Toyota weitet E-Auto-Fertigung in China signifikant aus

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Der japanische Autokonzern Toyota plant die Produktionskapazitäten in seinen chinesischen Werken signifikant auszuweiten. Vom Band laufen sollen künftig u.a. auch wesentlich mehr Plug-in-Hybride und auch künftig Elektroautos. Auch die Auto-Importe sollen ausgeweitet werden.

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Konkret wollen die Japaner das Fertigungsvolumen in ihren Fabriken in Tianjin und in Guangzhou ausweiten. Bei ersterem Standort ist die Rede von 10.000 vollelektrischen Modellen und 110.000 Plug-in-Hybriden, die dort künftig binnen eines Jahres zusätzlich produziert werden können sollen. „Reuters“ berichtet davon, dass die Expansion Toyota rund 257 Mio Dollar kosten wird.

Auch in Guangzhou soll der Ausbau der Produktionskapazität mit mehr elektrifizierten Fahrzeugen einhergehen. Allerdings sind dazu keine Details bekannt. Der oben genannte Bericht beruft sich auf interne Quellen, die namentlich nicht genannt werden wollen. Neben der Erweiterung der Fertigung soll Toyota auch die Expansion seines Vertriebsnetzes erwägen und seinen strategischen Fokus in China vermehrt auf E-Auto-Technologie legen wollen.

Die Ausweitung der Fertigungskapazität ist ohne Zweifel ein Mittel, um die strengen EV-Vorgaben der chinesischen Regierung mittelfristig einhalten zu können. Um bereits die ab 2019 geltende Quote für E-Autos und Plug-in-Hybride vom Start weg zu erfüllen, setzt Toyota kurzfristig auf eine andere, recht ungewöhnliche Taktik: Wie Mitte Mai bekannt wurde, wird der Hersteller wohl noch in diesem Jahr den Verkauf des ix4 von Joint-Venture-Partner GAC starten. Anders ausgedrückt: Toyota verkauft in seinen Showrooms künftig einen Stromer ohne sein eigenes Logo. Dabei handelt es sich um eine Elektro-Version von GACs Kompakt-SUV Trumpchi GS4. Angeboten werden soll der Stromer unter der Marke GAC, Toyota wird aber einige Teile beisteuern.

Der Schritt – vor einigen Jahren wäre er für Toyota wohl noch undenkbar gewesen – vergegenwärtigt zum einen, wie viel Druck die chinesische Regierung mit ihrer E-Quote auf die Autoindustrie ausübt. Er demonstriert aber auch, wie bestrebt der Konzern ist, auf dem chinesischen E-Auto-Markt einen Fuß in die Tür zu bekommen – und zwar noch bevor die ersten eigenen Stromer ab 2020 in den dortigen Handel kommen. Auf der Auto China hatte Toyota jüngst die Plug-in-Hybridversionen seiner Modelle Corolla und Levin vorgestellt, die 2019 im Reich der Mitte debütieren sollen. Das erste vollelektrische Modell mit Toyota-Logo, eine E-Version des C-HR, kommt dann wie gesagt 2020 in China auf den Markt.

So oder so: Für GAC ist die Vereinbarung ein großer Wurf, schließlich beschränkte sich die 2004 aus der Taufe gehobene JV-Partnerschaft bis dato darauf, Toyota-Modelle in angepasster Form oder exklusiv auf den chinesischen Markt zu bringen.

Update 27.08.2018: Die Erweiterung der Produktionskapazitäten von Toyota für elektrifizierte Autos in China fällt offenbar noch umfangreicher aus als bisher bekannt. Laut Nikkei ist neben den Produktionserweiterungen in den Werken Tianjin und Guangzhou auch ein neues Montagewerk in Guangzhou geplant, das Kapazitäten für weitere 200.000 Autos jährlich bieten und neben SUVs auch E-Autos und Plug-in-Hybride fertigen soll. Insgesamt wolle Toyota seine Kapazitäten in China bis 2021 um 35 Prozent auf dann 1,7 Millionen Fahrzeuge jährlich steigern.
reuters.com, economictimes.indiatimes.com, nikkei.com (Update)

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