Erste Testfahrt im Elektro-SUV M-Byte von Byton

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Byton bittet erstmals zur Mitfahrt im rein elektrischen M-Byte. Journalisten durften in den USA immerhin auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Dirk Kunde nahm die Gelegenheit für electrive.net wahr – beim Gipfeltreffen der Oldtimer-Gemeinde Concours d´Elegance in Pebble Beach. Seine Eindrücke sind digital.

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Nach dem Einsteigen in das elektrische SUV bleibt der Blick sofort auf dem riesigen Monitor hängen. Mit 125 x 25 Zentimetern nimmt das Display die komplette Breite des Cockpits ein. Die Inhalte werden per Gesten und Sprache gesteuert. Doch sobald das Showcar von Byton rollt, ruhen die Augen auf der Straße. Man blickt problemlos über den Monitor hinweg.

Der Fahrersitz bleibt bei unserer Testfahrt einem Byton-Mitarbeiter vorbehalten. Das chinesische Unternehmen möchte vermeiden, dass man sich in der Berichterstattung auf Fahreigenschaften konzentriert. Schließlich ist das Showcar noch weit entfernt von seiner Serienreife. „Uns geht es darum, eine Vision für die Zukunft aufzuzeigen“, sagt Daniel Kirchert, Präsident und Mitgründer von Byton. Dazu hat sich das Unternehmen das Gipfeltreffen der Oldtimer-Sammler ausgesucht. Auf dem Golfplatz von Pebble Beach in Kalifornien trifft sich jedes Jahr ein kaufkräftiges und autoverliebtes Publikum.

Keine Autos sondern Smart Devices

Der Fahrer findet im Lenkrad des M-Byte einen Tablet-großen Bildschirm für die Fahrzeugeinstellungen vor. Auf dem großen Monitor sieht er sowohl die aktuelle Geschwindigkeit als auch den Rückspiegel. Das Bild davon liefern natürlich Kameras. In der Mitte des Monitors öffnet sich ein Videotelefonat und vor mir auf dem Beifahrersitz erscheint die Musikauswahl. Bei den Runden über das Gelände schauen etliche „Petrolheads“ dem elektrischen SUV hinterher und belagern das Showcar sowie auch die Limousine K-Byte auf dem Rasen vor dem Clubhaus. Für den kürzlich in China präsentierten K-Byte mit den markanten Lidar-Sensoren auf dem Dach ist es immerhin die US-Premiere.

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Byton zeigt seine Premium-Limousine K-Byte

Das SUV M-Byte kommt 2019 in China mit Level 2.x-Autonomie auf den Markt. Die Limousine soll 2021 mit Level 4-Autonomie folgen. Komplettiert wird das Plattform-Trio ab 2022 von einem Siebensitzer. Wenn das Auto von allein fährt, kann man die beiden Vordersitze um 12 Grad nach innen drehen. So lässt sich leichter mit Personen auf dem Rücksitz reden. Damit beim Drehen die Beine nicht gegen eine Mittelkonsole stoßen, wurden Heizung und Klimaanlage unter die Fronthaube verlegt. Byton baut nach Aussage von Kirchert keine Autos sondern Smart Devices. Dabei geht es vor allem um Kommunikation. Entweder untereinander oder über digitale Schnittstellen mit der Außenwelt. Auch die Passagiere im Fonds haben zwei Monitore im Blick. Die Datenverbindung erfolgt über 5G-Netzwerke mit einer Datenrate von 10 GB/s.

Fertigung im chinesischen Nanjing

Das Fahrzeug soll auf diese Weise zum zweiten Wohn- oder Arbeitszimmer werden. Das große Glasdach sorgt für ein angenehmes Raumgefühl. Auch wenn bei der Proberunde der kalifornische Himmel stark bewölkt ist. In dem 4,85 Meter langen Fahrzeug hat man auch im Fonds ausreichend Platz. Wie bei einem Elektroauto üblich, ist es im Inneren sehr leise. Man hört nur Rollgeräusche. Auf dem Gelände des Golfplatzes kann der Fahrer allerdings kaum schneller als 40 km/h fahren. Es geht nur um das Fahrzeug-Konzept, nicht um die Kurvenlage. Die Designer haben Ablagen mit Stromanschluss für Smartphones in beiden vorderen Türen vorgesehen.

Das 2016 gegründete Unternehmen will das Auto für die „Generation Smartphone“ schaffen. Inzwischen arbeiten 1.100 Mitarbeiter aus 15 Ländern auf drei Kontinenten für Byton. „Unsere Wurzeln sind in China“, sagt Carsten Breitfeld, CEO und Mitgründer. In Nanjing befindet sich die Zentrale und dort entsteht derzeit auch die Fabrik. Wenn die 2021 vollständig hochgefahren ist, laufen bis zu 300.000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band. Doch Breitfeld hat sein Büro neunzig Fahrminuten von Pebble Beach entfernt im Silicon Valley. Denn in Santa Clara werden Software und Cloud-Lösung entwickelt. Hier entsteht die so genannte Intelligent Car Experience (ICE). Andere Hersteller nennen das User Interface und User Experience. Eben das, was auf den vier Monitoren und dem Tablet im Lenkrad passiert.

Auch wenn es in Pebble Beach nicht um Fahrdaten ging, sind schon einige Werte für das Byton-SUV bekannt: Die Basisversion schafft bis zu 400 Kilometer bei einer Batteriekapazität von 71 kWh und einem 200 kW starken Motor. Die erweiterte Version bringt 95 kWh an Speicherkapazität mit und schafft dadurch bis zu 520 Kilometer. Die E-Maschine leistet in dem Fall 350 kW.

Wie schwer sich allerdings die Veranstalter des Concours d´Elegance in Pebble Beach mit dem andersartigen Konzept von Byton tun, verdeutlicht die Position der Limousine K-Byte auf der so genannten Concept Car-Fläche. Auf dem Putting Green vor dem Clubhaus steht das Elektroauto eingeklemmt zwischen dem Pickup VW Atlas Tanoak und dem Rolls-Royce Cullinan. Beides Modelle, die außer Größe wenig Neues zu bieten haben. Der Byton war dort klar im Vorteil.

Autor: Dirk Kunde

2 Kommentare

zu „Erste Testfahrt im Elektro-SUV M-Byte von Byton“
Schnuppi
31.08.2018 um 09:56
Beeindruckendes Konzept. Hoffentlich wird es von den Chinesen auch qualitätsbewußt umgesetzt.
Mr. Byte
31.08.2018 um 16:10
Mit bayrischer Kompetenz sollte die Qualität schon klappen! Ist ja nicht so, daß die Chinesen das ohne internationales know-how machen!Byton wird wirklich toll, wer mit diskutieren will: https://www.facebook.com/groups/642821216117861/

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