Was der neue Deutschlandfonds für die Elektromobilität bedeutet

Mit dem Deutschlandfonds schafft die Bundesregierung einen neuen Rahmen, um privaten und kommunalen Unternehmen Investitionen zu erleichtern. Mit der Bereitstellung von rund 30 Milliarden Euro sollen Investitionen von insgesamt 130 Milliarden Euro ausgelöst werden. Wir zeigen, wie die Elektromobilität vom Deutschlandfonds profitieren kann.

Vorstellung deutschlandfonds kfw
Bild: KfW

Besagte 30 Milliarden Euro stellt der Bund allerdings nicht komplett als Fördermittel zur Verfügung, sondern diese teilen sich in „öffentliche Mittel und Garantien“ auf. Damit will der Bund Anreize für Investitionen Firmen schaffen, wobei diese entweder privat sein dürfen oder auch in kommunaler Hand. Dabei erhofft sich die Bundesregierung, Investitionen von insgesamt 130 Milliarden Euro loszutreten – aber eben nur zu einem kleineren Anteil aus der Staatskasse.

Die bundeseigene Förderbank KfW übernimmt die Koordination des Deutschlandfonds und ist Ansprechpartnerin für die nationale und internationale Investorenberatung. Zentrale Felder, in denen der Deutschlandfonds private Investitionen anregen soll, sind Industrie und Mittelstand, Wagniskapital sowie die Energieinfrastruktur. Dazu gehören beispielsweise große Zukunftsinvestitionen in neue Technologien und Produktionsanlagen, der Ausbau von Erneuerbaren Energien, Wärmenetzen und Stromnetzen, aber auch die Gewinnung von Rohstoffen. Und: Der Deutschlandfonds in verschiedene Bausteine bzw. Instrumente aufgeteilt, die nach und nach starten sollen.

Bei den genannten Themenfeldern wird deutlich, dass die Elektromobilität nicht explizit erwähnt wird. Doch der Deutschlandfonds dürfte dennoch einen gewissen Effekt haben, zumindest indirekt. Das wird anhand mehrerer Beispiele deutlich:

  • Im Bereich Energie sollen u.a. Kredite für Stromverteilnetzbetreiber abgesichert werden. Außerdem soll die Eigenkapitalbasis für private und kommunale Energieversorger gestärkt werden, damit diese notwendige Investitionen in die Modernisierung und Erweiterung von Stromnetzen tätigen können. Das könnte einen positiven Einfluss auf die Ladeinfrastruktur haben, deren Ausbau oft durch zu schwache Netzanschlüsse ausgebremst wird.
  • Ein „Absicherungsinstrument für Transformationsindustrien“ soll Großinvestitionen u.a. in der Automobilindustrie und bei mittelständischen Zulieferern unterstützen. Damit dürften u.a. die Herausforderungen bei der Umstellung von Verbrennermodellen auf E-Autos gemeint sein.
  • Rohstoffe: Der bereits gestartete neue Rohstofffonds schlüpft unter das Dach des Deutschlandfonds. Über ihn fließen 150 Millionen Euro in den geplanten Lithiumabbau von Vulcan Energy im Oberrheingraben. Dadurch soll künftig Lithium für die Batterien von 500.000 E-Autos pro Jahr geliefert werden – eine wichtige Maßnahme, um unabhängiger von Lithiumimporten zu werden und die inländische Wertschöpfung zu stärken.
  • Im Bereich Startups und Scaleups tritt die KfW ab sofort auch als Co-Investor auf, um zusammen mit privaten Kapitalgebern aus dem KfW Capital-Fondsportfolio direkt in junge Unternehmen in Deutschland zu investieren. Hierfür stehen pro Investition maximal 50 Millionen und insgesamt 1 Milliarde Euro bis Ende 2030 zur Verfügung. Die Branchen, aus denen die jungen Unternehmen kommen müssen, sind hierbei nicht explizit definiert, so dass auch Startups/Scaleups aus Elektromobilität und Ladeinfrastruktur von den Investments profitieren könnten.

Die Zeit muss nun also zeigen, wie sehr die Branche von dem Deutschlandfonds profitieren kann. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche sagt eher allgemein: „Die aktuelle Lage unserer Wirtschaft macht deutlich, wie hoch der Investitionsbedarf für die Modernisierung unseres Landes ist. Entscheidend ist, privates Kapital gezielt dorthin zu lenken, wo Innovation entsteht, wo wir unsere Lieferketten resilienter aufstellen und Deutschland zukunftsfähig machen können. Der Deutschlandfonds mobilisiert hierfür privates Kapital mit öffentlichen Mitteln und ermöglicht so wirksame Investitionen in zentrale Zukunftsbereiche.“

bundeswirtschaftsministerium.de

0 Kommentare

zu „Was der neue Deutschlandfonds für die Elektromobilität bedeutet“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert