomi in diesem Jahr zunichte gemacht.
ir.mi.com, bloomberg.com (Paywall)





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