Allego führt Festpreise in Deutschland ein

Mit dem Beginn des neuen Jahres führt der Ladenetz-Betreiber Allego ein neues Abrechnungsmodell an seinen Ladesäulen in Deutschland ein. Hintergrund sind die nun verbindlichen Vorgaben des Eichrechts. 

Statt der Abrechnung nach kWh werden nun pauschal 5,45 Euro für eine Standard- bzw. 7,50 Euro für eine Schnellladung berechnet. Diese Festpreise pro Ladevorgang, die sich nach dem durchschnittlichen Ladeverhalten an den Allego-Ladesäulen richten, können abhängig vom Mobility Service Provider (MSP) oder der E-Roaming-Plattform variieren.

Kunden, die also an den Ladesäulen beispielsweise ein E-Auto mit großer Batterie komplett aufladen, werden durch den neuen Abrechnungsmodus einen Preisvorteil erhalten. Allerdings räumt Allego ein, dass die Änderung auch Auswirkungen auf kurze Zwischenladevorgänge hat: Die sehr kurzen Ladevorgänge werden diesen Kunden ein schlechteres Preis-Leistungsverhältnis bieten. Das gilt auch für Fahrzeuge, welche an AC-Säulen beispielsweise nur mit geringen Ladeleistungen laden können, etwa Plug-in-Hybride.

Mit dieser Änderung reagiert Allego auf die Anforderungen, die der Gesetzgeber in Deutschland an die Ladeinfrastrukturbetreiber stellt, insbesondere bei der Transparenz der Abrechnung. Und meint damit das Eichrecht. Der Strom muss korrekt nach kWh gemessen werden. Es muss eindeutig sein, wem ein jeweiliger Ladevorgang zugeordnet wird. Da dies mit der Bestandsinfrastruktur nicht ohne weiteres möglich ist, wechselt Allego auf die pauschale Abrechnung – und ist damit zunächst fein raus. Ähnlich wurde es bereits mit den Berliner Ladestationen gemacht, die Allego für die Stadt betreibt.

Allego selbst teilt in der Pressemitteilung mit: „Die Entwicklung einer Lösung beschäftigt nicht nur uns, sondern mittlerweile die gesamte Branche und sämtliche Mobilitätsdienstleister in Deutschland, um die Abrechnung für Ladevorgänge noch übersichtlicher zu gestalten. Darum stellen wir jetzt alle unsere Ladesäulen um. Die Anpassung der Hardware und der IT unserer Ladestationen an die behördlichen Vorgaben wird allerdings mehrere Monate in Anspruch nehmen. Allego arbeitet deshalb mit Hochdruck daran, seinen Kunden ab Mitte 2018 eine intelligente Lösung zu präsentieren, die mehr Transparenz und bessere Einblicke in die Ladevorgänge bietet. Bis dahin nutzen wir das neue Festpreismodell.“
allego.eu, emobilserver.de

2 Kommentare

zu „Allego führt Festpreise in Deutschland ein“
Thomic
04.01.2018 um 12:25
Na klasse, darauf haben wir gewartet! Eine Pauschale ist im Grunde nicht verkehrt, aber beim "Strom tanken" so doch keine Lösung - weil zu teuer, und eben eine Notlösung wg. des Eichrechts (nur in Deutschland!).Das Thema Lade-Infrastruktur wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. Bis eine Lösung und Geschäftsmodell gefunden wird, sollte man sich -wie beim Handy- mal über eine Art Flatrate ein paar Gedanken machen. Im Zweifel könnte Strom "verschenken" schon günstiger sein, als all die aufwändigen und leider auch anfälligen Ladesäulen zu installieren.we will see ...PS: Ich habe da bisher eh kaum geladen, aber so jetzt zukünftig sicher nicht mehr. Da ist unser LPG-Auto dann nicht nur günstiger, sondern (noch) praktikabler.
Fuerdenstrom
04.01.2018 um 14:56
Ich kann nicht erkennen, wie die am weiteten verbreiteten E-Autos, die bisher nur mit max. 3,6 KW geladen werden können, preislich sinnvoll an den Allego_Säulen geladen werden sollen. Allego findet meine Fahrzeuge vorläufig nur noch an Säulen verbrauchsabhängiger kilowattbezogener Abrechnung vor.

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