Geplatzter Deal über 300 E-Lkw: Einride verklagt Logistikriesen Maersk

Zwischen dem schwedischen Technologie-Unternehmen Einride und dem dänischen Logistikriesen Maersk ist ein Rechtsstreit über Elektro-Lkw in den USA entbrannt. Eigentlich sollten dieses Jahr bei Maersk 300 E-Trucks über Einride in Betrieb sein. Stattdessen treffen die Vertragspartner nun vor Gericht aufeinander.

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Bild: Einride

Die im Jahr 2022 zwischen Einride und Maersk vereinbarte Kooperation sah die Einführung von 300 Batterie-elektrischen Schwerlast-Lkw, 150 Ladestationen und der dazugehörigen digitalen Infrastruktur im US-Logistiknetzwerk von Maersk vor. Beide betonten seinerzeit, dass es sich um Maersks „bislang größte Lieferung von Elektro-Schwerlastwagen“ und die „erste großflächige Nutzung von Einrides digitalem Straßengüterverkehrs-Betriebssystem“ handele.

Doch wie nun bekannt wird, kündigte Maersk den Vertrag im November 2024 unter Berufung auf Einrides angebliches „Versäumnis, bereits bestellte zusätzliche Elektrofahrzeuge zu liefern und seine Lieferanten zu bezahlen”. Einrides Klage vor Gericht erzählt eine andere Geschichte: Das schwedische Startup schildert, dass Maersk sich zurückgezogen habe, „nachdem es seine eigenen Verkaufsziele für die elektrische Kapazität nicht erreichen konnte”. Zuerst berichtete die dänische Wirtschaftszeitung Børsen über diesen Sachverhalt.

Eine in Einrides Klage zitierte E-Mail vom 16. Oktober 2024 zeigt, dass Maersk dem schwedischen Startup mitteilte, man sehe „keinen Weg, wie wir beide unter den aktuellen Rahmenbedingungen, angesichts der externen Marktbedingungen und der aktuellen Situation als Partner ein nachhaltiges Geschäft betreiben können”. Bei einem Treffen Anfang November 2024 in Kopenhagen soll Maersk laut der Klage damit gedroht haben, aus den Vereinbarungen auszusteigen, wenn Einride nicht „erhebliche Rabatte“ gewähren würde.

Einride gibt weiter an, auf Grundlage der 2022 erfolgten Zusage von Maersk bereits schwere Elektro-Lkw und Ladeinfrastruktur bestellt und mit der Rekrutierung von Mitarbeitern in den USA begonnen zu haben. Doch im Herbst 2024, noch bevor alle Lkw und Ladestationen installiert waren, solle Maersk begonnen haben, seine Aktivitäten im Bereich Elektromobilität in den USA zu überdenken.

Einride strebt nun verschiedene Rechtsmittel an, darunter Schadensersatzzahlungen. Fazit: Statt wie ursprünglich geplant 2025 alle 300 E-Lkw in Betrieb zu haben, finden sich beide Seiten im Zieljahr vor Gericht wieder.

evxl.co, wsj.com (Paywall)

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