Solaris stellt neuen Brennstoffzellen-Bus Urbino 12 hydrogen vor

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Auf dem UITP Global Public Transport Summit 2019 in Stockholm hat Solaris zwei neue emissionsfreie Busse vorgestellt. Der Batterie-elektrische Urbino 12 electric erhält ein neues Design, während mit dem Urbino 12 hydrogen ein Brennstoffzellen-Bus das Angebot um eine neue Antriebsoption erweitert.

Die Busse verfügen über eine 60 kW starke Brennstoffzelle und mehrere Batterien. Die Akkus werden entweder beim Bremsen per Rekuperation, mittels der Brennstoffzelle oder per Stecker geladen. Sollte der Wasserstoff zur Neige gehen, kann der Urbino 12 hydrogen also auch an einer Ladestation mit neuer Energie versorgt werden. Angetrieben wird der Bus von einer Achse mit zwei integrierten Elektromotoren, die jeweils 125 kW leisten. Solaris gibt die Reichweite mit bis zu 350 Kilometern an.

Der Wasserstoff wird gasförmig unter Druck von 250 atm in fünf Behältern gespeichert, die längsseits auf dem Dach angeordnet sind. Die neuen Tanks sollen rund 20 Prozent leichter sein als die Vorgängermodelle. Die Gasbehälter aus Verbundstoff, die längsseits über der ersten Achse angeordnet wurden, können 36,8 kg Wasserstoff speichern. Um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten, wird in dem Fahrzeug eine CO2-Wärmepumpe montiert, das die Abwärme aus der Brennstoffzelle nutzt.

Die ersten Wasserstoff-Erfahrungen sammelte Solaris bei der Entwicklung von Batteriebussen mit Brennstoffzelle als Range Extender. Im Rahmen des JIVE-Projekts lieferte Solaris zwei Urbino 18,75 electric nach Hamburg und 10 O-Busse nach Riga aus. In beiden Fällen waren die Fahrzeuge mit Brennstoffzelle als Range Extender ausgestattet. Jetzt folgt das erste Serienmodell.

Einen ersten Kunden für den Urbino 12 hydrogen hat Solaris schon gefunden: Wie das Unternehmen Anfang Juni bekannt gab, hat der ÖPNV-Betreiber SASA Bolzano aus Südtirol zwölf Wasserstoff-Busse aus Polen gekauft. Der Auftrag umfasse auch ein achtjähriges Wartungs- und Servicepaket. Und ein weiterer Auftrag scheint bald möglich: Während des UITP Global Public Transport Summit haben Vertreter von Solaris und Régie Autonome des Transports Parisiens (RATP) einen Vertrag über die Erprobung des Urbino 12 hydrogen unterzeichnet. Der Betreiber wird 10 Wochen lang (April bis Juni 2020) den Solaris-Wasserstoffbus im regulären Passagierverkehr in Paris testen.

Eine Konkurrenz zwischen Elektro-Bussen mit Batterie und Brennstoffzelle sieht der Hersteller aus Bolechowo nicht. Wasserstoff ergänze die „unterschiedlichen Kundenbedürfnisse in Bezug auf die Reichweite, Flexibilität und Betriebsmöglichkeiten“. „Daher werden wasserstoffbetriebene Solaris-Busse in diesem Sinne keine Konkurrenz zu Batterie- oder O-Bussen Trollino darstellen“, heißt es in einer Mitteilung. „Ganz im Gegenteil: Diese Technologien werden sich perfekt ergänzen und aus dem technischen Fortschritt bei elektrischen Antrieben und ihren Komponenten schöpfen können.“

Den ersten elektrisch betriebenen Bus stellte Solaris übrigens 2011 vor. Seitdem sind bei dem Unternehmen nach eigenen Angaben Bestellungen für mehr als 400 E-Fahrzeuge eingegangen. Sie verkehren in 61 Städten in 17 Ländern. Und eine weitere Stadt dürfte in Kürze dazukommen: Laut Solaris ist ein weiterer Vertrag innerhalb Polens unter Dach und Fach: Zehn Busse des Typs Urbino 12 electric und die dazugehörige Ladeinfrastruktur werden im Auftrag des Städtischen Amts für Straßen und öffentlichen Verkehr in Radom zur Auslieferung vorbereitet. Die Bestellung soll bis Mitte Juni 2020 abgewickelt werden. Der electric wird wie alle Modelle der Familien Urbino und Trollino seit diesem Jahr in einem neuen Design ausgeliefert.
solarisbus.com

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