Neue E-Auto-Förderung gilt nur für Neuwagen

Die geplante Förderung der Bundesregierung für einkommensschwächere Haushalte bei der Anschaffung eines Elektroautos wird nicht für gebrauchte E-Autos gelten. Einer entsprechenden Forderung hat das Umweltministerium jetzt eine klare Absage erteilt.

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Bild: Opel

Auch wenn erste Hersteller ihre Kunden schon offen auf die geplante neue Elektroauto-Förderung hinweisen, stehen trotz des erhofften Starts möglichst früh im Jahr 2026 bisher nur die Eckpunkte fest – die Details des Förderprogramms werden von den betroffenen Ministerien noch erarbeitet. Daher kam zuletzt immer wieder die Forderung auf, dass in dem neuen Programm auch gebrauchte Elektroautos berücksichtigt werden sollten. Schließlich ist die gesamte Förderung für Haushalte mit geringem und mittleren Einkommen gedacht und Gebrauchtwagen könnten hier das Fahrzeugangebot sinnvoll erweitern, so die These. Wer zum Beispiel aufgrund der familiären Situation eher ein größeres Fahrzeug benötigt, könnte selbst mit den geplanten Zuschüssen die Anschaffung eines neuen Elektroautos womöglich nicht stemmen – von einem Leasing-Rückläufer hingegen vielleicht schon.

Jetzt hat das Bundesumweltministerium aber klargestellt, dass sich die neue Förderung für Elektroautos auf Neuwagen beschränken wird. Zuschüsse für Gebrauchtwagen würden „kein Bestandteil“ der neuen E-Auto-Förderung sein, berichten mehrere Medien unter Berufung auf eine Sprecherin des BMU.

Nachdem die Bundesregierung sich schon im Oktober grundsätzlich auf das neue Förderprogramm geeinigt hatte, stehen seit dem Koalitionsgipfel Ende November die ersten Eckpunkte fest. Berechtigt sind demnach Privatkunden mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von 80.000 Euro im Jahr, pro Kind soll die Berechtigungsgrenze um 5.000 Euro steigen. Die Basisförderung liegt bei 3.000 Euro, die mit der Anzahl der Kinder um 500 Euro je Kind um maximal 1.000 Euro ansteigt. Bei einem Haushalts-Netto-Einkommen von weniger als 3.000 Euro pro Monat wird der Betrag um weitere 1.000 Euro aufgestockt. So können bis zu 5.000 Euro Gesamtförderung beim Kauf oder Leasing eines neuen Elektroautos oder Plug-in-Hybriden zusammenkommen.

Wie der in dieser Woche veröffentlichte ICCT-Monitor „Elektromobilität und soziale Teilhabe“ zeigt, haben neue Elektroautos 2024 im Schnitt 45.900 Euro gekostet, gebraucht waren die Stromer ab durchschnittlich 34.800 Euro erhältlich. Selbst mit der Förderung sind rund 10.000 Euro Unterschied immer noch eine hohe Hürde für viele Haushalte. Da hilft es wenig, dass neue Elektroautos heute oft günstiger als Plug-in-Hybride und teilweise auch Diesel sind, aber noch nicht ganz so preiswert wie Benziner. Die richtig günstigen Gebrauchtwagen fehlen (unter anderem) noch.

Obwohl die Preise zwar sinken, sind die Zielgruppe für E-Autos immer noch wohlhabendere Haushalte – egal ob als Privat-Anschaffung oder der höheren Anteile von Dienstwagen-Berechtigten in den höheren Einkommensgruppen. Der ICCT-Monitor ist deutlich: 2024 lag das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen von E-Auto-Halter:innen bei 4.300 Euro, deutlich höher als bei Benzin- (3.200 Euro) oder Dieselfahrzeugen (3.600 Euro). „Größere, kostenintensivere Elektro-Pkw dominieren weiterhin die Neuzulassungen, doch auch elektrische Kleinwagen gewinnen an Bedeutung“, heißt es in der Mitteilung des ICCT.

Dazu kommt: Einige Autoexperten geben an, dass die Antriebswende praktisch nur mit einem funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt erfolgreich sein könne. Tatsächlich haben Händler aufgrund mehrerer Faktoren große Probleme, gebrauchte E-Autos wieder zu verkaufen. Da wären etwa die im Vergleich mit Verbrennern höheren Preise (da zum Zeitpunkt der Erstzulassung die Preisdifferenz noch größer war), Unklarheiten bei der Restwert-Entwicklung, Befürchtungen rund um die Haltbarkeit der Batterien oder schlichtweg die rasante Entwicklung bei der Technik der Elektroautos. Daher wurden zahlreiche Elektroautos, die mit dem früheren Umweltbonus gefördert wurden, nach Ende des Leasings oft ins Ausland verkauft.

autohaus.de

1 Kommentar

zu „Neue E-Auto-Förderung gilt nur für Neuwagen“
Jarn
12.12.2025 um 09:51
Was will man von dieser Regierung auch erwarten. Immerhin ist es keine Geldverbrennung, weil es eh nichts bringen und auslösen wird

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