EU und China sprechen wieder über Mindestpreise statt E-Auto-Zöllen

Die EU und China haben die Verhandlungen über einen Mindestpreis-Plan für in China hergestellte Elektroautos wieder aufgenommen. Zuletzt hatte die EU eine Ausnahme für VW von den E-Auto-Zöllen geprüft, was nun wohl den Stein wieder ins Rollen gebracht hat.

cupra tavascan 2024 08 min
Bild: Cupra

Dass Vertreter der Europäischen Union und Chinas wieder über Alternativen zu den Einführzöllen für in China gebaute Elektroautos sprechen, hat die Nachrichtenagentur Reuters vom chinesischen Handelsministerium erfahren. Dass beide Parteien über die Einführung von Mindestpreisen anstelle der Strafzölle verhandeln, war schon Mitte April 2025 bestätigt worden. Doch seitdem haben diese Gespräche nicht zum Erfolg geführt und es ist schnell wieder ruhig um diese mögliche Zoll-Alternative geworden.

Doch jetzt kommt wieder Bewegung in die Sache: Die Gespräche sollen bis in die nächste Woche fortgesetzt werden, wie Reuters schreibt. „China begrüßt das erneute Engagement der EU, die Verhandlungen über Preisverpflichtungen wieder aufzunehmen, und schätzt die Rückkehr auf den Weg der Konfliktlösung durch Dialog“, wird Ministeriumssprecher He Yadong zitiert.

Chinas Handelsministerium fordert zudem die EU auf, keine eigenständigen Gespräche mit den Herstellern zu führen. Diese Aussage zielt ganz klar auf die in der vergangenen Woche von der EU-Kommission eingeleitete Überprüfung der Antisubventionszölle auf die in China gebauten Elektroautos von Volkswagen – mit der Aussicht, die Zölle durch eine individuelle Mindestpreisverpflichtung zu ersetzen. Dabei geht es vor allem um den Cupra Tavascan, der von VW Anhui in China für die Weltmärkte gebaut wird.

Und da der Tavascan in China gebaut wird, werden eben die von der EU-Kommission im Oktober 2024 festgesetzten Sonderzölle beim Import fällig. Bei VW Anhui sind das immerhin 20,7 Prozent Sonderzoll zu den zehn Prozent Basiszoll – also 30,7 Prozent insgesamt. Ein Sprecher von Seat bestätigte, dass der Vorschlag des Unternehmens „eine jährliche Importquote und einen Mindestimportpreis“ beinhaltet, Zahlen nannte er aber nicht.

Wie wahrscheinlich eine Einigung zwischen der EU und China bis in die kommende Woche ist, kann von außen derzeit kaum abgeschätzt werden. Bisher hat sich die EU etwa bei einzelnen Rohstoffen auf Mindestpreisvereinbarungen eingelassen, nicht aber bei komplexen Produkten die ganzen Autos, wie Reuters hinweist. Und die Kommission hatte bisher erklärt, dass sie die Mindestpreise für unzureichend halte, um den durch Subventionen verursachten Schaden auszugleichen. China auf der anderen Seite beharrt darauf, dass die eigenen Hersteller „Hersteller deutlich wettbewerbsfähiger“ seien als ihre europäischen Konkurrenten.

reuters.com

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