Korea: Hyundai will neuen Batterie-Campus 2026 einweihen

Der Hyundai-Konzern feiert Richtfest für seinen Future Mobility Battery Campus im koreanischen Anseong. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant. Die Einrichtung soll dem Konzern als erster umfassender Forschungs- und Entwicklungsstandort für Batterien dienen. Ob dort auch eigene Zellen vom Band laufen werden, bleibt unklar.

Hyundai future mobility battery campus anseong korea
Rendering: Hyundai Group

Der erste Spatenstich für den neuen Campus war im Januar 2025 erfolgt, nun hat Hyundai auf der Baustelle in einem Industriegebiet in Anseong Richtfest gefeiert. In den Campus fließen den Verantwortlichen zufolge Investitionen in Höhe von 1,2 Billionen Won, umgerechnet gut 700 Millionen Euro. Auf einem fast 20 Hektar Gelände wird eine Gesamtgeschossfläche von 111.000 Quadratmetern entstehen mit „zukunftsweisender Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur für Batterien“, wie die Hyundai Group betont.

Bislang hat sich die Gruppe in Einrichtungen wie in ihren F&E-Zentren in Namyang und Uiwang (beide in Korea) Themen wie Batteriematerialien, Zelldesign und Prozesstechnologien gewidmet. Dort soll auch weiter die Forschung zum anfänglichen Zell- und Prozessdesign sowie die Validierung auf Zellebene erfolgen. „Das Future Mobility Battery Campus einen Schritt weiter und führt eine kontinuierliche Prozessvalidierung durch. Dieser Ansatz gewährleistet gleichbleibende Qualität und Zuverlässigkeit unter realen Fahrzeug-Anwendungsbedingungen und ermöglicht so die umfassende Verifizierung und Weiterentwicklung von Batterietechnologien“, teilt der Hersteller mit. Zu den dortigen Schwerpunkten gehören:

  • Nachbildung des Batteriezellproduktionsprozesses: Nachbildung von Elektrodenherstellung, Montage und Aktivierung unter realen Produktionsbedingungen mit modernster Ausrüstung.
  • Integrierte Testumgebung für iterative Validierung: Ermöglicht wiederholte Tests der Sicherheit, Qualität und Skalierbarkeit wichtiger Batterietechnologien.
  • Lebenszyklustests von Batterien: Überprüfung der Batterieleistung und -sicherheit in allen Phasen, von der Zelle über das Modul und den Akkupack bis hin zur Fahrzeugintegration.
  • Entwicklung von Batterien der nächsten Generation: Hochleistungs-Lithium-Ionen-Zellen zunächst für Elektrofahrzeuge und EREVs, später auch für diverse Formate und Materialien. Fokus auf die Anpassungsfähigkeit an die Mobilität der Zukunft.
  • Digitale und KI-Integration: KI-basierte Tools und automatisierte Tests zur Steigerung von Genauigkeit und Effizienz. Zudem Big-Data-Analysen zur Verbesserung der Zuverlässigkeit und Optimierung der Leistung durch datenbasierte Erkenntnisse.

Außerdem betont die Hyundai Motor Group, auf dem Campus engere Partnerschaften mit Batterieherstellern anzustreben, um das gemeinsame Wachstum entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Batterien zu fördern. Dieser kollaborative Ansatz solle Herstellern und Partnern helfen, neue Technologien sicher zu skalieren, Entwicklungsrisiken zu minimieren und neue Möglichkeiten für gemeinsame Innovationen zu erschließen, heißt es.

„Mit dem Future Mobility Battery Campus wollen wir das gesamte Batterie-Ökosystem nahtlos vernetzen, um branchenübergreifende Zusammenarbeit zu fördern und den technologischen Fortschritt zu beschleunigen“, unterstreicht Heui Won Yang, Präsident und Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Hyundai Motor Group. „Wir engagieren uns für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Hyundai Motor Group im Bereich EV-Batterien und die Förderung der globalen Elektrifizierung durch strategische Kooperationen.“ Dass es nicht bei Worten bleiben soll, untermauerte Hyundai durch eine im Rahmen der Richtfestfeier unterzeichnete Absichtserklärung mit der Provinz Gyeonggi, der Stadt Anseong und der Gyeonggi Housing and Urban Development Corporation zur Förderung einer regionalen Batterieindustrie.

Ob der Hyundai-Konzern vor Ort auch eine Pilotfertigung für Zellen vorsieht, präzisieren die Verantwortlichen nicht. Das dem so sei, berichtete nämlich die The Korea Economic Daily“ vor gut einem Jahr unter Berufung auf gut informierte Kreise. Demnach soll die Gruppe ab 2027 die Produktion eigener Batteriezellen in Betracht ziehen. Wie die mit der Angelegenheit vertrauten Informanten gegenüber der Zeitung angaben, sei der erste Schritt, die Batterietechnologie intern voranzutreiben, um sowohl die Leistung als auch die Kosten seiner Elektromodelle zu verbessern. Das Unternehmen erwäge, zunächst Produktionslinien mit einer Kapazität von 1-2 GWh für Prototypen im Forschungs- und Entwicklungszentrum in Anseong einzurichten, hieß es damals. Und: Es sei sehr wahrscheinlich, dass Hyundai dabei auf „ternäre“ Batterien wie Nickel-Kobalt-Mangan (NCM) setzt.

Diese Informationen bleiben jedoch ebenso unbestätigt wie ein früherer Bericht von „Korean Car Blog“, wonach die Hyundai Motor Group laut Industrie-Insidern kurz vor der Fertigstellung einer Pilotproduktionslinie für Feststoffbatterien in seinem Uiwang Research Institute stehen soll.

hyundai.com

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