Easelink sammelt Verbündete zur Normierung seiner Ladelösung um sich
Das Quartett nennt sich Matrix Charging Interest Group (MCIG) und initiiert damit eine Branchenkooperation zur Standardisierung der Matrix-Charging-Technologie. Bei dem von Easelink entwickelten System wird das Fahrzeug mit einer nachgerüsteten Lade-Platte am Unterboden über einem auf dem Boden montierten Lade-Pad abgestellt – wie beim induktiven Laden. Allerdings wird der Strom hier nicht drahtlos (mit gewissen Verlusten) übertragen, sondern der am Auto montierte Connector senkt sich auf die Bodenplatte ab und stellt so eine leitende, konduktive Verbindung mit deutlich geringeren Verlusten her.
Die MCIG ist von dem Konzept überzeugt und versteht sich als ergänzende Plattform zu den laufenden Standardisierungsarbeiten der ISO- und IEC-Gremien. Ihr Ziel ist es, „formelle Standardisierungsprozesse durch eine branchenorientierte, Matrix Charging-spezifische Koordination zu optimieren“, wie die Partner mitteilen. Da klingt natürlich das PR-Fachjargon durch, anders ausgedrückt: Der eine oder andere Fahrzeughersteller liebäugelt damit, Matrix Charging in seine Serienentwicklungspläne zu integrieren, aber um die Interoperabilität zwischen allen Fahrzeugen und der automatisierten Ladeinfrastruktur sicherzustellen, benötigen diese Fahrzeughersteller dringend eine Standardisierung der Ladeschnittstelle. Die MCIG will nun Tempo machen.
Die Gründungsmitglieder – im Einzelnen Easelink, Audi, Nissan und Voyah – sind dabei für weitere Mitstreiter offen: „Unternehmen mit strategischem Interesse an der Entwicklung und Markteinführung von Matrix Charging sind eingeladen, sich aktiv an der Gestaltung des Standards zu beteiligen“, schreibt das Quartett. Hermann Stockinger, Gründer & Geschäftsführer von Easelink, betont: “Unser Ziel ist es, Matrix Charging als globalen Standard für automatisiertes Laden zu etablieren. Indem wir unsere wesentlichen Patente zu FRAND-Bedingungen zur Verfügung stellen, bieten wir den MCIG-Mitgliedern maximale operative Flexibilität und Planungssicherheit sowohl für die Nutzung als auch für die Weiterentwicklung der Technologie.” FRAND steht dabei für Fair, Reasonable, And Non-Discriminator, also: fair, angemessen und diskriminierungsfrei. Easelink weiht also seine Mitstreiter in die Feinheiten der Technologie ein, im Gegenzug unterstützen diese die Normierung.
“MCIG folgt dem erfolgreichen Modell der Special Interest Groups, wie beispielsweise denen, die hinter der Entwicklung von Bluetooth und NFC stehen“, erläutert Menno Treffers, Vorsitzender MCIG. „Die Aufgabe von MCIG besteht darin, die Matrix-Charging-Schnittstelle zu standardisieren, ihre branchenübergreifende Markteinführung zu überwachen sowie die Validierung, Prüfung und Zertifizierung gemäß klar definierten Branchenspezifikationen
sicherzustellen.” Treffers war laut Easelink zuvor Vorsitzender des Wireless Power Consortium und Generalsekretär des Zhaga Consortium.
Bei dem Grazer Unternehmen hat die Normierung seiner Technologie im Moment höchste Priorität. Anfang des Jahres erhielt Easelink vom Europäischen Innovationsrat eine Förderung in Höhe von 11,5 Millionen Euro – und auch dieses Geld soll vor allem in die Standardisierung des Matrix-Charging-Systems fließen. Zur Kommerzialisierung der Lösung will sich Easelink parallel um weitere Technologiefinanzierung in Form von Risikokapital bemühen. Im Oktober 2024vermeldete das Unternehmen bereits eine 1,5 Millionen-Euro-Investition des österreichischen Energiekonzerns Verbund, die vor allem zur Internationalisierung des Geschäfts eingesetzt wurde.
Quelle: Infos per E-Mail, easelink.com





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