Aktionäre stärken Tesla-Chef Elon Musk den Rücken

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Tesla-CEO Elon Musk hat von Aktionären Rückendeckung bekommen: Die Investoren stimmten gegen einen Vorstoß, Musk das Amt als Chef des Verwaltungsrats abzunehmen. Unabhängig davon ist jetzt offiziell, dass Tesla seine China-Gigafactory in Shanghai bauen wird.

Im Zuge der jährlichen Hauptversammlung im kalifornischen Mountain View scheiterte die Initiative, Musks Macht bei Tesla einzuschränken. Durch ihr Votum ermöglichen es die Investoren Musk weiterhin, den Verwaltungsrat und den Vorstand des kalifornischen E-Autobauers in Personalunion zu führen. Auch blieb ein Vorstoß erfolglos, mit dem die Wiederwahl von drei seiner Vertrauten – darunter Musks Bruder Kimbal – als Verwaltungsräte verhindert werden sollte. Das „Handelsblatt“ titelt sehr treffend: Tesla bleibt eine One-Man-Show.

Vor den versammelten Investoren gab sich der Tesla-Chef weiter optimistisch, das mehrfach verschobene Model 3-Produktionsziel von 5.000 Stück pro Woche Ende dieses Monats zu erreichen. Aktuell laufen seinen Worten zufolge wöchentlich 3.500 Exemplare vom Band. Musk räumte vor Ort ein: „Wir haben viele Fehler bei der Model-3-Produktion gemacht“ bzw. „Einer unser größten Fehler war es, Dinge zu automatisieren, die für Menschen super einfach und für Roboter super schwer zu machen sind“ sowie „Das waren die schrecklichsten paar Monate, die ich je erlebt habe, aber ich glaube, wir kommen hin“.

Unterdessen hat Tesla nun angekündigt, eine China-Gigafactory in Shanghai verwirklichen zu wollen. Unter dem Dach des Werks wird demnach die Fertigung von Batterien und Autos parallel ablaufen. Details sollen schon sehr bald veröffentlicht werden, laut Musk wahrscheinlich im Juli. Er hoffe zudem, bis Jahresende den Ort für eine Gigafactory in Europa festlegen zu können. Langfristig strebe Tesla weltweit zehn bis zwölf Gigafactorys an.

Und wenn wir gerade bei der Batteriefertigung sind: Auf der Hauptversammlung fiel der Hinweis, dass es Tesla noch dieses Jahr gelingen könnte, bei den Batteriekosten auf Zellebene die Marke von 100 USD/kWh zu erreichen. Damit wären die Kalifornier der Konkurrenz in puncto Produktionskosten weit voraus.

Und damit noch nicht genug der Neuigkeiten: Tesla hat darüber hinaus ein neues Teaser-Foto des Model Y in Umlauf gebracht. Der SUV-Ableger des Model 3 soll im März 2019 präsentiert werden und aller Wahrscheinlichkeit nach in der ersten Jahreshälfte 2020 in Produktion gehen.

Zu guter Letzt überrascht Tesla noch mit einem Sonderpaket für seinen neuen Roadster: Ein optionales “SpaceX option package” soll die Leistung gegenüber den bei der Präsentation genannten Daten der Basisversion weiter steigern. Was sich dahinter genau verbirgt – noch unklar.

Folgendes Video ist ein gut halbstündiger Mitschnitt der oben erwähnten Hauptversammlung. Ab Minute 18:40 geht es um Batteriekosten, ab 21:00 um künftige Gigafactories.

https://www.youtube.com/watch?v=OFVTIPV7Urs

automobil-produktion.dehandelsblatt.com (beide Aktionärsvotum), n-tv.de (China-Gigafactory), insideevs.com (Model Y), teslarati.com (Roadster)

3 Kommentare

zu „Aktionäre stärken Tesla-Chef Elon Musk den Rücken“
Horst Eisele
06.06.2018 um 14:59
Natürlich stärken die Aktionäre Elon Musk den Rücken... da geht was!Während die deutschen Großkonzerne hadern und betteln, die Regierung müsse sich kümmern - mal abgesehen davon, dass die Regierung gerade wichtigere Themen hat - selbst aber Milliarden Gewinne einfahren, bringt Tesla im Wechsel mit SpaceX täglich neue TOP-Meldungen und investiert in die Zukunft.Hier mal ein paar Zahlen, Gewinne 2017: Mercedes: 15 Milliarden BMW: 8,7 Milliarden VW (trotz Dieselskandal): 11,7 MilliardenDa erscheint es doch befremdlich, dass ausgerechnet die Steuerzahler die Konjunktur der Autobauer ankurbeln sollen...
Daniel
07.06.2018 um 08:25
Guten Morgen,es bleibt dabei, Tesla ist eine toll Marke. Aber warum versuchen die nicht mal die aktuellen Themen in den Griff zu bekommen und hören mit den Neuankündigungen auf? Roadster, LKW, SUV Ableger etc. Alles wirklich toll und kommt in 2020 von allen anderen Herstellern auf der Welt, die ihre CO2 Bilanz nicht anders in den Griff bekommen. Dann geht nämlich der Kampf um den Kunden erst los. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, Geld verdient man dann immer weniger. Und dafür bekommt Musk den Rücken gestärkt. Na wunderbar...@Horst Eisele: Was glauben Sie, wäre auf einer Hauptversammlung hier in Deutschland los, wenn die von Ihnen genannten Marken jahrelang Minus machen würden? Da steht kein Milliardär dahinter, die müssen sich das Geld für weitere Investitionen am Markt besorgen und das geht nur mit satten Gewinnen. Denn nur so bekommen Sie durch die Richtlinien von Basel 2 günstiges Geld. Porsche und BMW geben zusammen 10 Milliarden für die Entwicklung von Elektromobilität aus. Machen Sie das mal, wenn Sie Jahrelang Geld abgeschafft haben. Das Wirtschaftssystem in Deutschland funktioniert anders als das in den USA. Da bringt eine geile Bühnenshow mehr Geld, als harte Zahlen.
CP
07.06.2018 um 12:48
@ Daniel Was soll er denn für akteulle Themen in den Griff bekommen? Die Produktion vom Model 3 wird wohl in 3 Wochen bei den angegebenen 5000 Stück die Woche angelangt sein.Und zu den anderen Herstellern: die werden genau soviele eAutos bauen, wie sie müssen um die Flottenstatistik wegen dem CO2 einzuhalten. Und Gewinn kann man auch mit Elektroautos machen. Immerhin haben deutsche Ingenieur festgestellt, dass ein Model 3 ca 28.000 Euro in der Produktion kostet. Verkauft werden die zZ mit über 40.000 Euro/Dollar. Das Märchen vom nicht Gewinnbringenden Elekroauto hört man nur von europäischen Autobauern.

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