Technologieoffenheit oder Transformation: Wird Stuttgart das neue Detroit?
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2017 gestartet, sollte der Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg die Branche sicher durch die Transformation führen – hin zu Elektromobilität, Digitalisierung und neuer Wertschöpfung. Es galt, eine Strukturkrise wie in der verfallenden Autometropole Detroit zu vermeiden. Achteinhalb Jahre später steht der SDA vor einem harten Realitätsabgleich. Denn Automobilzulieferer verkünden reihenweise Entlassungen und Autohersteller wie Mercedes und Porsche wollen länger Verbrenner verkaufen als geplant.
Peter Schwierz will wissen: „Ist die gute Idee des SDA an der harten Realität gescheitert?“ Franz Loogen ordnet die Lage ein: globale Überkapazitäten in der Autoindustrie, Local-for-Local-Produktion, geopolitische Verschiebungen, Preis- und Energiefragen. „Diesen Effekten kann sich keine Region der Welt entziehen“, ist der Chef der e-mobil BW überzeugt, die den SDA orchestriert.
Baden-Württemberg könne aber auch echte Erfolge vorweisen – vom ersten flächendeckenden Ladenetz eines deutschen Bundeslandes über Reallabore für Autonomes Fahren bis hin zu Innovationen bei der Fertigung von E-Motoren oder dem Batterierecycling. Der Experte erklärt auch, warum die Diskussion um den Verbrenner aus deutscher Perspektive oft verzerrt ist. Und Loogen macht klar: „Physik kann man anmeckern, aber sie geht nicht weg.“ Weshalb auch die Ökologie-Ökonomie-Balance alternativlos bleibe und der Automarkt trotz aller Debatten regional wie globl klar Richtung Elektroauto unterwegs sei.
Im zweiten Teil geht es auch um die Produktperspektive: Neue E-Modelle aus Deutschland gehörten technisch zu den besten der Welt und dieser reale Fortschritt sorge für steigende Nachfrage. Loogen meint aber auch: „Die Leute kaufen kein E-Auto oder Verbrenner – sie kaufen ein Auto. Das Produkt muss überzeugen!“ Den Wettbewerb um die Zukunft der Mobilität könne man als Standort ohnehin nur mit Innovationen gewinnen. Und Arbeitsplätze schafft man mit Zukunft und nicht mit Technologien der Vergangenheit.
Trotzdem stellt Peter Schwierz die Frage, ob die Zulieferer entlang des Neckars wirklich bereit sind – oder ob der Strukturwandel härter zuschlägt als gedacht. Franz Loogen gibt sich darauf kämpferisch: „Weinen über die Vergangenheit hat noch nie geholfen.“ Dementsprechend erwartet er auch vom Top-Level-Meeting des SDA am Mittwoch (26.11.2025) frische Visionen für die Zukunft der Mobilität statt weitere Debatten über das Verbrenner-Aus auf EU-Ebene ab 2035.
Verpassen Sie diese Episode von „eMobility Insights“ also keinesfalls. Ein intensives Gespräch über Chancen, Grenzen und die Zukunftsfähigkeit einer Schlüsselindustrie – ohne Schönfärben, aber mit Blick nach vorn!
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