Schuh soll Aufkauf der StreetScooter-Sparte erwägen

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Die Deutsche Post hat offenbar einen prominenten Interessenten für den geplanten Verkauf ihrer Elektrotransporter-Sparte StreetScooter gefunden. Offenbar will der geistige Vater des Projekts, der Aachener eMobility-Pionier Prof. Günther Schuh, die Post-Tochter übernehmen.

Das schreibt das „Manager Magazin“ unter Berufung auf Insider. Schuh, der den E-Transporter selbst entscheidend mitentwickelt hat, habe der Post ein Kaufangebot über 300 Millionen Euro übermittelt und würde auch die beiden Werke übernehmen, heißt es. Eine offizielle Bestätigung für das Gerücht gibt es bislang weder von der Post noch von Schuh.

Schuhs Hauptaugenmerk liegt aktuell bekanntlich auf den ersten Auslieferungen des Stadtflitzers e.GO Life seiner Aachener Firma e.GO Mobile. Die ersten Exemplare der First Edition gingen zwar vor Kurzem raus, für die ersten frei konfigurierbaren Exemplare des e.GO Life musste der Hersteller aber erneut Verzögerungen bekannt geben. Los geht’s jetzt wohl erst im Herbst.

Doch Schuh beweist auch immer Mut zu Überraschungen: So hieß es im März, dass Volkswagen seinen Elektro-Baukasten MEB für externe Hersteller öffnen wolle – und bereits einen Partner gefunden habe. Voilà: die e.GO Mobile AG. Jetzt ist also der Aufkauf der StreetScooter-Sparte im Gespräch. Es ist kein Geheimnis, dass die Post die teure Tochter loswerden möchte. Für sie ist die Fahrzeugproduktion noch immer ein Zuschussgeschäft. Im vergangenen Jahr fiel laut „Manager Magazin“ ein geschätzter Verlust von 70 Millionen Euro an. Außerdem seien Produktion und Zulassung in diesem Jahr bis dato auffallend zäh gelaufen. „Von Januar bis Ende April wurden in Deutschland lediglich 491 StreetScooter zugelassen“, heißt es in dem Bericht.

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass offenbar vor einer Weile auch Volkswagen die Post-Tochter StreetScooter übernehmen wollte. Entsprechende Gespräche sollen bereits Anfang 2017 geführt worden, letztlich aber an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert sein. Angeblich soll VW für die Hälfte der Anteile 300 bis 400 Millionen Euro geboten haben, was der Postchef dankend ablehnte. Fakt ist: Schuhs Angebot – sollte es tatsächlich so vorliegen – fällt im Vergleich dazu eher niedrig aus. Gut möglich aber, dass die Post die Chance, aus ihrem Autobauer-Dasein auszusteigen, kein zweites Mal verstreichen lässt.
manager-magazin.de (Paywall)

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