Tesla führt bei Model S und X wieder kostenloses Laden an Superchargern ein

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Wer ein neues Model S oder Model X bei Tesla bestellt, kann ab sofort wieder kostenlos und unbegrenzt an den Supercharger-Schnellladestationen des Herstellers laden. Mit diesem Schritt will Tesla offenbar den zuletzt schleppenden Absatz seiner beiden höherpreisigen und margenträchtigeren Modelle ankurbeln.

Das kostenlose Laden an den firmeneigenen Superchargern war lange Zeit ein wichtiges Verkaugsargument für Tesla. Mit der steigenden Anzahl an Fahrzeugen wurde das Angebot für Neufahrzeuge jedoch immer weiter eingeschränkt – ältere Fahrzeuge mit „lebenslangem“ kostenfreien Laden waren davon nicht betroffen. Aber: Das Argument, mit der Anschaffung eines teureren Wagens wenigstens an den Supercharger-Stationen nicht mehr bezahlen zu müssen, zog nicht mehr.

Andererseits: Tesla hatte immer betont, dass die Supercharger-Stationen für Langstreckenfahrten gedacht sind. Einige Kunden mit kostenlosem Supercharging haben die Schnelllader jedoch zunehmend zum Laden des alltäglichen Fahrstroms genutzt – und teilweise Ladesäulen blockiert. Der offizielle Grund für das Auslaufen der Lade-Flat waren aber die Kosten: „Es ist bei Großserienfertigung nicht wirklich nachhaltig und sorgt auch nicht für ein optimales Nutzungsverhalten. Wir hätten das Ganze wohl schon früher beenden sollen“, sagte Elon Musk damals.

Wie sehr sich die Verhältnisse bei Tesla zugunsten des günstigeren Model 3 verschoben haben, zeigt auch der Auslieferungsrekord im zweiten Quartal. Von den 95.200 ausgelieferten Fahrzeugen gingen ganze 77.550 Auslieferungen auf den Hoffnungsträger zurück (produziert wurden 72.531 Model 3.) Von den größeren Premium-Modellen S und X wurden zusammen 17.650 Exemplare an die zahlungskräftige Kundschaft übergeben, derweil 14.517 entsprechende Fahrzeuge die Fabrik verlassen haben.

Wie Tesla inzwischen via Twitter bestätigt hat, verfügen alle neuen Model S und Model X jetzt wieder über kostenloses, unbegrenztes Supercharging. Erst im Juli hatte Tesla die Preise wieder angepasst und die „Standard-Reichweite“ bei den beiden Modellen gestrichen. Der Basispreis für das Model S steigt hierzulande von 78.300 Euro auf mindestens 86.800 Euro. In Österreich müssen Kunden mindestens 87.000 Euro bzw. in der Schweiz 97.400 Schweizer Franken auf den Tisch legen. Beim Model X kostete die „Standard-Reichweite“ bislang 83.200 Euro, jetzt ist die „Maximale Reichweite“ für 91.700 Euro das günstigste Modell der Baureihe. In Österreich startet das Model X bei 92.700 Euro und in der Schweiz bei 100.590 Schweizer Franken.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das wieder eingeführte kostenlose Laden an den Superchargern auf den Absatz der beiden Premium-Baureihen auswirkt. Oder ob das Model 3 – in Europa mit dem verbreiteteren CCS-Anschluss – mit seinen günstigeren Kaufpreisen trotz 40 Cent pro kWh am Supercharger für die Kunden dennoch die attraktivere Option ist.
teslamag.de, heise.de, golem.de

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